Hier macht die Küchenarbeit Spaß
Arbeitsplatten, Spülen und Armaturen bilden die Bühne fürs Vorbereiten und Kochen und sind gewissermaßen die Werkbank der Küche. Wir stellen Materialien, Trends und Eigenschaften vor.
Ist die Küche auch zum Prestigeobjekt und Designstatement geworden, so hat sie doch ihre Kernfunktion behalten: die Zubereitung von Mahlzeiten. Basis dieser Funktion ist die Arbeitsfläche, deren Zentrum die Spüle bildet. Obwohl das Spülen längst der Geschirrspüler übernommen hat, gehen Küchenplaner davon aus, dass dort zwei Drittel der Küchenarbeit stattfindet. Und die Spüle wiederum wird erst durch die passende Armatur perfekt. Also gilt es, bei der Auswahl von Arbeitsplatte, Spüle und Armatur die eigenen Bedürfnisse für den maximalen Spaß am Kochen sorgfältig abzuwägen.
Stilprägend: die Arbeitsplatte
Die Arbeitsplatte einer Küche prägt deren Stil allein schon wegen der Größe ihrer Fläche maßgeblich mit. Bei ihrer Auswahl geht es also neben Strapazierfähigkeit, Pflegeaufwand und den Preis auch um ihre Wirkung.
Die wird maßgeblich beeinflusst von ihrer Stärke, die gewissen Modeintervallen unterliegt. Konnten vor einiger Zeit Arbeitsplatten gar nicht dick genug sein, schwingt das Pendel besonders bei Designküchen aktuell wieder zurück zu minimalistischeren Stärken von bis zu wenigen Millimetern, zum Beispiel bei Edelstahl. Standard bleibt die vier Zentimeter starke Arbeitsplatte aus Holzwerkstoff.
Laminat als Arbeitsplatte ist eine vernünftige Wahl
Das Material spielt eher in puncto Strapazierfähigkeit, Pflegeaufwand und Preis die entscheidende Rolle. Laminat, die preiswerteste und vernünftigste Materialwahl, schafft beispielsweise heutzutage Holznachbildungen, die inklusive geprägter Maserung in der Fläche kaum mehr von Holz zu unterscheiden sind. Auch Lack von matt bis hochglänzend lässt sich gut als Laminat reproduzieren.
Aber manchmal muss es einfach Holz sein, dessen authentisches Flair eben nicht reproduzierbar ist. Ebenso natürlich, wenn auch in der Wirkung kühler, sind Arbeitsplatten aus Naturstein. Pflegeleichter sind allerdings die Kunststein-Alternativen. Sie sind unter Markennamen wie Silestone oder Cosentino bekannt und bestehen überwiegend aus Quarzkristallen, die mit Polymerharzen verschmolzen sind.
Weitere, allerdings sehr hochpreisige Materialen sind Glas, Keramik, Edelstahl und Beton. Glas, hochglänzend oder mattiert, ist überaus elegant und edel, hygienisch, hitzebeständig und pflegeleicht, jedoch recht kratzempfindlich. Keramik bringt Hightech und Natur zusammen: Quarz, Porzellanerde, Feldspat und Ton werden verpresst und gebrannt. Ergebnis: eine superharte, extrem strapazierfähige, hitzebeständige Oberfläche. Eine Arbeitsplatte aus Edelstahl passt einfach zu allem, ist pflegeleicht und das Material der Profiküche. Beton schließlich bedeutet stets Maßanfertigung und möglicherweise großes Gewicht.
Kombination: Spüle und Armatur
Passend zur Arbeitsplatte werden Spüle und Armatur ausgewählt. Der Klassiker ist auch hier Edelstahl, das mit großzügig oder knapp gerundeten Radien Becken bilden kann und einfach zu allem passt oder aber einen reizvollen Kontrast bildet. Es ist in den gehobenen Preisklassen mit unterschiedlichen Oberflächenbearbeitungen wie glänzend, gebürstet oder mit Leinenoptik erhältlich, jedoch kratzempfindlich und anfällig für Kalkablagerungen. Fallen die Kratzer jedoch nur am Anfang etwas unangenehm auf, bilden sie im Laufe der Jahre eine akzeptable Patina.
Aber auch Keramik – einigen vielleicht noch bekannt von Großmutters Spülstein – ist wieder im Kommen, und das nicht nur in der Landhausküche und in vielen Farben. Vintage- und Industrial-Look, aber auch der angesagte Scandi-Stil haben der Keramik- spüle im gehobenen Preissegment zu neuer Blüte verholfen. Die hochdichte Keramikoberfläche ist superhygienisch und unverwüstlich. Allerdings zerschellen Gläser oder Porzellan daran auch gern mal. Und schließlich kommt sie besonders in gedeckten Farben oder mit matter Oberfläche den Ansprüchen an moderner Wohnlichkeit entgegen, die an offene Küche heute gestellt werden. Achtung: Eine Doppelspüle kann mit bis zu 50 Kilogramm enorm schwer sein.
Auch Spülen aus Quarz-Acryl-Verbundwerkstoffen wie Silgranit, Frangranit oder Cristadur kommen mit ihren samtig-matten Oberflächen und gedeckten Farben dem Wunsch nach Wohnlichkeit entgegen – ebenfalls im gehobenen Preissegment. Sie können weich geschwungene Formen annehmen oder cool kantige. Und sie können glitzernde Bestandteile haben oder Beton täuschend imitieren. Obendrein sind sie äußerst widerstandsfähig und kratzfest. Da Schmutz nur aufliegt und nie eindringen kann, sind sie pflegeleicht.
Spülen gibt es in einer Vielzahl an Formen
Eine Vielzahl an Formen schließlich verdeutlicht die Funktionsoptionen der Spüle: Es gibt große und kleine, flache und tiefe, runde oder ovale Becken, Nebenbecken zum Abgießen und Spülen mit oder ohne Abtropffläche oder eingelassene Arbeitsebenen für einhängbares Zubehör oder Gastro-Normbehälter. Apropos Zubehör: passende Schneidbretter, Ablagen oder Behälter können die Becken zum perfekten Vorbereitungszentrum aufwerten.
Alleskönner Armatur
Auch bei den Küchenarmaturen hat sich der Horizont jenseits des klassischen verchromten Einhebelmischers stark erweitert. War die ausziehbare Schlauchbrause einst Luxusküchenmerkmal, ist sie heute beinahe Standard. Neu hingegen sind Armaturen, die berührungslos die voreingestellte Menge an Wasser in der voreingestellten Temperatur liefern – von gekühlt bis kochend sowie gefiltert und gesprudelt. Stilistisch haben sich Küchenarmaturen ebenfalls ins Wohnliche emanzipiert. Es gibt sie in fast allen Spülenfarben, Metall- sowie Oberflächenarten und Stilen
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