Erste Wahl

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Wer über Ökologie spricht, meint meist energiesparend. An den richtigen Dämmstoffen führt da kein Weg vorbei.

Einige Naturdämmstoffe wie Holzweichfaserplatten, Holzspäne, Zellulose, Schilfrohr, Kork bieten sehr gute wärmespeichernde Eigenschaften und eignen sich deshalb besonders als Dachdämmung zur Verbesserung des sommerlichen Hitzeschutzes. Viele Naturdämmstoffe haben ein vergleichsweise gutes Feuchteausgleichsvermögen. Wiederum andere bieten einen guten Schallschutz zwischen den Räumen und in den Außenbauteilen.

„Generell sollte man wissen, dass jeder Dämmstoff seine spezifischen Vor- und Nachteile hat“, so Winfried Schneider vom Institut für Baubiologie und -ökologie. Ein Dämmstoff, der zum Beispiel für eine Dachdämmung ideal ist, ist nicht unbedingt erste Wahl für den Kellerboden. So gibt es auch keine bautechnischen Vorteile, die für alle Naturbaumaterialien gleichermaßen gelten.

Dachdämmung: Guten sommerlichen Hitzeschutz bei gleichzeitig guten wärmedämmenden Eigenschaften bieten Holzweichfaserplatten, Holzspäne, Zellulose oder Naturfaserdämmungen wie Flachs oder Hanf in Kombination mit Holzweichfaserplatten.

Außendämmung: Für sogenannte Wärmedämmverbundsysteme eignen sich bestimmte Holzweichfaser-, Kork- und Mineralschaumplatten sowie Schilfrohrmatten. Aus haftungsrechtlichen Gründen empfehlen sich meist sogenannte Systemlösungen, bei denen sämtliche Materialien wie Dämm- und Befestigungsmaterial oder Putzaufbau aufeinander abgestimmt sind, um eine rissfreie, schlagregensichere Konstruktion zu erhalten. Im erdberührten Bereich empfehlen sich besonders Schaumglasplatten.

Baubiologisch korrekte Wärmedämmverbundsysteme leiten Feuchtigkeit gut nach außen weiter, bilden im Brandfall keine giftigen Gase, sind problemlos zu entsorgen und bestehen überwiegend aus nachwachsenden oder mineralischen Rohstoffen. Um gegenüber einer Kunststoffdämmung den gleichen U-Wert zu erreichen, muss die Dicke um etwa 10 bis 30 Prozent erhöht werden – also anstatt 10 Zentimeter etwa 12 Zentimeter.


Innendämmung: Innendämmung an Außenbauteilen ist ein heikles Thema, da hierdurch der Taupunkt weiter nach innen rückt und die Wände dadurch feucht und schimmelig werden können. Eine Außendämmung (zum Beispiel Wärmedämmverbundsystem) ist also einer Innendämmung stets vorzuziehen. Auf jeden Fall sind eine fachgerechte Planung und Ausführungsüberwachung wichtig. Als besonders gut erweisen sich hier Kalziumsilikatplatten, da sie Feuchtigkeit besonders schnell aufzunehmen und wieder abzugeben vermögen und nicht schimmeln können. In vielen Fällen eignen sich aber auch Holzweichfaserplatten, Holzwolleleichtbauplatten oder Schaumglasplatten.

Dämmung unter Estrich: Am ehesten sind etwa Perlite geeignet, da diese gegenüber der Neubaufeuchte oder im Falle eines Malheurs, wie einer überlaufenden Badewanne oder kaputten Spülmaschine, vergleichsweise feuchteunempfindlich sind.
Innenwände/Trockenwandbau: Hier ist vorrangig eine gute Hohlraumdämpfung mit schallabsorbierenden Materialien zwischen den Trockenbauplatten gefragt, um die Schalldämmung zu verbessern. Infrage kommen vorrangig Faserdämmstoffe wie Flachs, Hanf, Zellulose, flexible Holzfaserdämmmatten, Schaf- und Baumwolle.

Fußboden: In Böden braucht man guten Luftschallschutz (Masse) und Trittschallschutz (elastische Materialien). Wärmedämmung ist hier meist nur in Ausnahmefällen wichtig. Einen guten Trittschallschutz bieten Kokosfasern oder spezielle Holzweichfaserplatten.
Infos für Bauherren, die nach baubiologischen Kriterien planen oder sanieren wollen, finden Sie bei den regionalen Baubiologischen Beratungsstellen des IBN im Internet unter www.baubiologie.de.

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