Mit mehr als 25.000 zufriedenen Haas-Haus-Bauherren und jährlich weiteren 800 übergebenen Häusern in Europa begeht das Familienunternehmen in Falkenberg sein 40. Firmenjubiläum. Dr.Tanja Haas Lensing, 36, Geschäftsführerin Haas Group und Johann Wellner, 52, Geschäftsführer Haas Fertigbau, im Interview.
Die Frage aller Fragen zuerst: W arum sollten wir ein Haas-Fertighaus bauen?
Johann Wellner: Weil Sie so viel Haus und das so gut wie nur irgend möglich für Ihr Geld möchten. Das Entscheidende beim Hauskauf ist doch das Unternehmen, dem man sich anvertraut. Und dessen Verkaufsberater. Der Kunde beschäftigt sich zuerst mit dem Unternehmen. Ist es gut aufgestellt? Welche Erfahrung, welche Referenzen hat es vorzuweisen? Aber gleich als Nächstes entscheidet, wer da auf ihn zukommt und wie sich der Kontakt gestaltet.
Wir haben ein familiengeführtes Unternehmen, das sehr breit aufgestellt ist in der Herstellung eigener Produkte, vom Fertighaus über Türen, Fenster, Beschattungslösungen bis zum Parkett. Mit dieser Fertigungstiefe sind wir so unabhängig wie kaum ein anderer in der Branche – das schafft Vertrauen beim Kunden. Und wir haben einen Außendienst, der den Bauherren das vermittelt. Jeder Kunde tickt anders. Er ist heute aber generell besser informiert, liest zum Beispiel im Internet Erfahrungsberichte von Haas-Hausbesitzern. So entseht Vertrauen ins Produkt, ins Unternehmen und in die Abwicklung.
Dr. Tanja Haas-Lensing: Bei einer privaten Investition, in die man sein ganzes Vermögen investiert, will man sicher sein, dass es den Hausanbieter in zwei Jahren noch gibt. Und dass er dann sofort für Ordnung sorgt, wenn mal etwas nicht passt. Das ist bei uns garantiert.
Ab der nächsten Energieeinsparverordnung wird nicht mehr noch rigideres Dämmen, sondern die Selbstversorgung des Gebäudes mit aller benötigten Energie im Mittelpunkt stehen. Ist ein Haus, das Sie heute verkaufen, vielleicht in fünf Jahren schon technisch veraltet?
Johann Wellner: Jedes heute gebaute Haas-Haus hat schon im Effizienzhaus-55-Standard alle baulichen Voraussetzungen, um bei Bedarf auf Plusenergieniveau nachgerüstet zu werden. Wichtig ist die Wahl einer modernen Einfamilienhaus-Architektur, die dann die nötigen Dachflächen für Photovoltaik-Paneele in der optimalen Ausrichtung bereithält.
Ich kann mich gut an Zeiten vor 20 Jahren erinnern – da hatte ein Einfamilienhaus Elektroinstallationen für 2.500 Mark und eine Heizung für 5.500 Mark. Damit kämen Sie heute nicht weit. Unser Produkt wird durch Technik teuer, das Haus selbst ist qualitativ besser denn je, aber im Preis relativ konstant.
Was kostet ein Haas-Haus derzeit?
Dr. Tanja Haas-Lensing: Unser Jubiläumshaus kostet 197.200 Euro, schlüsselfertig ab Oberkante Bodenplatte. Es ist für die Schallmauer 200.000 Euro konzipiert, speziell für junge Familien. Knapp ein Viertel unserer Bauherren sind derzeit Paare im besten Alter, etwa ab 50. Viele von ihnen bauen zum zweiten Mal. Diese Kunden suchen nicht das Haus mit dem niedrigsten Preis, sondern das mit der für sie besten Leistung zum besten Preis. Oft ist es ja nicht das Haus selbst, vielmehr können die individuellen Ausstattungswünsche den Endpreis deutlich anheben: die schicke Küche mit Kochinsel, die edlen Fliesen, das Wellnessbad mit Riesenwhirlpool, eine Haustür mit allen technischen Raffinessen, Sicherheitsfenster aus Holz mit Aluminiumschale oder ein schöner Holzdielenboden.
Bei Fenstern und Türen zum Beispiel soll‘s stets Passivhausstandard sein, der U-Wert bis auf das letzte Zehntel minimiert. Das kann man auf die Spitze treiben, mit immer mehr Technik. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem der Preis abhebt, und das sagen wir dem Kunden auch. Dann lieber Geld ausgeben für Features, die zwar nicht unbedingt notwendig sind, an denen der Kunde aber jeden Tag seine Freude haben kann: zum Beispiel eine Haustür, die mit der Fernbedienung zu öffnen ist wie beim Auto. Das macht Spaß und schafft an jedem Tag Lebensqualität.
