Den Garten pflegeleicht gestalten

Gärtnern für Entspannte

Wer träumt nicht von einem grünen Refugium, ohne dafür allzu viel Zeit einsetzen zu müssen. Mit diesen Tipps können Sie Ihren Garten pflegeleicht gestalten und halten die Gartenarbeit in überschaubaren Grenzen.

Ein Garten, der ohne Arbeit bzw. Pflege schön bleibt? Den gibt es nicht! Aber das sollte eigentlich niemanden überraschen. Wie viel Arbeit das grüne Refugium allerdings macht, hängt nicht nur von der Größe, sondern auch von der Gestaltung ab. „Wer schon bei der Planung einige Grundsätze beherzigt, kann den Arbeitsaufwand konsequent niedrig halten“, verspricht Johannes Neuner. Der Gartengestalter aus Uffing empfiehlt, dabei alle Bereiche des Gartens genau zu durchdenken.

Sitzplatz im Garten umgeben von hohen Stauden und einem Zaun
Am Anfang steht immer eine gute Analyse: Wie soll der Garten genutzt werden? Wo können Ruheplätze angelegt werden? (Foto: Gärtner von Eden/ Thorsten Scherz)

Das gilt für die Materialwahl für Wege und Terrassen ebenso wie für die Flächenaufteilung, den Sichtschutz und die Auswahl der Pflanzen, denn: „Für all das gibt es pflegeintensivere Varianten genauso wie pflegeärmere“, sagt der erfahrene Planer, der mit seinem Betrieb Gartenwiesel zu den Gärtnern von Eden gehört und sich auf Anlage und Pflege individueller privater Gärten spezialisiert hat.

Große Platten, weniger Arbeit

Bei Bodenbelägen erleichtern zum Beispiel glatte Oberflächen das Saubermachen. Auf ihnen bilden sich auch nicht so schnell Grünbeläge, und wenn doch, lassen sie sich leichter entfernen. „Auch die Formate von Bodenplatten sollte man überdenken“, so Neuner. „Je größer die einzelne Platte, desto geringer der Fugenanteil“, ist die einfache Formel des Gartenprofis, und das heißt, desto weniger Ritzen gibt es, in denen sich Unkraut ansiedeln kann, also auch weniger Arbeit.

Garten pflegeleicht gestalten mit großen Bodenplatten
Große Bodenplatten lassen sich leichter reinigen. Der geringere Fugenanteil bedeutet auch weniger Pflegeaufwand. (Foto: Gärtner von Eden)

Immer mehr Gartenbesitzer verwandeln heute ihre Vorgärten in Schotterflächen, in denen allenfalls noch ein paar Pflanzen stehen nach dem Motto: Wenig Pflanze, wenig Arbeit = Garten für Faule? Was hält der Gartenprofi von diesem Gestaltungsansatz? „Abgesehen von der ästhetisch wenig ansprechenden Wirkung ist es eine vollkommen irrige Annahme, dass solche Flächen pflegeleicht sind“, lautet die klare Antwort. „Selbst wenn unter dem Schotter ein Wurzelvlies ist, können angeflogene Samen zwischen den Steinen keimen, und die Keimlinge müssen dann gejätet werden.“

Trockenheitsverträgliche Pflanzen im pflegeleichten Garten
Wer auf trockenheitsverträgliche Pflanzen setzt, spart Gießwasser und hat weniger Arbeit. (Foto: Gärtner von Eden/ Thorsten Scherz)

Auch jedes Blättchen müsse hier mühsam per Hand herausgesammelt werden, sonst sehe die Fläche schnell ungepflegt aus. Und: Einen Besen oder einen Laubsauger kann man hier schließlich nicht einsetzen.

Pflanzen mit Bedacht

Statt den Boden großflächig zu versiegeln, empfiehlt Neuner eine durchdachte Bepflanzung, denn Beete sind – sofern sie richtig angelegt wurden – tatsächlich mit das Pflegeleichteste, was ein Garten zu bieten hat. Bei der Auswahl sollte stets auf die Bedürfnisse der einzelnen Sorten geachtet werden. Wer Pflanzen kombiniert, die ähnliche Ansprüche an ihren Standort stellen, kann ein Beet pflegen, ohne sich um Einzelschicksale kümmern zu müssen. Das spart Zeit und Arbeit.

