Stommel-Haus: Die (H)ausdenker

2008 feiert Stommel-Haus das 75. Gründungsjubiläum. Franz Stommel hat 1969 das Geschäft vom Vater übernommen. Inzwischen werden jedes Jahr zwischen 50 und 70 Einfamilienhäuser übergeben. Individuell geplant, meist für anspruchsvollere Bauherren. Original in Stommel-Bauweise: aus Holz.

Etwas Besseres gibt es für Einfamilienhäuser nicht, fasst Franz Stommel 40 Jahre Berufserfahrung zusammen. Jochen Gräwe, Architekt und Trendscout aus Bielefeld, teilt diese Leidenschaft für den Naturbaustoff Holz: Es fühlt sich klasse an, signalisiert natürliche Wärme, sieht edel aus. Die Natur als Designer ist vor allem bei einem so sinnlichen Material wie Holz schwer zu übertreffen.

Praktisch ist es sowieso: Lässt sich gut verarbeiten, ist verlässlich stabil, (ver)trägt viel und wenn es gekonnt verwendet wird, dient es Tag und Nacht, im Winter wie im Sommer, als leistungsstarke Raumklimaanlage. Und das ganz ohne Strom und schwere Technik, wie Franz Stommel stolz betont. Er freut sich jedes Mal aufs Neue, wenn Wissenschaftler einer weiteren Universität oder eines Instituts mit unanfechtbaren Messergebnissen seine gute Nase für die baubiologische Extraklasse des Naturbaustoffs Holz bestätigen.

Trendscout Gräwe ist begeistert: Das ist der Stoff, aus dem heute Hausträume sind. Aus der Bauherrenperspektive gesehen, fällt die Entscheidung für den richtigen Anbieter entschieden leichter, wenn die von der Substanz besseren Häuser schon auf den ersten Blick besser aussehen: zukunftsfähiger, wertbeständiger, anziehender wirken als Häuser von gestern.

Wie aber erreicht moderne Holzbauarchitektur diese faszinierende Wirkung, die Herz und Verstand gleichermaßen anrührt?
Waltraud Stommel meint mit Recht, dass hier Fragen nach Satteldach oder Pultdach, nach eher klassischem Landhaus oder moderner Architektursprache erst einmal zweitrangig sind. Entscheidend ist, dass Hausbauinteressenten im besten Sinn des Wortes ihre Lebens-Räume im neuen Hausentwurf entdecken. Orte, die ihren Wert- und Stilvorstellungen entsprechen. „Man muss seine Leidenschaften leben dürfen“, sagt Trendscout Gräwe.
Individualität hin, Architekturideen her: Mit dem Erdgeschoss fangen wir an. Beide Stommels und der Trendscout sind sich einig – solange die Architekten keinen besseren Namen dafür haben, heißt der schöne große Raum, um den sich das Hausleben nun dreht, WOHNEN/KOCHEN/ESSEN. Schrägstriche, die in der neuen Wohnart Wände ersetzen. Dieser große, offene, helle Raum wird durch seine Möblierung in die einzelnen Funktionsbereiche gegliedert. Das ist Vor- und Nachteil zugleich.

Die Auswahl der Möbel stellt höhere Ansprüche. Die neue Transparenz bedeutet auch: Man sieht immer alles. Die Küche, den großen Esstisch, die Sofaecke am Kamin. Da ist plötzlich Raum für spannende Gestaltungsideen, für kreative Kombinationen von Farben und Materialien. Jochen Gräwe empfiehlt, seinem Bauchgefühl zu folgen, sich seiner persönlichen Neigung zu einer ganz bestimmten Stilwelt vertrauensvoll zu überlassen. Landhausromantik oder modernes Design? Die Bandbreite ist groß. Aber: Patchwork aller möglichen Formen und Stile funktioniert selten. Für die Inszenierung des gekonnten Stilbruchs braucht man ein begnadetes „Händchen“ (oder einen guten Innenarchitekten).

