Natürlich, rustikal, gemütlich: Holzboden mit Landhausdielen aus Eiche. (Foto: Haro)
Auf Schritt und Tritt
Bodenvielfalt – Parkett, Laminat, Fliesen, Vinyl- und Designboden oder doch lieber Teppich? Wir zeigen Ihnen viele Gestaltungsvarianten. So finden Sie sicher den passenden Bodenbelag für jeden Zweck und Ort.
Der Fußboden ist das Bauteil, mit dem wir am häufigsten in direktem Kontakt sind. Wir spüren unter den Fußsohlen, ob er sich warm, weich, kühl oder hart anfühlt. Mit jedem Blick nach unten haben wir den Boden im Auge, nehmen Farbe, Muster und Struktur wahr. Sogar hören kann man den Fußboden, zum Beispiel beim Klicken von Absätzen auf Parkett oder als gedämpfter Sound beim Gang über den Teppichboden. Damit spielt der Bodenbelag eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden im eigenen Zuhause – ein Grund, ihn mit Bedacht auszuwählen.
Aber auch praktische Gesichtspunkte zählen bei der Auswahl. Weil wir so häufig in Kontakt mit dem Boden sind, wird sein Belag stark beansprucht. Je nach Bereich des Hauses sollte er deshalb entsprechend belastbar und widerstandsfähig sein. Für den Alltag von Bedeutung ist auch, wie sich ein Boden reinigen lässt, ob er spezieller Pflege und Wartung bedarf. Für immer mehr Bauherren zählen Wohngesundheit, Ökologie und Nachhaltigkeit zu den Auswahlkriterien bei der Innenausstattung. Und am Ende spielt natürlich auch der Preis eine Rolle.
Die gute Nachricht: Das Angebot an verschiedenen Bodenbelägen ist so breit, dass sich für jeden Bereich des Hauses und für unterschiedlichste Ansprüche ein geeigneter Bodenbelag finden lässt, und das für jedes Budget. Dabei hilft, dass sich dank moderner Technik heute viele Materialien in beliebiger Optik gestalten lassen, wie die Beispiele auf diesen Seiten zeigen. Hier ein Überblick über die wichtigsten Bodenbeläge und ihre Eigenschaften:
Holz pur, Holz light
Ob Parkett oder Laminat, das ist keine Frage von echt oder Imitat. Der Klassiker aus Massivholz wie auch der moderne Holzwerkstoff haben jeweils ihre besonderen Vorzüge.
Echtholzboden:
Fußboden und Dielen sind die häufigsten Formen massiver Holzböden, beide unterscheiden sich nur in der Länge der Holzstücke. Einschicht- oder Massivparkett wird vor Ort verlegt und dort bearbeitet und geschliffen. Es lässt sich mehrmals wieder abschleifen und ist deshalb besonders langlebig.
Massivholzparkett im Fischgrätmuster hat eine lange Tradition und passt zu klassischen wie modernen Einrichtungen. Der warme gold-gelbe Farbton des 2-Schicht-Parketts in „Bernsteineiche Markant“ entsteht durch Wärmebehandlung, für eine lebhafte Maserung sorgen sichtbare Astanteile im Holz. (Foto: Haro)
Mehrschicht- oder Fertigparkett wird schon final bearbeitet und geschliffen angeliefert. Es ist preisgünstiger und besser für Fußbodenheizungen geeignet. Geöltes oder gewachstes Parkett mit offenporiger Holzstruktur wirkt feuchteregulierend und trägt zum gesunden Raumklima bei.
Laminatboden
Wie Holz-Fertigparkett ist Laminat aus mehreren Schichten aufgebaut. Im Kern findet sich eine Trägerplatte aus Holzwerkstoff, meist eine mittel- oder hochdichte Holzfaserplatte (MDF/ HDF-Platte). Den Abschluss bildet eine Deckschicht, zum Beispiel aus Papier, mit aufgedrucktem Dekor.
Der schichtweise Aufbau macht es möglich: Im Laminatboden „Silentos“ ist eine Schalldämmung integriert, die Tritt- und Gehschall stark reduziert. Zur Auswahl stehen attraktive Dekore in unterschiedlicher Holzoptik, zum Beispiel lebhaftes Hickory (oben) oder helle Eiche im Landhausdielen-Design (unten). (Foto: Logoclic)
Ursprünglich bekannt geworden als Holzimitat, kann Laminat auch Stein- oder Fliesenoptiken täuschend echt darstellen. Es ist kostengünstig und für Fußbodenheizungen geeignet, für Feuchträume gibt es Laminatprodukte mit Wasserschutz.
Nein, diese „Dielen“ stammen nicht aus dem Wald, sondern aus dem Brennofen. Die 20 x 120 Zentimeter großen Bodenfliesen der Serie „Feldberg“ sind echtem Holz optisch und haptisch täuschend ähnlich. Dabei sind sie äußerst robust und pflegeleicht – Fliese bleibt Fliese, auch im Holzkleid. (Foto: Steuler Fliesengruppe)
Fliesen für jeden Raum
Mit großer Designvielfalt, von Naturstein- oder Betonoptik bis zum authentischen Holzlook, erobern Bodenfliesen nach Küche und Bad auch den Wohnbereich.
