Das mitwachsende Kinderzimmer
Erst muss es babygerecht sein, dann ein Spieleparadies für Kleinkinder und später ein Rückzugsort für Teenager. Das Kinderzimmer erfüllt viele Funktionen. Gut, wenn Sie das Kinderzimmer gleich flexibel planen.
Kinder wachsen schnell. Und mit ihnen die Bedürfnisse an die eigenen vier Wände. Gerade noch hat man die zarten Babyfüße auf der Wickelkommode liebkost, da marschieren sie auch schon zielsicher zum Spielzeugregal. Und es dauert nicht lange, da recken sie sich unterm Schreibtisch, auf dem die Hausaufgaben erledigt werden. Kaum ein Raum im Haus wandelt sich in kurzer Zeit so häufig wie das Kinderzimmer. Flexibilität heißt hier das Zauberwort – und die sollte schon in der Planung mitgedacht werden.
Lage und Größe: Wie plane ich ein Kinderzimmer?
Die wichtigste Frage, die sich Baufamilien beim Kinderzimmer planen stellen, ist sicher die nach der Größe des Raumes. Sie hängt maßgeblich davon ab, welche Funktionen das Kinderzimmer erfüllen soll und ob es noch weitere Bereich im Haus gibt, in denen Kinder spielen, lernen und toben können. Experten empfehlen mindestens 12, besser noch 14 Quadratmeter oder mehr Wohnfläche einzuplanen.
Da die Kleinen ihren Bereich unter der Woche vorwiegend nachmittags nutzen, ist eine Ausrichtung nach Süden oder Westen sinnvoll: für möglichst viel natürliches Licht. Rechteckige Kinderzimmer ermöglichen eine flexible Möblierung und bieten viel Platz zum Spielen. Verwinkelte Zimmer haben den Vorteil, dass Möbel nach Maß in Nischen eingebaut werden können und Verstecke sowie separate Bereiche entstehen.
Auch die angrenzenden Räume spielen bei der Planung eine wichtige Rolle. In einem benachbarten Badezimmer könnten die morgendlichen Geräusche von Dusche und Toilettenspülung den Nachwuchs stören und wecken. Wer den Raum über dem Hauswirtschaftsraum oder der Diele platziert, vermeidet, dass wilde Tanz- und Gesangseinlagen direkt über dem Wohnbereich stattfinden.
Sturmfreie Bude
Bei klassischen Grundrissen liegen Kinderzimmer im Obergeschoss. Das ist für kleine Kinder, die vor allem nachts die Nähe zu den Eltern brauchen, durchaus sinnvoll. Teenager hingegen freuen sich, wenn sie ungestört sind und mit Freunden nicht durch das ganze Haus laufen müssen. Ein Jugendzimmer im Erdgeschoss vermeidet womöglich so manchen Streit um zu laute Musik und spätes Nachhausekommen. Wer ein Arbeitszimmer einplant, kann überlegen, ob das Kinderzimmer später mit selbigem getauscht wird und vom Obergeschoss nach unten wandert.
Gestaltung des Kinderzimmers: zeitloses Design
Wenn sich Nachwuchs ankündigt, ist so manches Elternpaar geneigt, Möbel im Baby-Design zu kaufen. Das mag niedlich sein, hat aber zur Folge, dass Sie in wenigen Jahren für die Gestaltung des Kinderzimmers erneut im Möbelhaus stehen. Unser Tipp: Investieren Sie in hochwertige und zeitlose Möbel, die unabhängig vom Alter des Kindes sind und auch Teenagern noch gefallen. Wenn sie das Kinerzimmer einrichten können Sie mit Stoffen, Teppichen, Bettwäsche und bunten Aufbewahrungsboxen Farbe ins Spiel bringen. Ganz nach den Vorlieben des Kindes werden sie über die Jahre hinweg einfach immer ausgetauscht. Das ist nachhaltig und schont zudem den Geldbeutel.
Möbel, die mitwachsen
Kindern wachsen nicht nur schnell aus ihrer Kleidung raus, auch Betten, Stühle und Schränke sind in Windeseile zu klein. Die Lösung: Kindermöbel, die mitwachsen oder über einen längeren Zeitraum vielfältig nutzbar sind. So wird mit wenigen Handgriffen aus der Wickelkommode ein schickes Sideboard und aus dem Hochbett mit Rutsche ein Jugendbett. Auch der Schreibtisch sollte unbedingt höhenverstellbar sein, damit er immer wieder auf die Größe und Bedrüfnisse des Kindes angepasst werden kann.
Viel Stauraum im Kinderzimmer planen
Edelsteine aus dem heimischen Garten und das hundertste Schleich-Tier: Kinder sind echte Jäger und Sammler. Stauraum und Aufbewahrungsmöglichkeiten sind im Reich der Kleinsten keine Grenzen gesetzt. Tipp: Wählen Sie kombinierbare Schranksysteme, die Sie nach dem Baukastenprinzip immer wieder ergänzen können. Das hat zudem den Vorteil, dass die Möbel aufeinander abgestimmt sind und keine zusammengewürfelte Optik entsteht.
Der Boden
Kinder verbringen viel Zeit auf dem Fußboden. Dementsprechend viel muss er über die Jahre aushalten: von fliegenden Bausteinen über aufziehbare Spielzeuge bis hin zum umgekippten Saft. Robust sollte er sein und dennoch komfortabel. Empfehlenswert sind beispielsweise Holz- oder Korkfußböden und niederflorige Teppichböden. Parkett ist langlebig und natürlich, ein Teppich dafür kuschelig und warm. Darüber hinaus gibt es auch Bodenbeläge in Holzoptik als wohngesunde und schadstofffreie Alternative.
Und wenn die Kinder weg sind?
Irgendwann ist es soweit: Der Nachwuchs verlässt das elterliche Nest und zieht zum Studieren oder Arbeiten in die Ferne. In den leerstehenden Räumen können sich die Eltern nach Lust und Laune entfalten. Ob heimisches Fitnessstudio, Nähzimmer, Atelier oder Lesezimmer – hier ist viel Platz, der sich für Hobbies optimal nutzen lässt. Oder wie wäre es beispielsweise mit einem lang ersehnten Wellnessbad? Das sollte allerdings schon in der Planung bedacht werden: Liegen Familienbad und Kinderzimmer nebeneinander und sind nicht durch eine tragende Wand getrennt, können sie später zusammengelegt werden und sich zum großzügigen Sauna- und Sportbereich mausern.
Kinderzimmer planen: Online-Tipps
Für alle, die aktuell ein Kinderzimmer planen und online nach nützlichen Informationen suchen, haben wir hier eine Reihe von Links zusammengestellt.
Online-Planungshilfe: https://www.planungswelten.de/lo/kinderzimmer-planen/
Farbkonzepte für jedes Alter: https://alpina-farben.de/kinderzimmer-farben/
Online-Elektroplanung: https://raumplaner.elektro-plus.com
Checkliste Sicherheit: https://www.kindersicherheit.de/kinderunfaelle-vermeiden -> dann Klick auf „Das eigene Reich – Sicherheit im Kinderzimmer“
Schadstoffe vermeiden: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/umweltschutz-fuer-kinder