Der Trendscout sieht aber auch für die stilvolle Gestaltung der Wohnumgebung den Holzbau eindeutig im Vorteil: Das Material wirkt mit ungekünstelter Schönheit, die Farben der Natur spielen in solchen Räumen mit Licht und Sonne – wenn es die Architektur zulässt. Jochen Gräwe schwärmt von bodentiefen Fenstertüren im XXL-Format, die die umgebende Natur in den Wohnraum einladen. Die Offenheit dieser Räume hat durch bewegliche Glaselemente sowohl zur Gartenterrasse, aber auch innen, zum Kochbereich beispielsweise, eine schöne Flexibilität im Gefolge. Sie verändern den Raum für verschiedene Nutzungen, ohne ihm seine Identität zu nehmen.

Waltraud Stommel sieht dies auch als Alternative für die manchmal schwierige Entscheidung: Küche offen oder lieber separat? Mit einem raumhohen beweglichen Element lässt sich beides zugleich verwirklichen – ganz nach Bedarf und Laune. Eine Glas-Lösung nimmt dem Raum auch in geschlossenem Zustand nichts von seinen langen Blickachsen.
Dieses gekonnte, raumübergreifende und flexible Zusammenspiel von Innen und Außen ist für Jochen Gräwe eines der wichtigsten Qualitätskriterien moderner Einfamilienhausarchitektur. Dieselben Klasse-Merkmale wie im Erdgeschoss gelten unverändert im Obergeschoss. Ein Satteldach ist übrigens als Ausrede für althergebrachte Raumarchitektur wenig tauglich: Ob ein Bad als Wellnessoase oder als Nasszelle erlebt wird, sei keine Frage des Dachneigungswinkels.

Klartext: Mini-Bäder zu bloßen Schnellreinigungszwecken sind out. Unwiderruflich. Frauen, ihre Männer und Kinder haben heute ein Recht auf ein schönes Wohlfühlbad. Ja, es wirkt wie ein Raum-„Opfer“, wenn man den Kindern ihr separates Bad und dann der Dame des Hauses für deren Bad weitere 15 oder gar 20 Quadratmeter (und mehr!) aus dem Flächenangebot zugestehen soll.

Nein, daran führt kein Weg vorbei. Diese Räume sind für den Familienalltag zu wichtig, um sie nach falschen, alten Konzepten zu planen. Spannend, logisch und konsequent, obgleich noch ein wenig uneingeübt, findet Trendscout Gräwe die neue Zuordnung, die konsequente Verbundenheit von Schlafen/Wellnessbad/Ankleide. Die durchweg guten Erfahrungen mit dem neu konzipierten Erdgeschoss-Erlebnis Großraum ermuntern geradewegs dazu, auch im Obergeschoss in neuer Qualität Räume zusammenzudenken, die zusammengehören.

Das Wellnessbad in neuem Format mit frei stehender Wanne und Dampfdusche dem Schlafraum auf neue Weise nahezubringen, lässt sich mit raumhohen Glaselementen realisieren. Je nach Geschmack und Vorlieben transparent oder satiniert. Aber auch an dieser Stelle wären die Vorteile flexibler, also beweglicher (Glas-)Elemente zu prüfen, rät Jochen Gräwe. Vielleicht erleben wir demnächst die Renaissance der edlen Glasschiebetüren aus den 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts. Bei zwei Vollgeschossen ist eine Raumqualität wie im Erdgeschoss natürlich leichter zu haben. Bei den oft vom örtlichen Baurecht erzwungenen „anderthalbgeschossigen“ Häusern komme es um so mehr darauf an, mit Glaselementen möglichst viel Tages- und Sonnenlicht über die Giebelseiten ins Innere der Räume zu holen.

mein schönes zuhause°°° FOLGEN SIE UNS AUF
zuhause3.de Newsletter