E-Mobile – Für den Alltag immer besser geeignet

Das soll der Nebenmann an der Ampel einmal nachmachen: von 0 auf 50 Stundenkilometern in nur vier Sekunden. Der neue Renault Zoe ist also an der Ampel mit Sicherheit kein Verlierertyp … Aber offen gestanden kommt es auf Kavalierstarts nicht so sehr an, befasst man sich mit E-Mobilität. Wichtiger sind Reichweite und Ladezeiten.

Und auf beiden Feldern werden die neuen Konkurrenten der Verbrennungsmotoren immer besser. Das macht sie gerade für Bauherren interessant, die sich mit der Errichtung eines Plusenergiehauses auseinandersetzen. Denn sie haben ein Haus mit Kraftwerkqualitäten und erwirtschaften so kostenlose Überschüsse, die sie natürlich in Mobilität umsetzen können. Wer so unterwegs ist, kann nicht nur dem Tankwart eine lange Nase machen, der gibt auch dem Rechnungsstellen der großen Stromerzeuger wenig Chancen auf Erfolg.

Auch als Energiespeicher einsetzbar

Ein Elektromobil bietet dank seiner integrierten Lithium-Ionen-Batterie eine gute Pufferstation, die dem Prinzip von Plusenergiehäusern sehr dienlich ist. Denn natürlich produzieren die Aggregate eines Hauses nicht immer dann Strom, wenn er gerade benötigt wird. Wer wirtschaftlich mit seinem Wohn-Kraftwerk arbeiten will, muss also Möglichkeiten schaffen, die gewonnene Energie zwischenzulagern, bis sie gebracht wird. Die bisher übliche Praxis, solche Strommengen dann in das öffentliche Netz abzugeben, wird angesichts sinkender Einspeisevergütungen immer uninteressanter. Da ist es besser, man verbraucht den eigenen Strom und spart an der Rechnung für RWE, Vattenfall, Eon und Co.

Und dazu steht dann das E-Mobil mit seinem integrierten Stromspeicher hilfreich zur Seite. Es ist also auch dann interessant, wenn man gerade mal nicht unterwegs sein möchte. Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Modelle.
Mercedes: Nach den USA auch in Europa zu haben

Noch lässt ein E-Mercedes auf sich warten. Aber immerhin: Am Horizont zeichnet sich jetzt ein Elektromodell mit Stern ab. Die E-Version einer B-Klasse soll mit Beginn des Jahrs 2014 zunächst auf dem US-Markt Premiere feiern. Ohne sich auf ein genaues Datum festzulegen heißt es aus der Untertürkheimer Firmenzentrale: Die Markteinführung in Europa wird direkt im Anschkuss erfolgen. Man wird sehen …

Jedenfalls ist dann mit einem Premium-Modell zu rechnen. Für E-Mobile eher untypisch verweisen die Autobauer nachdrücklich auf die Spurtstärke der B-Klasse Electric Drive. Das über 100 kW starke Triebwerk erreicht Leistungen, die mit Werten eines Drei-Liter-Verbrennungsmotors vergleichbar sind. Allerdings ist die Höchstgeschwindigkeit zugunsten einer höheren Reichweite auf 160 km/h begrenzt. Zusätzliche Energie speichert das Modell auch bei antriebslosen Roll- und bei Bremsvorgängen. Dann wird die Bewegungsenergie in elektrischen Strom umgewandelt und der Batterie zugeführt, die crash-sicher im Unterboden untergebracht ist.

Interessant ist auch die Möglichkeit, per PC oder Smartphone auf das Fahrzeug per Internet zugreifen zu können. So kann man vor Fahrtantritt den Ladezustand und die zur Verfühung stehende Reichweite abgefragt und mit der geplanten Fahrtstrecke verglichen werden. Außerdem lässt sich erfragen, wo man unterwegs gegebenenfalls zwischenladen kann. Daneben stehen der elektrischen B-Klasse alle üblichen Assistenzsysteme zur Verfügung.

