Bekennen Sie Farbe

Sie hätten es gerne ein bisschen bunter. Nur: Für welche Farbe sollen Sie sich entscheiden? Das herauszufinden ist ganz einfach, meint Farbdesigner Per Nimér: “Schließen Sie die Augen und stellen Sie sich den schönsten Ort vor, an dem Sie jemals gewesen sind. Haben Sie sich, als der Lavendel beim Urlaub in der Provence blühte, rundum wohl gefühlt? War das Klatschmohnfeld Ihrer Jugend der schönste Platz auf Erden? Oder ist der erholsamste Ort für Sie das Meer? Da haben Sie bereits Ihre Lieblingsfarbe: der Ton, mit dem Sie positive Gefühle verbinden.”

Sein Rat: Wenn Sie jetzt ein Bild oder einen Gegenstand, in dem diese Farbe vorkommt, finden, nehmen Sie diesen mit ins Geschäft. Dort kann man Ihren Lieblingston für Ihr Lieblingszimmer mischen. Wollen Sie Farbe kombinieren, hilft Per Nimérs Harmonielehre: Je näher die Farbtöne beieinander liegen, umso angenehmer wirken sie. Wer es ein bisschen peppiger mag, kombiniert Farben, die einen gemeinsamen Nenner haben. Das kann der ähnliche Helligkeitswert von Pastelltönen sein oder Farben mit der gleichen Leuchtkraft, wie knalliges Rot und leuchtendes Blau.

Rätseln Sie, was Sie streichen sollen, folgen Sie am besten der Architektur: Heben Sie die Konstruktion Ihrer Zimmer hervor, betonen Sie Nischen, Balkenbestandteile. “So kann die Farbe beispielsweise gewisse Aspekte hervorheben, wie etwa die Höhe eines Zimmers, die Rundungen des Baus, eine Stütze oder Winkel”, so Per Nimér. Oder Sie bringen genau das Gegenteil ein. Ist die Umgebung eckig, lassen Sie runde Elemente einfließen. Ist der Raum starr geometrisch eingeteilt, lockern Sie das Ganze mit freien Motiven wie einem riesigen roten Kreis an der Wand auf.

Aber der schwedische Farbexperte hat noch mehr Ratschläge parat, mit denen die Veränderung in den eigenen vier Wänden gelingen kann:
Farbtipp Nummer 1: Ein Sommertag in der freien Natur. Die Sonne scheint, Sie liegen im Gras und schauen durch die Blätter in den blauen Himmel. Dieses Blau und Grün, ein ideales Farbenpaar für Zuhause, oder? Stopp! “Diesen Eindruck zu erfassen gelingt nie”, warnt Per Nimér in seinem Buch “Mach´s bunt!”. “Denn was Sie damals gesehen haben, waren hunderttausend veschiedene Grüntöne und eine ebensolche Vielfalt an Blautönen, die sanft ineinander übergingen.” Genau den richtigen Grünton auszuwählen, der exakt zu jedem Blauton passt, ist seiner Meinung nach vergebliche Mühe.

Farbtipp Nummer 2: Wenn Sie zu Hause irgendwo eine grelle Farbe haben, sei es der knallrote Sessel oder das quietschbunte Sofa, sollte der Hintergrund ruhig sein. “Vielleicht weiß, beige oder grau”, rät der Experte.

Farbtipp Nummer 3: Wer sich die Qual der Wahl ersparen will oder eben einfach auf Nummer Sicher gehen möchte, wählt für seine Wände Blau und Rot. “Ein Farbenpaar, das zusammenpasst wie Mickey und Minnie Mouse, Tarzan und Jane, Bonnie und Clyde”, so der Mann, der für die jährliche Farbkollektion beim Farb- und Lackhersteller Akzo Nobel verantwortlich ist.

Trotz aller guter Ratschläge, fürchten Sie, in den falschen Farb-Topf zu greifen? Na und! Farbe kostet kein Vermögen. Für den Anstrich Ihrer Wände bezahlen Sie vielleicht so viel wie für ein neues Outfit zum Frühjahr. Und wie mit Ihrer Kleidung sollten Sie es auch mit Ihrem Wandkostüm halten: öfter mal was Neues.

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