Welche Wasserleitung im Haus?

Die richtige Wasserleitung für zuhause

Kupfer, Kunststoff oder Edelstahl – welche Wasserleitung im Haus garantiert schadstofffreies Trinkwasser? Nicht jedes Material passt zu jedem Wasser. Und auch preislich gibt es enorme Unterschiede.

Seinem Ruf, das am besten kontrollierte Lebensmittel zu sein, wird unser Trinkwasser nur bis zu einem Punkt gerecht: der heimischen Wasseruhr. Ab hier sind Hausbesitzer selbst dafür verantwortlich, dass das kühle Nass sauber bleibt und in optimaler Qualität aus dem Wasserhahn fließt. Beim Trinkwasser gibt es regionale Unterschiede. Die Leitungen sollten also sowohl zum Haus als auch zum Wasser passen. Blei ist seit dem Jahr 2000 in Deutschland verboten, denn es verursacht gravierende Gesundheitsschäden. Heute werden Wasserleitungen im Haus vor allem aus Kunststoff, Edelstahl oder Kupfer installiert.

Kupfer  – robuster Klassiker

Kupferrohre
Sollen Kupferrohre als Wasserleitung im Haus installiert werden, empfiehlt sich ein Blick auf die lokale Wasseranalyse. (Foto: Shutterstock/Aksenenko Olga)

Wasserleitungen aus Kupfer sind in Deutschland weit verbreitet. Sie eignen sich jedoch nicht überall. Saures Wasser (pH-Wert unter 7) kann dafür verantwortlich sein, dass sich Kupfer in  gesundheitsgefährdenden Mengen löst. Das kann auf Dauer sogar die Leber schädigen. Die deutsche Trinkwasserverordnung hat einen Grenzwert von zwei Milligramm Kupfer pro Liter Trinkwasser festgelegt. Ab etwa drei Milligramm pro Liter schmeckt das Wasser bereits unangenehm metallisch. Eine Alternative zu reinem Kupfer ist zum Beispiel innenverzinntes Kupfer. Durch die Beschichtung kann es nicht ins Wasser gelangen.

Vorteile

  • Wasserleitungen aus Kupfer sind sehr robust und langlebig. Es gibt Häuser, die über 100 Jahre alt sind und deren Kupferrohre noch immer nicht getauscht werden müssen.
  • Nachhaltig: Kupfer kann recycelt werden.
  • Preis: 10 Meter Kupferleitung kosten etwa 60 Euro.

Nachteile

  • Nicht für jedes Wasser: Kupferleitungen können die Gesundheit schädigen, wenn der pH-Wert des Wassers niedrig, also sauer ist.

Edelstahl

Edelstahlrohre sind prädestiniert für den Transport von Trinkwasser.
Edelstahl (rechts im Bild) ist prädestiniert für den Transport von Trinkwasser. Doch das hat seinen Preis. (Foto: Geberit)

Nachhaltig, hygienisch, aber teurer: Edelstahl wird vor allem dort eingesetzt, wo sehr hohe Anforderungen an die Trinkwasserqualität gestellt werden, etwa in Krankenhäusern und Laboren. Das Material ist im Vergleich etwas teurer und wird als Wasserleitung im Haus nicht ganz so häufig verbaut wie Kunststoff und Kupfer.

Vorteile

  • Edelstahl-Rohre sind besonders stabil.
  • Nachhaltig: Edelstahl ist sehr langlebig und zu 100 Prozent recyclingfähig.
  • Hygiene: Sofern die Rohre mit Pressfittings verbunden sind, ist Edelstahl gesundheitlich unbedenklich.
  • Für jedes Wasser: Edelstahl ist für alle Wasserhärten geeignet.
  • Kein Kalk und Rost: Edelstahl ist korrosionsbeständig und reagiert nicht mit Wasser.

Nachteil

  • Preis: Rohre aus Edelstahl sind recht teuer. Etwa 90 Euro werden für zehn Meter veranschlagt.

Kunststoff-Verbundrohre – kostengünstig und sauber

Der Mix macht’s! Wenn die Wahl auf Kunststoff-Rohre fällt, dann mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Mehrschicht-Verbundrohre. Sie haben sich im Einfamilienhausbau gegenüber reinen Kunststoffrohren in den letzten Jahren durchgesetzt. Verbundrohre bestehen aus drei Schichten und nutzen sowohl die Vorzüge des Kunststoffs als auch die des Metalls. Die äußere Schicht aus Polyethylen, kurz PE, schützt das Rohr. Die mittlere Aluminiumschicht macht die Leitung stabil und trotzdem biegsam. Die innere Schicht aus PE ist indes korrosionsbeständig und lebensmittelecht. Verbundrohre sind widerstandsfähiger als reine Kunststoffrohre und zudem sehr korrosionsbeständig.