Fahrzeug-Fakten

Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Reichweite: 200 km
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: < 10 Sek. Renault: Von Anfang an als E-Mobil konzipiert Unter den Europäern nimmt Renault im E-Mobile-Markt eine besondere Stellung ein. Die Franzosen haben sich schon früh mit dieser Antriebstechnik befasst und bringen jetzt mit dem Zoe ein Fahrzeug auf den Markt, das von Anfang an als E-Mobil konzipiert war. Mit anderen Worten: Das Modell nimmt auf die typischen Rahmenbedingungen elektrischer Mobilität besondere Rücksicht. Das gilt zum Beispiel für die Karosserie, die mit einem cw-Wert von nur 0,329 zu geringerem Verbrauch und damit zu einer größeren Reichweite beiträgt. Interessant ist auch der Umstand, dass die Klimaanlage bereits während der Batterieladezeit eingeschaltet werden kann und dann ausschließlich von Strom aus dem Netz oder aus den Aggregaten des Plusenergiehauses gespeist wird. Man steigt also in ein gut klimatisiertes Fahrzeug, ohne dass der Fahrzeugbatterie bereits Energie entzogen wurde. Weitere Pluspunkte sind die Rückgewinnung von Bremsenergie, die schon beim antriebslosen Rollen der Batterie Strom zuführt, und ein patentiertes Ladesystemnamens Chameleon Charger, das im Zoe seine Weltpremiere feiert. Es gibt die Wahl zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten frei, die Batterie zu laden – unter anderem mit einer 400-Volt-Drehstrom Station. Sie füllt den Speicher zu 80 Prozent in nur 30 Minuten. Das System gehört zur Standardausrüstung. Fahrzeug-Fakten Höchstgeschwindigkeit: 135 km/h Reichweite: 210 km Beschleunigung (0-50 km/h): 4,0 Sek. German E-Cars: Ein Newcomer mit Programm Das noch junge Unternehmen aus dem Städtchen Grebenstein in Nordhessen befasst sich seit rund vier Jahren mit der Entwicklung von E-Mobilen und hat bereits drei Modelle auf den Markt gebracht. Am bekanntesten ist der Stromos, der bereits seit 2010 auf dem Markt ist. German E-Cars arbeitet stets auf der Basis vorhandener Modelle, die im Werk in Grebenstein dann auf Elektro-Antrieb umgerüstet werden. Für den Stromos wurde als Plattform der Opel Agila gewählt, seine Lithium-Ionen-Batterie lässt sich an einer üblichen Ladestation in rund sechs Stunden befüllen. Die vergleichsweise geringe Reichweite erweist sich in der Praxis kaum als hinderlich. Untersuchungen haben ergeben, dass übliche Kurzstrecken selten länger als 15 Kilometer messen. Im Übrigen verweist der Hersteller darauf, dass man durch Zwischenladen über Tag pro Stunde die Reich- weite um 15 Kilometer erweitert. Ein zweites Pkw-Modell ist noch neu im E-Car-Programm. Es wurde Cetos getauft und entstand auf Basis des Opel Corsa. Fahrzeug-Fakten Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h Reichweite: 100 km Beschleunigung (0-50 km/h): 8,5 Sek. Nissan: Ein Modell mit besten Zeugnissen Wenn von E-Mobilen die Rede ist, kann man Nissan nicht auslassen. Das japanische Unternehmen stellt mit dem Leaf das erste elektrisch angetriebene Großserienfahrzeug her. Insgesamt mehr als 50.000 Einheiten hat das Unternehmen bereits auf den Markt gebracht. Nun ist Masse ja nicht unbedingt Klasse. Aber da muss sich Nissan ebenfalls nicht verstecken. Immerhin ist der Leaf von Fachjournalisten zum Auto des Jahres 2011 gekürt worden. Und auch alle Testberichte enden mit positiven Urteilen. Dieser bestens beleumundete Leaf bekam jetzt einen Nachfolger. Er wurde im März dieses Jahres auf dem Genfer Autosalon der Öffentlichkeit vorgestellt. Rein äußerlich hat sich der Leaf kaum verändert. Aber im Innern gibt es bemerkenswerte Neuerungen. Die wichtigste ist wohl die Verlagerung des Wechselrichters aus dem Kofferraum nach