Moderne Dächer

Multifunktional & stilprägend

Moderne Dächer sind nicht nur für den Schutz, sondern auch für die Energieversorgung des Hauses zuständig. Zur klassischen Eindeckung mit Ziegeln, Dachsteinen oder Metall kommen nun Solarmodule hinzu.

Hauptaufgabe der Dacheindeckung ist es, das Haus gegen Wind und Wetter zu schützen. Nun kommt als weitere wichtige Funktion die der Energieerzeugung hinzu. Immer mehr Dächer sind mit einer Solaranlage ausgestattet, die Strom oder Wärme für den Haushalt liefert. In Baden-Württemberg, Berlin und Hamburg ist es seit diesem Jahr sogar bereits Pflicht, auf dem Dach eines neuen Hauses eine Photovoltaik- oder Solarthermieanlage zu installieren.

Eine Wand mit vielen verschiedenfarbigen Solarmodulen.
FARBVIELFALT
Nur blau oder schwarz? Nein, Solarmodule gibt es auch in bunt! An der Fassade eines Wohnquartiers im Kanton Bern sind sämtliche Farben des Solarmoduls „Flair“ ausgestellt. (Foto: 3S Swiss Solar Solutions)

Andere Länder werden in den nächsten Jahren folgen. Aber auch unabhängig von einer Solarpflicht empfiehlt sich ein Solardach für Hauseigentümer, weil die selbst erzeugte Energie nicht nur klimafreundlich, sondern auch ausgesprochen günstig ist. Ein Überblick über die Möglichkeiten für moderne Dächer.

Wohin mit der Solaranlage?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Solaranlage auf dem Dach, egal ob Sattel- oder Schrägdach, zu installieren. So können Photovoltaikmodule oder Solarkollektoren einfach auf die Dacheindeckung aus Ziegeln, Dachsteinen oder Metall aufmontiert werden. Bei nachträglicher Installation von Solartechnik ist das die einfachste und preiswerteste Lösung. Um vieles attraktiver sind Lösungen, bei denen die Solarmodule und die Dacheindeckung eine Einheit bilden. Von vornherein geplant, lassen sich derartige Solardachflächen im Neubau auch kostengünstig realisieren und sind natürlich auch im Falle einer Dachsanierung eine interessante Option.

Perfekt ins Dach integriert

Bei einer solchen Indach-Lösung ersetzen die Module teilweise oder ganz die Eindeckung und übernehmen auch Funktionen wie Wetter- und Brandschutz.

Moderne Dächer - Einfamilienhaus mit einem Dach aus Photovoltaikmodulen und Sollarkollektoren
ELEGANT & EFFIZIENT
Energie-Plus: Auf dem Hauptdach produzieren PV-Module Strom, während die Solarkollektoren auf der Dachabschleppung über einem Wintergarten Sonnenwärme einfangen. (Foto: 3S Swiss Solar Solutions)

Es gibt unterschiedliche Modelle, zum Beispiel sogenannte Solarziegel, die in der Form den traditionellen Vorbildern nachempfunden sind. Solche kleinen Solarziegel sind recht aufwendig zu verlegen, da diese elektrisch miteinander verbunden werden müssen. Häufig kommen deshalb größere Module zum Einsatz, die eine ganze Gruppe von Dachpfannen ersetzen.

Moderne Dächer mit Photovoltaikmodulen helfen der Energieeffizienz.
RAHMENLÖSUNG
Das Photovoltaiksystem „PV Indax“ lässt sich mit allen gängigen Dachpfannen kombinieren. Die Module werden in einem Eindeckrahmen unabhängig von der Lattung installiert. (Foto: BMI Deutschland)

Hier wiederum gibt es unterschiedliche Systeme, zum Beispiel Solarelemente, die in einem Rahmen verlegt oder solche, die direkt auf die Dachlattung montiert werden. Einige Produkte können universell bei allen Dacheindeckungen eingesetzt werden, andere sind auf bestimmte Ziegel- oder Dachsteine abgestimmt, mit denen sie am Ende eine einheitliche Dachfläche bilden.

