Öko-Stadtvilla: Gegensätze ziehen sich an

Vielseitig begabten Menschen begegnet man immer gern. Siegfried Stapf ist so einer. Er spielt leidenschaftlich gern Klavier, Gitarre und Trompete, malt in von ihm selbst entwickelten Techniken intensive, farbenfrohe Bilder, verwandelt Industrieprodukte, wie Wellblech, Schaumstoff oder einen Maschendrahtzaun, in eindrucksvolle Kunstobjekte und erstellt ausdrucksstarke Holzskulpturen. Wenn man seine Arbeiten kennenlernt, versteht man, wie es ihm gelang, seine (Haacke)-Stadtvilla als erfrischend unkonventionelle Symbiose von Kunst, Architektur und Natur zu erschaffen.

Fachwerk trifft Stadtvilla

Die beiden Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind entgegen allem Anschein ebenfalls neu hier. Man muss alte Handwerkskunst schon sehr lieben, um die Ruinen so alter Fachwerkhäuser anderswo auseinanderzunehmen und sie auf dem eigenem Grundstück zu neuem Leben zu erwecken. Für Siegfried Stapf eine willkommene Herausforderung. Er füllte mit seinen technischen Gaben und Engelsgeduld Wände neu mit Lehm und Backsteinen, rekonstruierte die alten Türen inklusive originaler Beschläge.

Genau zwischen diese beiden „Oldtimern“ setzten die Eheleute Stapf ihre Stadtvilla. Architektur des 21. Jahrhunderts. Mit quadratischem Grundriss und weit überstehendem Zeltdach, eleganter Klarheit, abgewogenen Proportionen und strahlender Helligkeit durch ihre raumhohen Verglasungen. Die zwei Vollgeschosse sind heutzutage kein Standard, bieten aber das Charisma wirklich großer Räume. Das war dem Bauherrenpaar sehr wichtig.
Die direkt nebeneinander stehenden Meisterwerke zweier Epochen offenbaren, wie sehr das moderne Fertighaus in Holzständerbauweise legitimer Nachfolger des traditionellen Fachwerks ist. Neben der neuen Architektur der Räume macht die energetische Klasse dabei wohl den größten Unterschied. Die Dämmung der Stadtvilla ist so gut, dass sie eine kontrollierte Be- und Entlüftung für eine gesunde Raumluft (und gegen Schimmelbefall) erfordert.

Natur, die sich rechnet

Siegfried Stapf glaubt keinen Werbeblättern. Er studiert lieber selbst technische Daten und besucht Seminare, um die Frage der Strom- und Wärmeversorgung für sich optimal zu lösen. Überzeugt hat ihn ein neues Konzept der Berliner GASAG – das „WhisperGen“. Dieses Miniblockheizkraftwerk mit extrem laufruhigem 4-Zylinder-Stirlingmotor macht Gas zu Strom. Nicht verbrauchte, überschüssige Elektroenergie wird in das Netz eingespeist, mit der Abwärme lässt sich das komplette Gebäude sowie das Schwimmbad beheizen.

Zusätzliche Vorteile wie staatliche Zuschüsse, geringe Größe (kleiner als ein Kühlschrank), leise Betriebsgeräusche und die Einsparung von 17.000 Euro Anschaffungskosten gegenüber einer Wärmepumpe machten die Entscheidung einfach. Im Naturteich sorgt eine computergesteuerte Grundwasserpumpe automatisch für die optimale Bewässerung des Gartens sowie die richtige Höhe des Wasserpegels. Zum Baden nutzen beide allerdings lieber ihr Schwimmbecken aus Edelstahl. Das Flachdach darüber, mit einem elastischen Sportboden ausgelegt, sieht aus wie ein Minigolfplatz.
Hundert Farben Weiß

Gerade noch regt ein grau melierter Schatten an der Wand die Fantasie an und kurz darauf ist an derselben Stelle ein reines Blütenweiß: Das Tageslicht aus der Glaskuppel über der Galerie flutet die Räume. Mit jeder Wetteränderung erscheinen die Kunstwerke anders als vorher. Es gibt keine Tapeten oder Fliesen, nicht mal in den Badezimmern. Weißer Fußboden, aus elastischem Polyurethan fugenlos gegossen, reflektiert und bricht das Licht am Interieur. Er verleitet zum Barfußlaufen, gibt effizient die Wärme der Fußbodenheizung weiter und kostet weniger als Parkett.

Das Schöne an diesem Haus ist, dass es auf ganz eigene Weise der inneren Natur seines Bauherren entspricht: Es kaschiert Gegensätze nicht, sondern gewinnt daraus seine Harmonie.

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