*Die alltägliche Probleme beim Hausbau – und ihrer Lösung*
Rainer Sindlinger ist ein Mann mit Prinzipien. Ein nachdenklicher Mensch. Als studierter Vermessungs-Ingenieur ist ihm seit Jahren die zunehmende Kluft zwischen wachsenden Begehrlichkeiten und abnehmenden Verfügbarkeiten von Bauland vertraut. Dort, wo es am dringendsten gebraucht und gesucht wird – im Umland der Ballungszentren, großer wie mittlerer Städte – ist das Angebot am knappsten, die Gefahr, schon mit dem Grundstück für das eigene Haus die Schwelle des Unerschwinglichen zu überschreiten, am größten.
Aber es gibt, vor allem für Familien, kaum akzeptable Alternativen. „Das unmittelbare Umfeld spielt eine herausragende Rolle für die Qualität des Wohnens“, weiß Rainer Sindlinger. „Es macht einen Unterschied, ob ich in einer Einöde ohne entsprechende Infrastruktur für den täglichen Bedarf wie Bäcker, Metzger, Kindergarten und Schule lebe oder aber in einem kreativen Umfeld mit großzügigen Freiflächen und allem, was man im Alltag braucht.“
Im Wohngebiet Römerschanze in Reutlingen, in dem 2007 die ersten Häuser nach seiner „kiss“-Idee errichtet wurden, findet man sämtliche Zutaten für ein gesundes und erfülltes Leben mit Kindern. „Wenngleich es etwas fröhlicher auf der Straße zugeht als in den extrem beruhigten Wohngebieten aus den 60er- und 70er-Jahren.“
*Träumeerfüller mit Pflichtgefühl*
Als ehemaliger Stadtplaner strebt Rainer Sindlinger in jedem Fall eine weniger aufwendige Erschließung und einen einfachen Ausbaustandard der öffentlichen Flächen an, aus finanziellen wie aus ökologischen Gründen. Warum soll man der Kommune die im Zweifel teurere Erschließung überlassen, wenn man das zu dritt oder zu viert als Bauherren-Gemeinschaft mit den Zuwegen und Anschlüssen viel günstiger hinbekommt? Träumen darf auch ein Ingenieur. „Ideal wäre natürlich eine aufgelockerte Bebauung an einem See in unmittelbarer Nähe bestehender Infrastruktureinrichtungen “
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Der 54-jährige sieht sich verantwortungsbewusst in zweifacher Pflicht gegenüber seiner Familie: einerseits das von allen gewünschte eigene Haus zu realisieren, andererseits ein solides, absolut wasserdichtes Finanzbudget zu meistern. Es ist kein Geiz, kein Hang zur Askese oder gar Ideologisches – eher die schwäbische Urtugend, das Bestmögliche mit dem geringsten Finanzaufwand zu stemmen: In Rainer Sindlingers Brust verbrüdern sich seine Ingenieurseele und die Neigung zu möglichst einfachen Lösungen. Jedes Extra muss sich seiner strengen Prüfung stellen: tatsächlich nötig oder schon Verschwendung?
Die Annäherung an sein Hausideal beschreibt der Mann so: „Ein Wochenendhaus oder Ferienhaus ist zwar nett und gemütlich, zum ganzjährigen Wohnen aber meist zu klein und vom Standard nicht ausreichend. Eine Villa ist zwar repräsentativ und großzügig, aber mit entsprechend hohen Anschaffungs- und Energiekosten verbunden.“
*Der Würfel als erste Wahl*
Ökonomisch gedacht, wäre eine Kugel wegen ihres optimalen Verhältnisses von Außenfläche und Innenraum ideal – aber in Theorien kann man schlecht einziehen. Bleibt also der Würfel als die (zweit-)beste Wahl, um das Prinzip „Keep it smart & simple“ konsequent umzusetzen. Das kompakte „kiss“-Haus in Reutlingen bekennt sich zu einer ökonomischen, schlichten Würfelform von 8,50 Meter Seitenlänge. Das Pultdach ermöglicht, im Unterschied zum immer noch oft behördlich vorgeschriebenen urväterlichen Satteldach, die vollwertige Nutzung des Obergeschosses. So werden 133 Quadratmeter Wohnfläche auf zwei Vollgeschossen die unbeengte Lebenswelt einer vierköpfigen Familie. Dass einfache, geradlinige Baukörper ohne Vor- oder Rücksprünge neben den geringen Baukosten auch mit den interessantesten Energiespar-Voraussetzungen punkten können, ist natürlich Rückenwind für Rainer Sindlingers „kiss“-Projekt.
Nun lässt sich „simple“ relativ einfach ins Deutsche übertragen. Um seine praktischen Vorstellungen von „smart“ zu erläutern, benötigt der Bauherr allerdings einige Worte mehr: praktisch, intelligent, geschickt, fix, auf moderne Art solide.