Winkelbungalow mit einem Dach aus kleinen Photovoltaikmodulen in Form von Dachsteinen.
AUS EINEM GUSS
Jeder Stein ein Modul: Die kleinen PV-Module „Generon“ entsprechen in Größe und Form dem Dachstein „Planum“ und fügen sich daher nahtlos in die Dachfläche ein. (Foto: Nelskamp)

Hersteller bieten entsprechende Systemlösungen an. Ein komplettes Solardach entsteht, wenn die gesamte Dachfläche mit Solarziegeln oder -elementen eingedeckt ist. Moderne Dächer: Auch eine Kombination von Solar- und Gründachmodulen ist möglich. Durch die Verdunstungsleistung der Pflanzen entsteht dabei ein Kühleffekt, der sich zusätzlich positiv auf die Leistung von PV-Modulen auswirkt.

Modernes Holzhaus mit modernem Dach mit Photovoltaikmodulen mitten im Grünen
HOLZ & HIGHTECH
Ökologisch von Kopf bis Fuß: Das Solardach auf dem baubiologisch geplanten Holz-Elementhaus harmoniert perfekt mit dem natürlichen Baumaterial. (Foto: 3S Swiss Solar Solutions)

Die Klassiker: Ziegel, Dachsteine und Metall

Sofern nicht gleich das gesamte Dach mit Solarelementen gedeckt werden soll, steht für Bauleute die Entscheidung an, welches Material die Basis der Eindeckung bilden soll. Die Optik spielt dabei ebenso eine Rolle wie etwa Haltbarkeit und Strapazierfähigkeit, Verlegungs- und Pflegeaufwand. Auch die Nachhaltigkeit und nicht zuletzt der Preis gehören zu den Auswahlkriterien. Auch gibt es oft Vorgaben zu Materialien, Farbe und Oberflächen in den örtlichen Bebauungsplänen, über die man sich vorab bei der Gemeinde oder einem Dachdecker informieren sollte. Mehr Informationen zu den verschiedenen Materialien, Kosten und der Nachhaltigkeit erfahren Sie hier.

Was gilt in meinem Bundesland

In einigen Bundesländern ist die Solaranlage auf dem Dach bereits Plicht, andere
werden demnächst nachziehen. Eine Übersicht zur Solardachpflicht beim privaten Neubau:

Baden-Württemberg: seit 1.5.2022

Bayern: keine Pflicht, aber „Soll-Empfehlung“ ab 2025

Berlin: seit 1. Januar 2023

Brandenburg: keine Pflicht

Bremen: ab 1. Juli 2025

Hamburg: seit 2023

Hessen: keine Pflicht

Mecklenburg-Vorpommern: in Planung (ab Mitte 2025)

Niedersachsen: ab 1. Januar 2025

Nordrhein-Westfalen: ab 1. Januar 2025

Rheinland-Pfalz: seit 1. Januar 2024 Pflicht zur Vorbereitung (PV-ready)

Saarland: keine Pflicht

Sachsen: keine Pflicht

Sachsen-Anhalt: keine Pflicht

Schleswig-Holstein: in Planung

Thüringen: keine Pflicht

Lohnt sich ein eigenes „Ökokraftwerk“?

Die Sonne anzuzapfen ist für viele Hausherren eine ökologische Pflicht. Und selbst erzeugter Strom rechnet sich.

Direkt ins Dach integrierte großflächige Module sind nicht nur energetisch effiziente, sondern auch ästhetisch ansprechende Lösungen für moderne Dächer. Als optimal für eine Photovoltaikanlage gilt ein nach Süden ausgerichtetes Dach mit einem Neigungswinkel von 30 Grad. Aber auch eine etwas höhere oder geringere Neigung sowie Ausrichtungen gen Südwesten oder Südosten kommen infrage.

Wer solar nachrüsten will, sollte vorab zwei Fragen klären. Ist die Statik des Hauses für die Zusatzbelastung geeignet? Und: Würde ein Teil der Anlage – etwa durch Bäume – zeitweilig im Schatten liegen? Schon eine zeitweilige Verschattung reduziert die Stromerzeugung spürbar.

Weitere Informationen zum Thema Energiemangament und auch eine Erklärung für Photovoltaik finden Sie wie auch viele weitere Themen in jeder Ausgabe mein schönes zuhause°°°.

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