vorn unter die Motorhaube. Damit steigt das Ladevolumen um attraktive 40 Liter. Außerdem gelang es, den ohnehin vorbildlichen cw-Wert von 0,29 auf 0,28 zu senken. Wie schon beim Vormodell kann man per Knopfdruck die Motorleistung und den Bedarf wichtiger Energieverbraucher wie der Klimaanlage reduzieren und damit die Reichweite erhöhen. Neu ist, dass man diese Sparprogramme einzeln auswählen kann. Eine ganz andere Neuerung passt ins umweltverträgliche Konzept eines E-Mobils. Im Nissan Leaf wurden für die Polster Gewebe gewählt, die zu 100 Prozent auf der Basis von Rohrzucker entstehen. Fahrzeug-Fakten Höchstgeschwindigkeit: 145 km/h Reichweite: 195 km Beschleunigung (0-100 km/h): 11,3 Citroën: Leichter und stärker Der C-Zero, der gemeinsam mit Mitsubishi entwickelt wurde, ist bereits seit 2010 auf dem Markt. Und doch ist er seit dem Frühjahr dieses Jahres neu. Denn die Ingenieure haben ihn leichter und zugleich stärker gemacht. Wie das möglich war? Die Citroën-Leute haben einerseits das Drehmoment von 180 auf 196 Newtonmeter erhöht und andererseits die Batteriezellen von 88 auf 80 gesenkt und so 55 Kilogramm abgespeckt. Das führt dazu, dass trotz geringerem Ladevolumen die Reichweite von rund 150 Kilometer erhalten bleibt. Der C-Zero ist ein interessantes Stadtauto, das mit einer Länge von nur 3,48 Metern und einem Wendekreis von neun Metern extrem beweglich ist. Im Innern hat er dennoch ausreichend Platz für vier Personen. Darüber hinaus bietet der C-Zero serienmäßig eine umfangreiche Kommunikationsausstattung: Notruf- und Assistance-System gehören ebenso dazu wie Bluetooth. Fahrzeug-Fakten Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h Reichweite: 150 km Beschleunigung (0-100 km/h): 15,9 VW: Der neue E-Up kommt auf den Markt Der Kleinste aus dem Volkswagenkonzern hat in diesem Jahr in Sachen Umweltgerechtigkeit den wohl größten Schritt nach vorn gemacht. Der Mini-Viersitzer Up kommt mit der IAA in Frankfurt als E-Up auf dem Markt. Technik, die fasziniert, schreiben die Wolfsburger offiziell über das neue Modell und zeigen, dass sie sich nicht immer nur von besonders großen PS-Stärken beeindrucken lassen. Wie bei den meisten Elektrofahrzeugen üblich rollt auch der E-Up nahezu lautlos durch die Lande. Und weil er mit einem Fahrzeuggewicht von 1,139 Kilogramm ein ausgesprochenes Leichtgewicht ist, rollte er trotz eines vergleichsweise geringen Speichervolumens der Batterie von 18,7 Kilowattstunden recht lange durch die Landschaft: Die Reichweite von rund 150 Kilometern ist ausgesprochen alltagstauglich. Auch wenn diese Distanz gegenüber der Leistung einer Tankfüllung eher bescheiden wirkt, relativiert sich dieser Vergleich, wenn man die klassischen Aufgaben eines Kurzstreckenfahrzeugs hinzuzieht. Denn im Alltag fallen die meisten Fahrstrecken kürzer als 15 Kilometer aus. Und die Standzeiten dazwischen reichen stets aus, um eine ausreichende Ladung für die nächste Fahrt an Bord zu nehmen. Damit die unkompliziert vonstattengeht, hat man bei Volkswagen vorgesorgt. Der E-Up wird mit einem standardisierten Ladesystem angeboten, das nicht nur bei VW, sondern auch bei anderen Herstellern zum Einsatz kommt. Es unterstützt Gleich- und Wechselstromladungen gleichermaßen und gibt so die Möglichkeit, an den meisten Ladestationen unabhängig von Stromquelle und angebotener Ladegeschwindigkeit zu „tanken“. Äußerlich wird der E-Up durch bogenförmige Tageslicht-LEDs, geänderte Schweller und ein besonderes Emblem zu erkennen sein. Fahrzeug-Fakten Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h Reichweite: 150 km Beschleunigung (0-100 km/h): 13 Sek.

mein schönes zuhause°°° FOLGEN SIE UNS AUF
zuhause3.de Newsletter