Hausbau modern: So gehen Holzhäuser heute

1. Leidenschaft

Die alte Unruhe- und Anstifterin. Sie bringt Siegfried Weiss dazu, seine gut bezahlte Stellung als leitender Angestellter zu kündigen. Er hat einen Traum: Richtig gute Häuser bauen. Bessere als andere. Er weiß, wie das geht. Auch, dass gute, kundige Partner wie Thorsten Rau, Zahlenmensch und Controller, und Oliver Max, ein begnadeter Vertriebsmann, bei so einem Unternehmen mit Gold nicht aufzuwiegen sind.

Und was für ein Glück er 2008 hat, ausgerechnet den 22-Mann-Holzbaubetrieb Bittermann zu finden und übernehmen zu können. Ein kompletter Neustart, klar. Aber einer mit 150 Jahren Tradition und einer kleinen, aber eingespielten Kernmannschaft … Er hat einen guten Start, der neue, pläne- und ideensprühende Chef.

2. Holz. Aus Gefühl UND Vernunft

Jede Frau wäre glücklich, wenn ein Mann von ihr einmal so schwärmen würde wie Siegfried Weiss von Holz. Was für ein „geiler“ Baustoff. Natur. Pur. Sieht gut aus. Fasst sich gut an. Riecht gut. Tut gut …

Um sich ein wirklich gutes, wertiges Wohnhaus zu bauen, gibt es nichts Besseres, sagt Siegfried Weiss. Sofern man mit diesem Naturwunderbaustoff auch umzugehen weiß – und ihn nicht an billigen, drittklassigen industriellen Ersatz verrät. Heißt für Siegfried Weiss: kein Styropor, keine PE-Folien, keine Spanplatten. Sein liebster Beweis dafür, was B&W-Häuser von anderen abhebt, ist derzeit der Dachaufbau. Ein für langlebige Wertbeständigkeit viel zu wichtiges Bauteil, um als schäbige Plastikhülle um ein bissl Dämmung vernachlässigt zu werden, wie er es auf Baustellen anderer oft sehe.

Vieles von dem, was für Siegfried Weiss zu modernem Holzbau gehört, steckt in der Dachkonstuktion seiner Häuser. Gutes, verleimtes 240er-Konstruktionsvollholz. Sauber eingebrachte Steinwolldämmung dazwischen. Außen 16-Millimeter Holzwerkstoffplatten als vollflächige Dachverschalung. Alle nötigen Installationen werden unterhalb der Dichtungsebene vorgenommen. Innen 15 Millimeter OSB-Platten, mit Dampfpapiersperre. Die Installationsebene auf einer separaten Lattung, dann 12,5 Millimeter Gipsplatten.

Richtig dicht ist so ein Dach. Ein Jeden- „Blower-Door“-Test-Besteher. Sturm- und regenfest sowieso. Und für den unwahrscheinlichen Fall der Fälle: Seine diffusionsoffenen Holzwerkstoffplatten außen trocknen von selbst schnell wieder ab …

3. Details beherrschen

Ein Haus ist nur so gut, wie seine Details beherrscht werden, folgert der 49-Jährige. Noch ein Beispiel? Fenster und Türen. Für ihn ein ganz großes Thema. Moderne, hochwertige (und besonders wartungsarme) Fenster haben heute oft einen kombinierten Rahmen: innen Holz, Alu-Schale außen. Bei Außentemperaturen zwischen minus 50° und plus 50° Celsius unterscheidet sich die Längenausdehnung dieses Fensters um 5 bis 6 Millimeter. Da reißt auch der beste Putz.

Siegfried Weiss zitiert eine Studie von Holzbau Austria gemeinsam mit dem deutschen Edelputzer sto: Keines der derzeit am Markt eingesetzten Systeme zum Einbau von Fenstern und Türen ist verlässlich dicht! Aua. Und nun? Man sieht es ihm an; er hat längst eine Lösung. Die er schlau als Patent angemeldet hat: mit synthetischem Kautschuk dauerhaft 100-prozentig dicht eingebaute Fenster und Türen.
4. Das altmodische Geschäftsprinzip

Es ist so langweilig altmodisch, dass es richtig modern ist: transparentes Angebot, ehrliche Arbeit, ehrliche Preise. Das soll der Stein des (Bittermann&)Weissen sein? Verlässlich, termintreu, zum Festpreis. So schön kann Bauen sein.

Wenn alle so arbeiten würden, hätten B&W keine 30 Prozent Auftragszuwachs und müssten nach der zweiten Schicht im Werk nicht über eine dritte nachdenken, um alle Auftragseingänge in einem seriösen Zeitraum abarbeiten zu können. Man kann es von oben betrachten: Unternehmerischer Erfolg entsteht für Siegfried Weiss nicht daraus, dass er andere dafür über den Tisch ziehen muss. Zulieferer, Handwerkspartner, Kunden.