Garten pflegeleicht gestalten mit dicht gepflanzten Stauden
Stauden dicht zu pflanzen, ist ein sehr guter Schutz vor Unkraut. (Foto: Gärtner von Eden/ Thorsten Scherz)

Für pflegeleichte Beete gilt außerdem: Mehrjährige statt kurzlebige Gartenbewohner ersparen viel Arbeit. Auch immergrüne Pflanzen sind in der Regel pflegeleichter als solche, die Laub abwerfen. Immer gelten sollte: Ästhetik vor Pflegeleichtigkeit. Wer also auf Immergrüne setzt, bitte nicht einfach Konifere und Kirschlorbeer einpflanzen. Ein Garten hat mehr Individualität verdient!

Vor allem, wer eine größere Fläche begrünen darf, sollte auf langlebige und genügsame Gewächse wie (Wild-)Stauden, Gräser und Farne setzen. „Wichtig ist auch eine standortgerechte Bepflanzung mit Arten und Sorten, die von Natur aus in den jeweiligen Licht- und Bodenverhältnissen gedeihen und mit den zur Verfügung stehenden Wassermengen auskommen“, rät der Experte. Bei Gehölzen kann man auf solche setzen, die fast oder ganz ohne Rückschnitt auskommen. Gezielt gesetzte Bodendecker verhindern, dass Unkraut den Garten bevölkert. Und noch ein Tipp vom Fachmann: „Nicht bei der Anzahl der Pflanzen sparen. Je dichter sie gesetzt werden, desto schneller machen sie die Ansiedlung von Wildkräutern unmöglich.“

In Sachen Sichtschutz gibt es hinsichtlich der pflegeleichtesten Variante keine eindeutige Antwort: „Hecken müssen zwar ein- bis zweimal im Jahr geschnitten werden, aber Holz- und Metallzäune brauchen einen regelmäßigen Pflegeanstrich“, wägt Johannes Neuner ab.

Rasen maßvoll planen

Mit der weit verbreiteten Annahme, Rasen mache wenig Arbeit, will der Experte indes aufräumen: „Über das Jahr gerechnet, ist die Rasenpflege sicherlich die zeitintensivste Maßnahme in einem Garten.“ Das liegt vor allem daran, dass man zumindest in den Sommermonaten wöchentlich mähen muss. Und das summiert sich. Hinzu kommen seltenere Pflegeschritte wie Düngen, Vertikutieren und gegebenenfalls Nachsähen und Belüften. Ganz auf Rasen verzichten würde Johannes Neuner zugunsten von Pflegeleichtigkeit zwar nicht – außer der Garten ist sehr klein. Doch empfiehlt er, den Anteil des Rasens an der bepflanzten Fläche stets kritisch zu hinterfragen. Sein Tipp: Zum Ein- und Nachsäen eine Rasenmischung verwenden, die zu den Standortbedingungen und den eigenen Nutzungsgewohnheiten passt. Und: Rasenkantensteine sorgen für eine saubere Abgrenzung zwischen Rasen und Beeten. Damit spart man sich das regelmäßige Abstechen der Kanten.

Garten pflegeleicht gestalten mit Beetpflanzen mit ähnlichen Ansprüchen
Im Beet sollten Pflanzen kombiniert werden, die ähnliche Ansprüche an ihren Standort stellen. (Foto: Gärtner von Eden/ Thorsten Scherz)

Pflegeleicht heißt in Bezug auf den Garten nicht nur, so wenig Zeit wie möglich in die Pflege zu investieren, sondern auch, die anfallenden Arbeiten leichter zu gestalten. Dazu können etwa Hochbeete beitragen. Wer hier pflanzt, gräbt oder jätet, braucht sich nicht zu bücken.

Auch für den pflegeleichten Garten gilt: Der Garten sollte als Ganzes stimmig bleiben und gut zu Haus und Umgebung passen.

Der Gartengestalter Johannes Neuner empfiehlt, auf die Auswahl der Pflanzen zu achten und Beete richtig anzulegen, denn Beete sind pflegeleicht.

Mit seinem Garten- und Landschaftsbaubetrieb Die Gartenwiesel GmbH in Uffing gehört er zu den Gärtnern von EdenIn dieser Genossenschaft haben sich rund 50 herausragende Gartengestalter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengefunden, die sich auf die Planung, Anlage und Pflege individueller privater Gärten spezialisiert haben.

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