Raumaufteilung im Haus will geplant sein

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Zentrum des Hauses

Die Raumaufteilung im Haus will geplant sein. Der Wohnbereich mit offenem Grundriss ist ein Megatrend unter den Architekturkonzepten fürs Einfamilienhaus. Eine maßgeschneiderte Planung erfordert allerdings die sorgfältige Erforschung der familiären Wünsche und Bedürfnisse.

Während in letzter Zeit Küche und Bad in den Mittelpunkt des Interesses rücken und zunehmend mehr Wohnfläche sowie größere Budgets erhalten, verliert das klassische Wohnzimmer zumindest als Repräsentationsraum mit Sitzgruppe und Schrankwand samt Fernseher an Reiz. Besuche sind heute weniger formell. Gäste bleiben eher am Esstisch sitzen oder beteiligen sich sogar am Kochen. Das Wohnen verbindet sich mit den Bereichen Kochen und Essen mehr oder weniger nahtlos zu einem Wohlfühlraum. Dass dieses offene Konzept heute Standard ist, liegt an den vielen Vorteilen, die es besonders in puncto Flexibilität und Kommunikation bietet.

Wichtig ist jedoch, sich auch über die Nachteile rechtzeitig Gedanken zu machen. Auf diese Weise vermeidet man Fehlplanungen und gelangt schneller zum gewünschten Wohlfühlraum. Geräusche, Gerüche oder der Wunsch nach Privatheit können beispielsweise bei einer vierköpfigen Familie zum Problem werden. So sind etwa Essensvorbereitungen oder die lustige Spielerunde am großen Gemeinschaftstisch oft mit Lärm verbunden. Das kann alltags beim Fernsehen oder Musikhören durchaus stören.

Ausblicke und Sichtachsen

Tageslicht ist ebenfalls eine Überlegung wert. Raumbreite und bodentiefe Verglasungen mögen für den einen die ersehnte Schnittstelle zur Gartennatur sein. Ein anderer fühlt sich dahinter auch ohne nachbarlichen Einblick – den gilt es ohnehin zu verhindern – wie auf dem Präsentierteller.

Und wussten Sie, dass Bücher zum Beispiel keine Sonnenbestrahlung mögen? Trotzdem sollten Sie immer das mögliche Maximum an gesundem Tageslicht einplanen und lohnende Ausblicke mit entsprechenden Sichtachsen und Fensterschnitten inszenieren.

Auch an vielleicht geplanten Nachwuchs sollten Sie denken. Vielleicht sollen die ganz Kleinen tagsüber zuerst noch unten in elterlicher Blickweite spielen. Dafür kann sich ein Raumteil mit einer Flügeltür abtrennen lassen. Der kann später zur Bibliothek, zum Arbeits- oder zum Gästezimmer werden.

Schließlich will die Küchensituation bedacht sein. Kochen – insbesondere für Gäste – kann der behaglich aufgeräumten Atmosphäre eines Raums durchaus störende Akzente durch dampfige Aromen beim Braten oder Garen hinzufügen. Ganz zu schweigen vom Küchenchaos, das schon ein nur halbwegs ambitioniertes Menü auf der schicken Kücheninsel verursacht.

Nur Gemeinschafts- oder auch Rückzugsraum?

Wichtig ist also, wie Sie kochen, essen und wohnen. Und was Sie demzufolge von dem erwarten, was früher einmal das Wohnzimmer war. Eher Kommunikation und Gemeinschaft mit der Familie? Oder auch Rückzug zum Lesen, Musikhören und Internertsurfen? Vielleicht lieben Sie auch Popcornkino als (möglicherweise lautstarkes) Familienunterhaltungsprogramm? Oder ist Ihnen einfach nur der entspannend-besinnliche Blick in den Garten wichtig?

Bedenken Sie, je offener die Raumaufteilung in Haus, desto größer der Abstimmungsbedarf bei bestimmten Nutzungen. Und je größer der technische Aufwand in puncto Unterhaltungselektronik, desto komplexer die Raumaufteilung im Haus.

Wichtig ist aber auch, wer Sie besucht. Denn natürlich ist der Wohnbereich in der Regel halböffentlich. Schließlich werden Sie auch Handwerker oder Handelsvertreter hereinbitten. Und es spielt durchaus eine Rolle bei der Raumaufteilung im Haus, ob Freunde mit kleinen Kindern und Hund oder beweglichkeitseingeschränkte Verwandtschaft zu Besuch kommen.