Von unten gesehen: B&W verkauft seine schlüsselfertigen Häuser nicht „ab Oberkante Kellerdecke“. Das mag anderswo immer noch üblich sein – hier nicht. Siegfried Weiss benutzt grobe, aber deutliche Worte für die branchenübliche Praxis, mit einem utopisch geringen Kellerpreis zum Haus die Kunden-Unterschrift zu ködern. Um dann als zynischen „Service“ über das Bodengutachten, „nur zu Ihrer Sicherheit“, „für nur 300 Euro“ ganz plötzlich und unerwartet „herauszufinden”, dass in dieser Lage, auf diesem Grundstück doch ein Keller mit Dränage und wasserundurchlässigem Spezialbeton als „weiße Wanne“ ratsam, ja unerlässlich ist. Ob die Mehrkosten für den Bauherren dann 17.000 oder 25.000 Euro betragen, ist fast schon Nebensache.

Siegfried Weiss sind solche Verkaufspraktiken genauso zuwider wie die Preiserhöhung bei der Bemusterung der Ausstattung. B&W bevorzugt die von Anfang an offene, transparente Kalkulation von Leistung und Preis.

5. Andere Beratungsqualität

Siegfried Weiss hat nur zwei Fragen: Was erwarten der Bauherr und seine Frau von und in ihrem neuen Haus – und wie viel Geld können und wollen sie in die Hand nehmen für die Erfüllung dieser Wünsche? Ja, so gerät dann eine B&W-Leistungsbeschreibung zu einem mehr als 30 A4-Seiten starken „Pflichtenheft“. Dort ist eindeutig beschrieben, welche konkrete Leistung erbracht wird, exakt welches Gerät von welchem Hersteller für die Lüftung oder die Heizung eingebaut wird, welches konkrete Badewannen-Modell von welchem Hersteller ins Bad kommt und ob die Wanne 1,80 oder 1,90 Meter misst, wie tief sie ist und wie breit der Rand.

Vielleicht sind wir jetzt zu sehr ins Detail gerutscht – letztlich ist es aber genau diese Klarheit über die gemeinsam getroffenen Entscheidungen, die beim Bauen glückliche Zufriedenheit von enttäuschter Erwartung trennt. Bei B&W beginnt Hausplanung folgerichtig auch nicht am Tisch voller Papiere, sondern auf dem Grundstück des Kunden. Bauherr, Architekt, Bauleiter gehen gemeinsam durch, was an diesem Ort erlaubt ist und von einem guten Haus erwartet werden kann. Beratung ist nicht alles, stimmt. Aber ohne gute Beratung ist alles nichts.
6. Lebensart und Lebensraum

B&W bietet keine Serienarchitektur, sondern Unikate. Einzelstücke. Jedem das Haus, in dem er leben möchte. Je nach vorgeschriebener Traufhöhe mit Erdgeschoss-Raumhöhen zwischen normalen 2,62 und exklusiven 2,86 Metern. Das bekommt den heute bevorzugten großformatigen Räumen. Es gibt ihnen Proportion, Charisma, besondere Atmosphäre.

7. Probe aufs Exempel: die Bauleiter

Gerade kommt das Gespräch auf die Gründe, weshalb B&W (anders als andere am Markt) von ausnahmslos all seinen Bauherren auch die letzte Rate bekommt, wie vertraglich vereinbart. Die letzten fünf Prozent, die anderswo nicht selten mit gutem Grund von den Bauherren einbehalten werden. Da erscheinen die Bauleiter: Joachim Zobel, ein wettergegerbter Trumm von Mann, mit 40 Jahren Baustellenerfahrung im Kreuz. Und Michael Freitag, ein junger Bauingenieur, gerade 30 Jahre alt.

Die beiden müssen ihr fachliches Wissen nicht demonstrativ heraushängen; man glaubt ihnen auch so, dass ihnen auf der Baustelle keiner ein X für ein U vormachen kann. Anders geht keine mängelfreie Übergabe. Alle wissen, dass es bei B&W keinen Preisnachlass für eine schleifende Tür gibt – sondern nicht schleifende Türen vorausgesetzt werden. Gut, dass sie maximal 15 Baustellen gleichzeitig betreuen. Also genug Zeit haben, auf alle neuralgischen Punkte persönlich achten zu können. Vor Ort.

Noch besser: B&W beschäftigt keine Subunternehmen. Die beteiligten Handwerker sind Partner von B&W. Seit Jahren dieselben. Sie kennen sich und die Vorgaben und Erwartungen, wissen genau, auf welche Details es ihrem Auftraggeber und dessen Bauherren besonders ankommt (siehe oben: Dach und Fenster).

8. Eiliger Schluss.

Ehe wir uns versehen, muss Siegfried Weiss weg. Einer seiner Junghandwerker hat gerade die Tischler-Meisterprüfung bestanden. Ein guter Mann, führt schon seit einiger Zeit eine Richtkolonne. Heute wird er „freigesprochen“; da muss der Chef dabei sein. Gute Handwerker sind knapp geworden hierzulande. Auch das macht den Unterschied: Sie arbeiten bei den Besten der Branche. Und zwar gern.

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