Johann Wellner: Beim Plusenergiestandard wird das ähnlich. Es geht um das gute Gefühl, sich von den Preistreibereien der Gas- und Energieversorger ein für allemal befreien zu können. Wir müssen auf neue, moderne Art wieder dahin, wo wir vor 100 Jahren mal waren. Da hat jedes Haus autark funktioniert. Jetzt haben wir es auf die Spitze getrieben und fast jeden denkbaren Komfort im Haus, bekommen aber zunehmend Schwierigkeiten, die Energiekosten zu bezahlen. Die Zukunft gehört Häusern, die ihre Energie selbst produzieren.
Eine Altbauförderung in dieser Richtung halte ich für Unsinn. Ich rede nicht von denkmalgeschützten Gebäuden, aber ansonsten müssten wir eine Abrissprämie einführen. Ein Einfamilienhaus aus den 60er-/70er-Jahren mit Fördergeldern energetisch zu sanieren, hat keinen Sinn.
Dr. Tanja Haas-Lensing: Es entspricht ja auch in Bezug auf das Raumprogramm nicht mehr dem, was Hausbesitzer heute brauchen und wollen. Früher waren die Familien größer. Da wollte man viele kleine Zimmer, heute viel Platz für weniger Leute. Heute passt sich auch kein Kunde mehr einem Produkt an. Das Produkt muss sich den Kundenerwartungen anpassen, um erfolgreich zu sein.
Fertighausanbieter wie Haas geben seit vielen Jahren mit ihren Musterhäusern technisch die Maßstäbe für Bauqualität und Innovation vor – sie machen zugleich moderne Wohnarchitektur für die Kunden der ganze Branche erlebbar, für die der Massivbauer gleich mit. Stört Sie das nicht?
Dr. Tanja Haas-Lensing: Bei besonders dreisten Kopien unserer Entwürfe schon. Aber das gehört nun einmal dazu, wenn Sie öffentlich Maßstäbe setzen. Entscheidend ist, dass Bauherren auf uns aufmerksam werden. Wir haben mit dem „Young & Creative 255“ in Köln und dem „Young & Creative 250“ in Nürnberg zweimal fast das gleiche Musterhaus stehen. Das Konzept kommt an, verkauft sich da wie dort sehr gut. Es ist derzeit mit immerhin 35 Prozent Anteil des Gesamtumsatzes bei den Typenhäusern unser am meisten gefragter Entwurf.
Johann Wellner: Das Überzeugende an dem Konzept ist die Idee mit dem Anbau, Egal, ob für Wohnen und Arbeiten unter einem Dach, für Kinder, Hobby oder als Einliegerwohnung – der zusätzliche Wohnraum schafft Flexibilität für jede Lebenssituation. Und schließlich kann man sich diese Optionen auch offenhalten, wenn man den Anbau erst später hinzufügt. Beim „Young & Creative 250“ bewegen wir uns natürlich in einer Liga oberhalb von 200.000 Euro. Aber unsere Stärke ist das Preis-Leistungs-Verhältnis. Andere Anbieter bauen individuelle Häuser, aber die sind dann oft doch sehr viel standardisierter als unsere.
Dr. Tanja Haas-Lensing: Wir beabsichtigen nicht, uns dem Luxussegment zu verschreiben.
Johann Wellner: Aber natürlich können wir auch gehobene Ansprüche erfüllen. Mit dem neuen Musterhaus in Poing bei München zeigen wir ein Beispiel. Wobei auch dieses Haus mit seiner markanten Dachlandschaft von der Grundidee her ein einfaches Rechteck ist, also gut zu bauen. Das gefällt mir. Vielen unserer Kunden offenbar auch. Unser Jubiläumshaus haben wir allein im ersten Monat fünfmal verkauft. Es hat keine Vorsprünge und Erker, ist schlicht rechteckig mit Satteldach. Einen solchen klassischen Kubus kann man mit wenig Aufwand modifizieren, mit Farbe oder einer Holzverschalung zum Beispiel. Entwürfe wie dieser zeigen den Zeitgeist des Wohnens. Wir haben das Haus von innen nach außen entwickelt. So entstehen moderne Grundrisse mit hellen, gut proportionierten Räumen. Unsere neue Fertigung ermöglicht lichte Höhen bis 2,85 Meter. Die tun vor allem großen Räumen gut.
Wie zufrieden ist denn der Haas-Haus-Bauherr? Anders gefragt: Von wie vielen bekommen Sie die letzte Rate nicht?