Vorteile

  • Wasserleitungen aus einem Kunststoff-Verbund sind langlebig und stabil.
  • Für jedes Wasser: Kunststoff ist für alle Wasserhärten geeignet.
  • Preis: Verbundrohre sind um einiges kostengünstiger als andere. Zehn Meter schlagen mit etwa 35 Euro zu Buche.
  • Kein Kalk und Rost: Durch die innere Kunststoffschicht können die Rohre nicht rosten. Kalk und Schmutz lagern sich an der glatten Oberfläche kaum ab.
  • Hygiene: Das innere PE-Rohr transportiert das Wasser hygienisch einwandfrei.

Nachteil

  • Keine Langzeiterfahrung: Kunststoffrohre werden erst seit den 1990er-Jahren verbaut.

Info: Plastik im Trinkwasser?

Egal welche Rohre Sie verbauen, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird das Wasser durch Kunststoff-Rohre geflossen sein, bevor es in Ihrem Zuhause angekommen ist. Polymere dienen dazu, Verbund- und Kunststoffrohre lange haltbar zu machen. Bei Wärme können die Abbauprodukte dieser Stabilisatoren, die sogenannten polymeren Verbindungen, ins Trinkwasser übergehen. Das Bundesumweltamt erklärt jedoch, dass die Konzentration dieser Verbindungen auch bei Wärme als unkritisch und nicht gesundheitsgefährdend eingestuft wird. 

Fazit: Welche Wasserleitung im Haus?

Trinkwasserleitungen aus einem Kunststoff-Aluminium-Verbund sind im Einfamilienhausbau besonders beliebt. Sie sind preiswert und einfach zu verlegen. Kupferrohre sind etwas teurer, aber dafür sind die Pressverbindungen günstiger als bei Verbundrohren. In verwinkelten und kleinen Gebäuden kann die Preisdifferenz der beiden Alternativen starkzusammenschmelzen. Edelstahl ist im Schnitt das teuerste Material, dafür aber besonders langlebig und für jedes Wasser geeignet. Prinzipiell gilt: Es gibt für jedes Haus den richtigen Werkstoff. Der Installateur weiß am besten Bescheid, welche Parameter vor Ort eine Rolle spielen und welches Material sich eignet. Von ihm sollten Sie sich vorab beraten lassen. Darüber hinaus können Sie auch eine Wasseranalyse nebst Material-Empfehlung bei Ihrer zuständigen Wasserversorgung anfordern.

Wie lange halten Wasserleitungen im Haus?

Die Lebensdauer einer Wasserleitung ist abhängig von drei Faktoren: dem Material, der Nutzungsintensität und der Zusammensetzung des Wassers. Bei modernen Kunststoff-Leitungen wird eine Lebensdauer von 50 Jahren garantiert. Da sie erst seit den 1990er-Jahren verbaut werden und es noch keine Langzeiterfahrungen gibt, ist es gut möglich, dass sie weit über 50 Jahre halten. Um Kalkablagerungen und Bakterien-Teppiche zu vermeiden, können Sie Ihr Trinkwasser aufbereiten und somit die Lebensdauer verlängern.

Tipp: Kühl genießen

Trinkwasser sollten Sie zudem möglichst kalt trinken. Bakterien vermehren sich umso schneller, je länger das Wasser steht. Das Bundesumweltamt empfiehlt daher, Leitungswasser kurz laufen zu lassen, bis es kühl über die Finger rinnt. Das gilt besonders dann, wenn es länger als vier Stunden in der Leitung stand, also nicht nur nach dem Urlaub.

Tipp: Nicht warten beim Warten

Duschkopf
Duschköpfe und -schläuche sollten regelmäßig gereinigt und entkalkt werden, denn hier fühlen sich Bakterien besonders wohl. (Foto: Pixabay/Seregas)

Die gesamte Trinkwasserinstallation sollte indes einmal jährlich gewartet werden. Der Fachmann überprüft unter anderem, ob Filter ausgetauscht werden müssen und die Temperatur eingehalten wird. Das Warmwasser sollte an keiner Stelle unter 55 Grad sinken und das Kaltwasser 25 Grad nicht übersteigen. Armaturen sollten ein Zertifizierungszeichen haben, zum Beispiel DIN/DVGW oder ein gleichwertiges Zeichen.

Wo verlaufen Wasserleitungen im Haus?

Wasserleitungen werden in Häusern und Wohnen nach festen Regeln verlegt. Sie verlaufen senkrecht unter und über dem Wasseranschluss, Warmwasser- und Kaltwasserleitungen immer parallel zueinander. Eine Bohrung in der Nähe eines Wasserhahns sollte demnach vermieden werden.

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