Flachdachsanierung: Ausbessern, abdichten, dämmen

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Ein altes Dach wird wieder fit

Nicht jedes Dach passt zu jedem Haus. Ein Flachdach wirkt zwar schlicht, aber unter seiner Oberfläche verbirgt sich ein komplexer Aufbau. Auf eine Tragkonstruktion aus Stahlbeton oder Holz folgen mehrere Schichten aus Beton, Kies, diverse Dämmmaterialien, Bitumen- oder Kunststoffbahnen und Folien. Aber nicht nur die Konstruktion, sondern auch die Flachdachsanierung ist eine anspruchsvolle Aufgabe.

Flachdächer brauchen regelmäßige Kontrolle

Ab den 1950iger Jahren wurden Flachdächer in Deutschland populär. Vor allem bei Bungalows. In den Anfangsjahren zeigten sich jedoch sehr häufig Baumängel, sodass Hausbesitzer schon frühzeitig ihr Dach sanieren mussten. Heute werden bessere Materialien verwendet und die Bautechnik ist inzwischen ausgereift. Doch auch bei optimaler Konstruktion können sich früher oder später Schäden einstellen. Auf der Dachfläche sammeln sich leicht Schmutzpartikel oder Blätter von umstehenden Bäumen. Das führt möglicherweise dazu, dass sich Regenwasser staut, im Winter gefriert und Risse verursacht. Um derartige Schwachstellen rechtzeitig zu entdecken und frühzeitig auszubessern, ist eine regelmäßige Kontrolle, am besten zweimal im Jahr und zusätzlich bei Bedarf, notwendig.

Kleinere Schäden am Flachdach abdichten

Punktuelle Schadstellen, die bei der Dachkontrolle entdeckt werden, sollten sofort ausgebessert werden. Mit pastösen oder flüssigen Dichtstoffen wie Bitumenspachtelmasse, Flüssigbitumen oder –kunststoff lassen sich einzelne Löcher und Risse am Flachdach abdichten. Um das passende Material zu wählen, muss man zunächst feststellen, was für die vorhandene Abdichtung verwendet wurde. Diese kleineren Reparaturen am Flachdach können handwerklich begabte Hausbesitzer auch selber ausführen.

Gründe für eine Flachdachsanierung

Irgendwann kommt jedoch der Zeitpunkt, an dem sich ein altes Dach nicht mehr einfach ausbessern lässt und eine komplette Flachdachsanierung notwendig wird. Dafür kann verschiedenen Anlässe geben:

  • Ein größerer Schaden ist absehbar
  • Dachaufbau und Dachabdichtung sind nicht mehr voll funktionsfähig
  • Die Wärmedämmung des Hauses soll verbessert werden
  • Auch bei Nutzungsänderungen (Solaranlagen aufstellen, Gründach anlegen) muss man in der Regel vorher das Dach sanieren.

 Flachdach abdichten oder komplett sanieren

Wichtiger Bestandteil der Flachdachsanierung ist die Erneuerung der gesamten Abdichtung. Großflächig ein Flachdach abdichten ist eine Aufgabe, die besser Fachbetrieben übertragen werden sollte, um Bauschäden zu vermeiden. Als Materialien kommen meist Bitumen- oder Kunststoffbahnen zum Einsatz. Eine Alternative ist die Abdichtung mit Metall, zum Beispiel in Form von Stahlblech. Mit dem belastbaren und dauerhaften Material wird ein altes Dach für Jahrzehnte nahezu wartungsfrei. Allerdings kommt es darauf an, was die Flachdachsanierung kosten darf, denn eine Metallabdeckung hat einen erheblich höheren Preis.

Die komplette Flachsachsanierung umfasst neben der Abdichtung meist auch eine Dämmung der Dachfläche. Abhängig vom Alter des Daches kann die Dämmung sogar durch die Energieeinsparverordnung (EnEV) vorgeschrieben sein.

Flachdachsanierung nach EnEV

Gemäß Energieeinsparverordnung (EnEV) müssen Dächer, die vor 1984 errichtet wurden, bei einer Flachdachsanierung auch gedämmt werden. Das gilt aber nur, wenn mehr als 10 Prozent der Dachfläche erneuert werden sollen. Für bestimmte Flachdachkonstruktionen und bei geringfügigeren Abdichtungsmaßnahmen gelten Ausnahmen. Dächer mit Baujahr 1984 oder jünger sind nicht von der Dämmpflicht betroffen, sofern sie nach den damals geltenden Energiesparvorschriften (EnEV oder Wärmeschutzverordnung) errichtet wurden. Aber auch wenn keine Pflicht dazu besteht, ist Dämmen fast immer sinnvoll, wenn man ohnehin das Dach sanieren muss. Zwar fallen dann zusätzlich bei der Flachdachsanierung Kosten für die Dämmung an, die sich aber durch Einsparung bei den Heizkosten wieder auszahlen.

Flachdachdämmung nach Energieeinsparverordnung (EnEV)

Bei einer Flachdachsanierung nach EnEV muss die Dämmung bestimmten Anforderungen genügen. Der Wärmedurchgangskoeffizient –  der sogenannte U-Wert – darf einen Höchstwert von 2,0 nach  der Energieeinsparverordnung (EnEV) in der Fassung von 2014 nicht überschreiten. Wie viel Dämmstoff dafür nötig ist, hängt vom jeweiligen Dämmstoff ab. Häufig verwendete Materialien für die Dämmung bei Flachdachsanierung sind zum Beispiel Polysterol-Hartschaum (XPS oder EPS), Poyurethan (PU) oder Schaumglas.

Dachentwässerung nicht vergessen

Außer Abdichtung und Dämmung umfasst die komplette Flachdachsanierung auch noch die Entwässerung. Statt durch eine klassischen Dachrinne außen wird das Flachdach meist über einen innenliegenden Abfluss entwässert, der auf dem Dach als Gully sichtbar ist. Dort sammeln sich besonders gern Laub und Schmutz, die schnell den Abfluss verstopfen können. Das kann für ein altes Dach gefährlich werden. Regelmäßige Kontrolle, Reinigung und Wartung sichern, dass die Abflusswege frei bleiben und Regenwasser ungehindert vom Dach abfließen kann. Schadhafte Rohre und Gullys müssen im Zuge der Flachdachsanierung ersetzt werden.

Kosten der Flachdachsanierung

Für ihre Planung möchten Hausbesitzer vorab wissen, was die Flachdachsanierung kosten wird. Hier kommt es natürlich darauf an, ob Sie lediglich das Flachdach abdichten oder eine komplette Flachdachsanierung vornehmen wollen. Im Einzelnen hängen die Kosten auch von der Materialwahl und den regional oft sehr unterschiedlichen Handwerkerkosten ab. Deshalb geben die folgenden Preisangaben auch nur einen ungefähren Preisrahmen an:

Maßnahme                                      Kosten

Flachdach abdichten                     20 – 30 €/m²

Flachdach dämmen                       30 – 40 €/m²

Flachdachentwässerung               80 – 200 € pro Rohr und Gully

Der Staat beteiligt sich mit Fördermitteln an den Kosten der Flachdachsanierung. So können Hausbesitzer bei der KfW-Förderbank zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse beantragen, wenn sie das Dach sanieren und dabei mit Dämmung die Energieeffizienz verbessern. Wer nach der Flachdachsanierung eine Solarthermie-Anlage zur Warmwasserbereitung oder Heizungsunterstützung auf dem Dach installiert, kann dafür einen Zuschuss zur Förderung Erneuerbarer Energien beim Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragen.

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