Im Gegensatz zur Planung der Küche und der Konzipierung des Bades, die beide meist komplett neu installiert werden, gibt es im Wohnbereich nicht so viele technische Installationen zu berücksichtigen. Ihr neues Wohnzimmer dagegen soll möglicherweise auch Kostbares oder Liebgewonnenes aus Ihrer vorigen Wohnung beherbergen. Es geht also diesmal in erster Linie um das Raumkonzept und Ihr Familienleben. Dem muss der Wohnbereich angepasst werden.

Raumkonstellation klären

Zunächst sollten Sie die Raumkonstellation klären. Entscheidend ist, ob die Küche mehr oder weniger offen in dem Wohnbereich integriert werden soll. Vom loftartig durchgehenden Raum über die lockere Unterteilung mit Möbeln, durch einen Kaminofen oder die L-förmige Grundrissgestaltung „um die Ecke“ bis hin zur variablen Teilung mit Schiebewänden oder Flügeltüren reichen die Möglichkeiten.

Auch die vollständige Trennung zwischen Kochen und Wohnen ist natürlich denkbar. Dann kann zum Beispiel im Erdgeschoss eine Wohnküche als großzügiger Allraum entstehen, in dem nicht nur gekocht und gegessen, sondern auch gespielt und Besuch empfangen wird. Das Wohnzimmer kann dann sogar den Platz mit dem Schlafzimmer tauschen. Das würde – auch mit mit Blick aufs Alter – ins Erdgeschoss verlegt, komplett mit Bad, während dann im Obergeschoss Platz für eine Art Wohnlounge, Hobbyraum oder gar Homeoffice entsteht.

Standard ist heute die Kombination von Kochen, Essen und Wohnen. Dabei wiederum können Sie Essplatz und Wohnbereich zusammenziehen und die Küche abteilen oder aus dem Blickfeld verbannen. Oder Sie sehen Küche und Essplatz als Einheit und separieren den Wohnraum. Der kann dann kleiner und als behaglicher Rückzug ausfallen kann.

Verbindung ins Obergeschoss

Das offene Raumkonzept im Erdgeschoss schließt häufig auch die Treppe ein. Sie übernimmt dann manchmal auch ganz praktisch die Aufgabe der Raumteilung. Nachteil: das Obergeschoss ist räumlich nicht vom Wohnbereich separiert und auch schalltechnisch nur durch die Türen von Schlaf- und die Kinderzimmern geschützt. Und die Kinder und ihre Besucher müssen möglicherweise immer durch den Wohnbereich, um nach oben zu gelangen.

Sehr repräsentativ ist auch ein Luftraum ins Obergeschoss. Der lässt sich sowohl über der Küche als auch dem Essplatz oder der Sitzgruppe planen. Je geschickter diese Planung, desto besser lässt er sich später schließen und als zusätzliches Zimmer nutzen. Nachteil auch dieses attraktiven Gestaltungsdetails: Erd- und Obergeschoss sind dann schalltechnisch ein Raum.

Ein Wohnbereich mit offener Küche und Essplatz lässt sich schon auf 30 bis 40 Quadratmetern unterbringen, wenn Wohnen und Essen zusammenrücken sollen. Bei der Konstellation mit Küche und Essplatz sowie etwas abgeteiltem Bereich fürs Wohnen rechnen Sie mit 7 bis 12 Quadratmetern mehr. Planen Sie für die Küche mindestens 10, mit Insel mindestens 15 Quadratmeter ein.

Je kleinteiliger die Einrichtung, desto flexibler lässt sie sich an variable Lebensumstände oder Wohnsituationen anpassen. Wenn Sie also von einer dieser raumgreifenden Sitzlandschaften für Ihren neuen Wohn bereich träumen, sollten Sie bedenken, dass diese nicht so leicht umgestellt oder verkleinert werden kann.

Möbel verbrauchen Rohstoffe, Energie und Arbeitskraft bei der Herstellung, sollten also langlebig und möglichst flexibel sein. Gute Möbel begleiten Sie ein ganzes Leben und können sogar zu Antiquitäten werden.