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Klingt nach Fertighaus, nach Holzbauweise. Die kommt Intentionen wie denen von Rainer Sindlinger entgegen: „Es geht mir um ein mit den besten Materialien errichtetes einfaches und freundliches Haus, in dem sich häufig gestresste Zeitgenossen aufs Wesentliche beschränken können. Um ein günstiges und kompaktes Haus, das jedermann nach seinen Vorstellungen einrichten und mit Lustgewinn bewohnen kann.“
Für einen großen Fertighausanbieter wie LUXHAUS ist es nicht ungewöhnlich, dass Bauherren mit mehr oder weniger ausgereiften eigenen oder Architekten-Konzepten vorstellig werden. Das rührt weniger von Vorbehalten, ihr Wunsch nach individueller Einfamilienhausarchitektur würde womöglich nicht ernst genommen. Vielmehr ist es der gute Ruf industriemäßiger Vorfertigung im Fertighausbau und ihre selbstverständliche, intelligente Flexibilität. Geht nicht, gibt‘s nicht, wäre etwas vermessen – runde Architekturformen zum Beispiel sind und bleiben im Holzbau eine (teure) Herausforderung. Aber Rainer Sindlinger hatte sich ja eh schon für den Würfel entschieden. Zu dem Georgensgmünder Familienunternehmen fand er durch den Tipp eines Freundes. Und war sehr angetan, wie die LUXHAUS-Profis mit ihren mehr als 50 Jahren Branchenerfahrung auf seine Vorschläge reagierten: mit spürbarem Respekt.
Streng bautechnisch betrachtet, ist Rainer Sindlingers Projekt keine besondere Herausforderung. Die Klima-Wand-Technologie von LUXHAUS gehört mit U-Werten von 0,14 W/m2K zum Besten, was derzeit auf dem Einfamilienhausmarkt zu haben ist. Das eigentlich Spannende an diesem „kiss“-Projekt war, dass man hier einen Bauherren als Partner hatte, dessen beharrliche Suche nach der einfachsten und „smartesten“ (nicht zu verwechseln mit der Hatz nach der um jeden Preis billigsten) Lösung eine ernsthafte Nagelprobe auf die Qualität der Standardausstattung von LUXHAUS darstellte. Würden die im Festpreis vorgesehenen Ausstattungsvarianten den Sindlingerschen Prinzipien – so viel wie nötig, so schön wie möglich, ohne Schnickschnack und übertriebene Exklusivität – genügen?
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Rainer Sindlinger: „Ein Fertighaus ist kein Fertiggericht.” Will heißen: Dem Bauherren wird zwar erfreulich viel an Entscheidungen, Ämter- und Besorgungswegen abgenommen, trotzdem bleiben noch reichlich Festlegungen für ihn drüber. Stichwort Bemusterung. Der Tag, an dem über all die tausend Kleinigkeiten befunden werden muss, die dem neuen Haus den Stempel „meins“ aufdrücken.
*Spannend: Genügt der Standard?*
Simple hin, smart her – jetzt geht es um konkrete Antworten. Fenster mit Drei-Scheiben-Wärmeschutzverglasung, Dreifach-Dichtungen, verdeckten Dreh-Kipp-Beschlägen gehören zum Standard. Mehrkammer-Profile aus Kunststoff. Alternativ aus Holz gegen Aufpreis. Rollläden für alle Fenster, in beiden Geschossen. Sie finden sich ebenso im Festpreis wie Fensterbänke aus Marmor. Gleichfalls Echtholz-Parkett fürs Wohnzimmer, ein breites Keramikfliesen-Sortiment für Bad, Flur und Windfang. In Küche und Diele wahlweise Fliesen oder Parkett. Eher heller oder lieber etwas dunkler? Eiche, Kirsche, Buche?
Für Wände und Decken sind Raufasertapeten erste Wahl, weiß gestrichen oder hell getönt, da kann man kaum etwas falsch machen. Für die Räume im Obergeschoss ist hochwertiger Veloursteppich oder Laminat vorgesehen. Teppich: Welche Farbe, welches Dekor mögen Sie? Welche Klinken gefallen Ihnen am besten? Für welche Badewanne haben Sie sich entschieden und für welche Armaturen?
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Für Schnellentschlossene dauert die Auswahl im Minimum vier Stunden. Rainer Sindlinger ist froh, dass die Standard-Innenausstattungen auf den Erfahrungen früherer LUXHAUS-Bauherren basieren. Wer vermag schon auf Anhieb zu sagen, wie viele Steckdosen optimal wären. 45? 75? Wichtig ist, dass jedem Raum genügend zugewiesen werden. Und dass auch hier die Komplettleistung inklusive ist, mit Zählerschrank und Multimediaverkabelung und allem drum und dran.
Rainer Sindlinger ist es tatsächlich gelungen: Sein „kiss“-Projekt beruht auf der Standardausstattung von LUXHAUS. Nur ein einziges Mal hat er in die Kiste mit den Zusatzleistungen gegriffen: Die Fenster im Obergeschoss wurden zur Hälfte mit farbigem Glas versehen, was den Zimmern der Mädchen ein fröhliches Ambiente verleiht – ja, auch das mit denkbar einfachsten Mitteln.
Nachdem das „kiss“-Haus in Reutlingen anderthalb Jahre als reines Musterhaus gedient hatte, ist die Familie Sindlinger im August zur großen Freude der Töchter endlich dort eingezogen. Als größtes Problem erwies sich, aus einem Haus mit Keller in eins ohne Keller zu ziehen. Diesmal lautete die Übersetzung von „simple“ und „smart“: loslassen, Abschied nehmen von allem, was die meiste Zeit eh unbenutzt herumstand. „Wir haben vor dem Umzug viel verschenkt“, sagt Rainer Sindlinger. „Und das war auch gut so.“