Sieht aus wie geschichtete Steine, besteht aber aus klassischem Schiefer in verschiedenen Größen. Die dynamische Deckung prägt und belebt die Hausfassade. (Foto: Rathscheck Schiefer)
Es muss nicht immer Klinker sein
Wenn der Spruch stimmt, dass Kleider Leute machen, dann machen Fassaden Häuser. Sie sind der erste optische Eindruck, den Betrachter wahrnehmen, entsprechend wichtig ist eine hochwertige und saubere Optik.
Was für die Norddeutschen der Klinker, ist für die Süddeutschen die Putzfassade. Auf diese Faustformel konnte man bis dato die Hausfront-Vorlieben der Deutschen herunterbrechen. Vielleicht ergänzt um Holzverkleidungen in alpinen Regionen. Mittlerweile gibt es aber neben diesen Klassikern noch vieles mehr, was einem Haus zu einer ganz besonderen Optik verhilft.
Wem Klinker zu wuchtig und Putz zu eintönig ist, kann sich einer breiten Palette unterschiedlichster Materialien bedienen: Neben Schiefer, Holz oder dem etwas pflegeleichteren Holzimitat warten beispielsweise auch Metalle (wie Aluminium), Kunststoffe oder Glas auf die interessierten Hausbauer. Aber natürlich geht es bei der Wahl der Außenfassade nicht nur um eine schmucke Optik. Vornehmlich soll sie den Gebäudekern ja auch vor Regen, Schnee oder Sturm schützen. Witterungsbeständigkeit ist daher, je nach Lage des Hauses, auch ein entscheidendes Auswahlkriterium.
Der Bebauungsplan macht Vorgaben für die Fassade
Neben Optik und Schutzfunktion spielt der Pflegeaufwand der Fassade ganz sicher auch eine entscheidende Rolle. Was gut ausschaut, optimal schützt, allerdings sechsmal jährlich imprägniert werden muss, ist vielleicht nicht die richtige Wahl.
Auf den folgenden Seiten haben wir einige praktische und schicke Kleider zusammengetragen, die einem Haus gut stehen. Lassen Sie sich inspirieren! Aber: Ganz frei sind Bauherren bei der Wahl einer Fassade allerdings nicht. Wie bei der Frage von Geschossanzahl, Dachform oder -eindeckung gibt es auch zur Fassadengestaltung oft enge Vorgaben im örtlichen Bebauungsplan.
Holz
Eine ökologische Außenwandverkleidung aus diesem Werkstoff erweist sich als langlebig, witterungsbeständig, dekorativ und effizient.
Kunststoff
Sieht aus wie Holz, ist in Wahrheit aber eine Kopie. Holzimitate, zum Beispiel aus Faserzement oder Wood-Plastic-Composite (WPC), erfreuen sich immer größerer Beliebtheit – auch aus Kostengründen.
Glas
Ein Paradebeispiel für eine Glasfassade ist das Musterhaus Günzburg von OKAL. Nicht nur in Feuerwehrrot leistet die Fassade idealen Sonnen- sowie Schallschutz.
Aluminium
Das silbrig-weiße Leichtmetall zeichnet sich durch Wetterbeständigkeit aus und wirkt hinterlüftet positiv auf die Energieeffizienz.
Klinker
Neben Putz der Fassadenklassiker schlechthin. Der Klinker überzeugt mit ausgezeichnetem Dämm- und Feuchteschutz und ist dazu noch ein hervorragender Wärmespeicher.