Die Möblierung

Essplatz

Die wichtigsten Möbelstücke des Wohnbereichs sind der große oder vergrößerbare Esstisch mit Stühlen sowie bequeme Sitzgelegenheiten in Form von Sofas und Sesseln. Der Esstisch gilt vielen heute als Zentrum des Familienlebens: Dort trifft man sich zum Kaffee, empfängt die Nachbarin auf einen Schwatz oder auch Besucher, die nicht an der Tür abgefertigt werden sollen. Dort werden Schulaufgaben erledigt und Spiele gespielt.
Passen Geschirr, Tischwäsche und Besteck nicht in die Küchenschränke, planen Sie entsprechenden Stauraum in Tischnähe ein. Das kann beispielsweise ein halbhoher freistehender Schrank sein, der den Essplatz zugleich zur Sitzgruppe hin abteilt. Meist ist der Essplatz Bindeglied zwischen Küche und Wohnbereich.

Raumteiler

Auch ein Kaminofen oder ein frei im Raum platziertes Sofa kann diese Teilung bewerkstelligen. Wenn Sie die Sitzgruppe noch etwas stärker abgeteilt vom Essplatz planen, bietet sie sich eventuell sogar als Übernachtungsplatz für einen Gast an. Denn auf ein Extrazimmer dafür zu verzichten, ist ökonomisch nur vernünftig. Ergänzen Sie lieber das Gäste-WC um eine Dusche für den Übernachtungsbesuch, die kann sich obendrein jeden Tag nützlich machen, indem sie den morgendlichen Stau vor Ihrer Badezimmertür verhindert.

Platzierung des Sofas

Ein Sofa mit dem Rücken zur bodentiefen Terrassenverglasung auszurichten, hat häufig den Nachteil, dass Sie nur die gegenüberliegende Wand als Aussicht haben, wenn nicht das TV-Bild Ihre Aufmerksamkeit verlangt. Zudem überstrahlt tiefstehende Sonne durchs gegenüberliegende Fenster dann das Display und sie müssten die gerade im Winter kostbaren Strahlen aussperren, falls Sie mal nachmittags fernsehen wollen. Soll der Wohnbereich überwiegend als Heimkino genutzt werden, sollte er eher sparsam verglast sein und sich auch schalltechnisch halbwegs abschirmen lassen. Je größer übrigens die schwarze Fläche des Bildschirms, desto unwohnlicher die Erscheinung des Geräts.

Welcher Stil soll’s denn sein?

Alles in allem wohnt man heute leichter und flexibler als zu Schrankwandzeiten. Alternative zu klobigen Schränken: Benötigten Schrank- und Regalraum können heutzutage gleich in die Grundrisse eines Hauses eingeplant und vom Tischler oder Hausanbieter eingebaut werden. Das nutzt vorhandene Wohnfläche optimal und sorgt besonders bei wenig Platz optisch für mehr Ruhe und Weite.

Legen Sie sich stilistisch auf eine Richtung fest, die Ihrer Persönlichkeit entspricht. Was nicht aus Ihrem eigensten Inneren kommt, wird als Einrichtung ohnehin kaum gelingen.
Grundlage für diesen persönlichen Stil ist im wahrsten Sinne des Wortes der Boden belag. Der ihm übrigens nicht immer entsprechen muss: So verlangt eine puristisch-reduzierte Raumgestaltung nicht unbedingt nach einem Boden aus poliertem Beton. Sie lässt sich beispielsweise mit einem wohnlichen Eiche-Dielenboden auch sehr behaglich kontrastieren.

Bedenken Sie auch die Akustik

Einzelne Bereiche lassen sich mit unterschiedlichen Belägen voneinander ab setzen: vielleicht coole Feinsteinzeugfliesen im Betonlook für Küche und Essplatz und ein gemütlicher Parkettboden unter der Sitzgruppe? Bedenken sollten Sie nur: ein einheitlicher Bodenbelag sorgt visuell für Ruhe und eine großzügigere Raumwirkung. Hartböden wie Holz oder Stein tun der Akustik insbesondere größerer Räume nicht gut. Teppiche, Vorhänge und Polstermöbel können für Abhilfe sorgen. Und: wählen Sie den Bodenbelag immer dunkler als die Wandfarbe; das vermittelt Sicherheit.

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