Der Haustraum lebt
Wir stehen noch ganz unter dem Eindruck der Verleihung des diesjährigen Deutschen Umweltpreises in Lübeck. Und sind begeistert. Nachhaltig begeistert! Denn diese hochdotierte Auszeichnung teilen sich eine Klimaforscherin und eine Bauunternehmerin – ausgerechnet. Dabei steht die Chefin des Allgäuer Familienbetriebs Baufritz, Dagmar Fritz-Kramer, sogar stellvertretend für die gesamte Holzbaubranche. Die setzt bei Neubau, Sanierungen und Aufstockungen nämlich schon immer konsequent auf den nachwachsenden Baustoff Holz statt auf Sand und Beton – und macht sich so für ökologisch verantwortungsvolles und zukunftsweisendes Bauen stark. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte in seiner Laudatio in Lübeck: „Es ist Zeit, neu zu denken. Zeit, neu zu bauen.“ Bauen in Zeiten wie diesen? Wo doch explodierende Baukosten, steigende Zinsen und sich ständig ändernde Förderrichtlinien viele Bauinteressierte verunsichern und die Entscheidung, ein Haus zu bauen, erschweren. Fünf Trends allerdings haben sich in den zurückliegenden Monaten etabliert. Sie machen Mut und zeigen, dass sich der Traum vom Eigenheim durchaus realisieren lässt. Lassen auch Sie sich von den Häusern begeistern, welche die Bautrends 2024 widerspiegeln.
Trend 1: QNG-ready & wohngesund
Wer umweltfreundlich baut, kommt in den Genuss staatlicher Förderung durch die KfW- Bank und kann sich eine maximale Fördersumme von 150.000 Euro als zinsgünstiges Darlehen sichern. Dieses gibt es jedoch nur für Häuser, die das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) tragen; es bestätigt deren Nachhaltigkeit – und zwar über den gesamten Lebenszyklus betrachtet. Geknüpft ist das QNG-Siegel an insgesamt 17 Kriterien in den Bereichen Ökologie, Ökonomie, Planungs- und Bauprozesse sowie soziokulturelle Qualität. Längst führen die meisten Holzhaus-Hersteller Modelle in ihrem Portfolio, die QNG-ready sind, die also in Bauweise und Ausstattung dem Anforderungskatalog an das Nachhaltigkeitszertifikat entsprechen. Hierzu zählt auch die Verpflichtung, nur wohngesunde Baustoffe einzusetzen, also solche, die gesundheitlich unbedenklich und frei von Schadstoffen sind.
Trend 2: Kleiner Grund & große Wirkung
Stadtvilla – klingt erst einmal mondän und hört sich nach Luxus an. Und letzteren bietet sie tatsächlich. Nämlich den Luxus von Platz, und das bei kleiner Grundfläche. Die Stadtvilla punktet eben nicht nur mit einem stilvollen Äußeren, sondern überzeugt mit zwei Vollgeschossen auch als Raumwunder. Ihr quadratischer Grundriss erweist sich als ökonomisch, weil er trotz kurzer Seitenlänge ein Höchstmaß an Wohnfläche gewährt und sich dabei ideal für kleine Grundstücke eignet – die in Zeiten hoher Baulandpreise begehrt sind.
Trend 3: Mitmachen & sparen
Den Boden selbst zu verlegen, zu tapezieren oder zu streichen, entlastet das Baubudget. Und dazu sind 48 Prozent der Bauwilligen in Deutschland bereit, wie eine Umfrage der BHW Bausparkasse ergeben hat. Anreize zum Mitmachen schaffen Hausanbieter über verschiedene Ausbaustufen, die jeweils unterschiedlich hohen zeitlichen Aufwand und handwerkliches Geschick seitens der Bauherren erfordern. Obendrein kann die sogenannte Muskelhypothek bei der Baufinanzierung als Eigenkapital angerechnet werden und zu Zinsvergünstigungen führen.
Trend 4: Große Räume & viel Licht
Maximale Offenheit, das Gefühl von Weite und so viel Tageslicht wie möglich. So wollen viele junge Familien heute wohnen. Dass sowohl die Eltern als auch der Nachwuchs bisweilen Möglichkeiten des Rückzugs brauchen, muss kein Widerspruch zum offenen Wohnen sein. Geschickt und flexibel geplant gehen Räume, die gemeinschaftlich genutzt werden und solche, die Ruhe verströmen, ineinander über.
Trend 5: Kleines Haus & clever geplant
Wie viel Platz brauchen wir wirklich? Wer seine Lebensgewohnheiten hinterfragt, kann beim Bauen sparen. Sich in der Fläche einzuschränken, muss keine Einbußen an Komfort bedeuten. Essenziell ist auch hierfür eine perfekt durchdachte Grundrissplanung. Bodentiefe Fenster und ein Interieur, das optisch die Räume weit erscheinen lässt, sorgen in Häusern mit weniger als 100 Quadratmetern für Großzügigkeit. Weniger ist also auch in diesem Falle mehr.
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