Fliesen
Die meisten Bodenfliesen werden aus Feinsteinzeug, einer besonders dichten, wasserabweisenden und widerstandsfähigen Form von Keramik, hergestellt. Die Ausgangsstoffe wie Ton, Quarz oder Feldspat sind durchweg natürlicher Herkunft.
Eine legendäre Hafenanlegestelle in New York stand Pate für die Serie „PIER 45“. Die großformatigen Fliesen beeindrucken in Betonoptik mit changierenden Farben und einem markanten Used Look. Im Gegensatz zu echtem Beton sind sie unempfindlich gegen Schmutz und leicht zu reinigen. (Foto: Villeroy & Boch)
Traditionell ein Bodenbelag für Feuchträume, werden Fliesen auch im Wohnbereich immer beliebter. Mit digitaler Drucktechnik können Fliesen auch in Holz- oder Natursteinoptik gestaltet werden. Ein weiteres Plus: Wegen ihrer Wärmeleitfähigkeit sind Fliesenböden optimal für Fußbodenheizungen geeignet.
Natursteine wie Travertin, Granit oder Schiefer stehen für ein gehobenes Wohnambiente.
Authentisch im Aussehen, dabei aber günstiger und weniger empfindlich als das Original sind keramische Nachbildungen wie die Fliesenkollektion „BOURGOGNA“ in vier naturgetreuen Farbvarianten. (Foto: Villeroy & Boch)
Vinyl & mehr
Robust, vielseitig, günstig und einfach zu verlegen:
Vinyl- und Designböden sind Multitalente, die überall im Haus zum Einsatz kommen können.
Vinyl- & Designboden
Beide gehören zu den sogenannten elastischen Bodenbelägen.
Der Hartvinylboden „elementPro“ ist staub- und schmutzabweisend, für Allergiker geeignet und so schadstoffarm, dass er in die beste Emissionsklasse VOC A+ eingestuft wurde. In sechs attraktiven Holz- und drei edlen Steindekoren überzeugt er optisch in Wohn- wie in Feuchträumen. (Foto: Logoclic)
Der Unterschied: Vinylboden wird auf Basis von Polyvinylchlorid (kurz PVC) hergestellt, das früher gesundheitsschädliche Weichmacher enthielt, die heute durch weniger bedenkliche Inhaltsstoffe ersetzt werden können. Für Designboden verwendet man Kunststoffe wie Polyurethan oder PET, aus letzterem werden beispielsweise auch Trinkflaschen hergestellt.
Attraktive und pflegeleichte Alternative zum klassischen Parkett: Die Designböden von Bembé und JAB Anstoetz sind in vielen Formaten und Stärken zum Klicken oder Kleben erhältlich. Sie sind für Wohnräume ebenso geeignet wie für Küche oder Bad. (Foto: Bembe)
Keine Sorge, hier quillt nichts auf. Was wie Landhausdiele aussieht, ist ein Designboden mit bis zu 100 Stunden Wasserbeständigkeit. „Modular ONE“ gibt es in mehreren Holz- und Steindekoren – gut geeignet für einen durchgehenden Bodenbelag vom Wohnzimmer über die Küche bis ins Bad. (Foto: Parador)
Es gibt auch Designböden auf Basis von natürlichen Materialien wie beispielsweise Holzfasern. Beide Belagstypen sind sehr strapazierfähig und in allen möglichen Dekoren erhältlich.
Schachbrettmuster sind Klassiker des Fliesendesigns, aber einfacher zu verlegen ist diese Variante in Vinyl. “Logis Black & White“ aus der Kollektion ICONIK wird als Rollenware hergestellt, auf Flächen bis zu 50 Quadratmetern kann sogar auf Kleber verzichtet werden. (Foto: Tarkett)
Teppich und Teppichboden
Textiler Bodenbelag kann aus tierischen, pflanzlichen oder synthetischen Materialien hergestellt werden. Man unterscheidet Teppichboden (Auslegware), Teppichfliesen oder Auflageteppiche.
Ideal auf Fliesen und anderen Hartböden: Ein gemusterter Wollteppich ist ein toller Blickfang und schafft Zonen der Behaglichkeit. Die Teppiche der Kollektion „INTERART“ bestehen zu 80 Prozent aus feinem Kaschmir-Ziegenhaar und zu 20 Prozent aus Schaf-Schurwolle. Das macht sie warm, wohngesund und strapazierfähig. (Foto: Tretford)
Besonders hochwertig, nachhaltig und wohngesund sind Teppiche aus Schafwolle oder Kaschmir-Ziegenhaar. Ihre Fähigkeit, Staubpartikel zu binden, macht sie auch für Allergiker geeignet.
Lesen Sie den ausführlichen Bericht in der Ausgabe Mai/Juni von "mein schönes zuhause°°°"