Bauförderung für effiziente Gebäude

Bauen mit Geld vom Staat

Besonders nachhaltig agierende Bauherren und Familien mit mittleren Einkommen können sich wieder über vorteilhafte Kredite der staatlichen KfW Bank freuen. Mit Zinsen zum Teil deutlich unter dem marktüblichen Niveau und Kreditrahmen bis 270.000 Euro rückt der Traum vom Eigenheim für viele jetzt wieder in greifbare Nähe.

Nachhaltigkeit wird gefördert

Mit der Bauförderung will der Staat den Bau solcher Eigenheime pushen, die als Effizienzhaus Stufe 40 gebaut werden und damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die größte Unterstützung erhalten dabei Bauherren, deren Neubauten zudem das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) tragen. Das sind Häuser, deren Bau, Betrieb und Rückbau möglichst wenig Ressourcen beanspruchen und deren Nutzung die Umwelt und Gesundheit möglichst gering belastet. Aber auch die Lebenszykluskosten, die Qualität, der effiziente Umgang mit Fläche, die Flexibilität sowie die Recyclingmöglichkeiten spielen bei der Zertifizierung eine Rolle.

Bauförderung vom Staat für diesen Pultdach-Baukörper von Luxhaus mit großer Terrasse davor
Gefördert nach den neuen QNG-Nachhaltigkeitskriterien werden bei diesem Pultdachhaus-Entwurf die Energieeffizienz der Gebäudehülle und die dazu passende Haustechnik. (Foto: LUXHAUS)

Klingt kompliziert? – Alles halb so wild: Unsere Hausanbieter kennen sich da bestens aus und können jeden Ihrer Hausentwürfe – vorgestellt in unserem Hausfinder – fit für die höchste Förderstufe machen. Und die KfW Bank präsentiert die infrage kommenden Förderprodukte übersichtlich mit tagesaktuellem Zinssatz auf ihrer Website.

Nachrechnen lohnt sich aber auf alle Fälle: Fallen für einen Kredit von 150.000 Euro mit 2,47 Prozent* bei der KfW rund 32.300 Euro an Zinsen für zehn Jahre an, sind es bei herkömmlichen Banken mit einem gegenwärtigen Zinssatz von im Schnitt 3,3 Prozent* rund 43.000 Euro, also knapp 11.000 Euro mehr.

Bauförderung möglich für das Kampa Musterhaus Schwarzwald hier in Gartenansicht mit geöffneter Tür und überdachter Terrasse
Mit eigener Stromerzeugung und -speicherung ist dieses Plus-Energiehaus in besonders klimaschonender Holzbauweise geradezu prädestiniert für die neue Nachhaltigkeitsförderung. (Foto: Kampa)

Allerdings: Die QNG-Zertifizierung zum Preis von circa 5.000 Euro kommt bei der KfW obendrauf, sodass der Vorteil auf rund 6.000 Euro schmilzt.

Bauförderung: Zinsgünstige Kredite für Familien

Besser sieht es für Familien mit mittleren Einkommen aus: Mit zwei Kindern beispielsweise und einem Jahreseinkommen von nicht mehr als 100.000 Euro pro Jahr können sie für ein Haus im QNG-Standard einen Kredit bis zu 220.000 Euro mit einem Zinssatz von aktuell 0,01 Prozent als Bauförderung erhalten. Gegenüber einer herkömmlichen Finanzierung spart das in zehn Jahren immerhin satte 63.000 Euro.

Stommel Haus Bauhaus-Stadtvilla mit weißer Putzfassade
Ein Haus für alle, die ein nachhaltiges Leben mit Kindern so richtig auskosten und entspannt genießen möchten. (Foto: Stommel Haus)

Bürgermeister buhlen um Bauwillige

Auch zahlreiche Städte und Gemeinden greifen jungen Familien bei der Bauförderung unter die Arme. Zuweilen gilt die Förderung nur Ortsansässigen. Aber manche Kommunen locken auch ganz gezielt Bewerber von außerhalb an.

Zusätzlich zu KfW-Programm und Eigenheimförderung durch die Bundesländer unterstützen auch hunderte Kommunen mit ganz unterschiedlichen Modellen private Bauherren. Dabei zielen sie insbesondere auf junge Familien. Kaum überraschend engagieren sich in diesem Bereich vor allem Orte, die durch Überalterung oder Wegzug (oder beides) vom demografischen Wandel betroffen sind.

Viele Städte und Gemeinden nutzen ein sogenanntes Einheimischenmodell, um jungen Familien bei der Vergabe von Grundstücken einen gewissen Vorsprung gegenüber Zuzüglern zu verschaffen. So sollen Familien, die bereits ortsansässig sind, die Möglichkeit erhalten, am eigenen Wohnort ein Eigenheim zu bauen. Das geschieht vor allem in Gestalt verbilligter gemeindeeigener Grundstücke.

Um die am besten geeigneten Bewerber zum Zug kommen zu lassen, verwenden die Gemeinden häufig ein Punktsystem. Die genauen Kriterien unterscheiden sich von Ort zu Ort, zumeist kommt es aber auf diese Merkmale an:

  • Bewerber sollten seit mindestens fünf Jahren ihren Hauptwohnsitz in der Gemeinde haben.
  • Anzahl der Kinder
  • zu versteuerndes Einkommen bis zu bestimmten Obergrenzen
  • Ehrenamtliches Engagement (z. B. Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr).
  • Bewerber sollten ihren Arbeitsplatz in der Gemeinde haben.

Förderbeispiele:

Kaufbeuren (Allgäu, Bayern)
Kaufbeuren wirbt mit der Vollversorgung bei Kitas und Krippen und wendet sich gezielt auch an Familien von auswärts. Denn wer zusätzliche Familien zu sich lockt, senkt den Altersschnitt der Bevölkerung und holt sich die Steuerzahler von morgen in die Kommune. Pro Kind zahlt Kaufbeuren Zuzüglern 5.000 Euro Eigenheimzulage und bezieht auch gleich noch Babys ein, die innerhalb von drei Jahre nach dem notariellen Kaufvertrag geboren werden. Höchstsumme: 20.000 Euro.

Dagegen erhalten Familien, die bereits in der Stadt leben, diese Prämie als Preisnachlass beim Kauf eines städtischen Grundstücks.

Erfurt (Thüringen)
In der Landeshauptstadt heißt die kommunale Förderung „Eigenheimrichtlinie“ und richtet sich an Familien mit zwei und mehr Kindern innerhalb bestimmter Einkommensgrenzen.

Die Förderung besteht im Preisnachlass auf ein städtisches Grundstück – und zwar in der Regel von 30 Prozent bei einer vierköpfigen Familie. Bewerber müssen sich über ein Punktsystem für die freien Grundstücke bewerben. Dabei gibt es Extrapunkte für Familien, die schon bisher in Erfurt leben und/oder dort ihren Arbeitsplatz haben.

Weitere Infos zur Bauförderung:

Welche Gemeinden bauwillige Familien fördern, ist übrigens nicht zentral erfasst.
Allerdings listet das Portal aktion-pro-eigenheim.de Gemeinden mit einem Förderprogramm und ermuntert User, Gemeinden zu melden, die sich in diesem Sektor positiv hervortun.

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