Johann Wellner: Von extrem wenigen. Das liegt am Projektleiter. Der ist bei uns die Schlüsselstelle. Er verantwortet für das Projekt den Innendienst, den Außendienst, die Kundenbetreuung und die Arbeit der Handwerker, die Qualität wie die Organisation. Und damit, dass die letzte Rate kein Problem ist. Wir beginnen jedes Projekt mit einem Treffen vor Ort, auf der grünen Wiese. Da versammeln sich alle Beteiligten, Bauherr, Kellerbauer, Energieversorger … Sie legen verbindlich fest, wer was wann zu tun hat, damit das Ganze möglichst reibungslos funktioniert.
Dr. Tanja Haas-Lensing: In der Regel ist die letzte Rate ja auch nur als Druckpotenzial gedacht. Ein Privatkunde geht davon aus, dass er sein Haus vollständig bezahlt. Der wünscht keinen ärger, sondern dass seine Anliegen qualitativ einwandfrei und termingerecht erledigt werden. Wenn jemand Geld zurückhält, dann möchte er schlicht ein Problem gelöst haben.
Johann Wellner: Jeder Kunde erhält von uns einen Bauzeitenplan. Wenn ein Subunternehmer den nicht einhält, sieht der Bauherr das sofort. Dann wird der Projektleiter informiert, um das Problem zu lösen. Das funktioniert immer. Wir lehnen uns weit aus dem Fenster, indem wir Kunden solche Pläne zur Verfügung stellen. Das ist aber unser Anspruch: Wir garantieren vertraglich, dass jeder binnen acht Wochen nach Erledigung aller Voraussetzungen, also Finanzierung und Keller, sein Haus erhält. Das ist für alle Beteiligten kalkulierbar. Der Ausbau dauert im Schnitt etwa drei Monate.
Ist die Ausführung der Details im Fertigbau besser als im konventionellen Massivbau?
Dr. Tanja Haas-Lensing: Definitiv! Die meisten unserer Fenster gehen über den Baustoff- und Bauelementehandel in Renovierungen und in den Massivbau, daher können wir hier gut einen Vergleich ziehen. Diese Abnehmer machen sich zwar über das Produkt als solches Gedanken, jedoch nicht über die Details und Anschlüsse. Die Impulse zur Weiterentwicklung kommen von Systemkunden aus dem Fertigbau. Und natürlich von unseren eigenen Mitarbeitern in Produktion und Montage, die nicht die Summe der Teile, sondern das Haus als Gesamtprodukt sehen.
Gemeinsam diskutieren wir technische Details und Verbesserungsmöglichkeiten. Auf diese Weise entsteht in vielen Bereichen die enorme Detailqualität im Fertigbau. Als Hersteller sind wir natürlich immer darauf bedacht, Innovationen so schnell wie möglich unseren Kunden zur Verfügung zu stellen.
Johann Wellner: Das Schlimmste ist ein Mangel, der unentdeckt bleibt, weil er unkontrolliert verbaut wurde und damit irreparabel wird. Durch die Vorfertigung im Werk haben wir eine viel bessere Kontrolle der Qualität und Passgenauigkeit als auf einer Baustelle.
Man kann Ihnen 100-prozentig trauen?
Johann Wellner: Als ich 1989 mein eigenes Fertighaus gebaut habe, wusste mein Vater nicht, was das bedeutet. Der ist Tischler und hat schon leicht die Stirn gerunzelt, geht aber Neues generell positiv an. Ich hatte das Haus sehr abgespeckt gekauft und es dann mit ihm zusammen innerhalb von nur 14 Tagen ausgebaut. Das begeisterte Feedback von meinem versierten Handwerker-Vater war für mich das überzeugendste Argument für dieses Produkt. Alles passte, nichts musste nachgebohrt oder gar aufgestemmt werden. Garantierte Bauqualität zum Festpreis – das ist unsere Stärke. Wir befragen jeden Kunden, vom Verkaufsgespräch bis hin zur Reklamationsbearbeitung. Der verteilt Schulnoten. Und da landen wir in fast jedem Fall dort, wo die meisten Abiturienten am liebsten sein wollen …
Unsere großen Vorteile sind garantierte Bauqualität mit Festpreisgarantie. Und dass wir ganz auf den Naturbaustoff Holz setzen. Deshalb ärgert es mich immer, wenn von „Betongold“ die Rede ist. Das ist doch von gestern. Energetisch, wohngesund, ökologisch – alles spricht für das Bauen mit Holz! Richtig ist also, das Geld in „Holzgold“ zu investieren.