Aus Erfahrung gut

Die beiden sind seit 30 Jahren unzertrennlich. Zusammen haben sie ihr mittlerweile fünftes Haus bezogen und wissen, worauf es im Leben und beim Hausbau ankommt: „Man sollte überall etwas Bescheid wissen, dann bleiben böse Überraschungen erspart.“

Er strahlt über das ganze Gesicht. Und er hat allen Grund dazu. Johannes Bier feiert dieses Jahr seinen 70. Geburtstag. Dabei versprüht er schon bei der Begrüßung so viel Energie, dass manch junger Mensch daneben nur blass aussehen würde.

Der sympathische, weißhaarige, selbstbewusste Mann ist Künstler, mit vielerlei Talenten. Gelernter Werkzeugmechaniker, technischer Zeichner, erfolgreicher, studierter Tenorsänger und bis zum vergangenen Jahr praktizierender Logopäde. Für diesen Beruf hat er übrigens mit 54 noch einmal ein Studium begonnen. Seine ereignisreiche Vergangenheit will er jetzt sogar in ein Buch packen.

Auch in Sachen Hausbau ließ er sich nicht lumpen. Fünf Häuser sprechen für sich. Dabei scheint er gute Instinkte für die richtige Wahl zu besitzen. Immer wieder. Klarheit, Stetigkeit, Verantwortung für die Umwelt, diese Eigenschaften spiegeln sich auch in seinem freundlichen, lichtdurchfluteten Dan-Wood-Haus wider. Eine Art Klon des vorherigen. Er hat es exakt nach denselben Plänen wie den Vorgänger bauen lassen. „Wir waren mit unserem Haus in Niederbayern sehr zufrieden, aber ein Neubau mit derselben Firma kam nicht infrage, da der Preis stark gestiegen war und der Verkauf unseren alten Heims deutliche Verluste verbuchte. Dan-Wood dagegen machte uns ein super Angebot.“
Bekanntlich steckt hinter jedem erfolgreichen Mann oft eine interessante Frau. In diesem Fall Dr. Christina Bier. Ehemalige Sportmedizinerin in der DDR, dann umgesattelt zur Fachärztin für physikalische und Rehamedizin, die auch mit Akupunktur und ganzheitlicher Medizin vielen Menschen helfen konnte. Das mittlerweile 30 Jahre verheiratete Ehepaar lernte sich in Leipzig kennen. Dass es unerschrocken immer wieder neu baute, hatte berufliche Gründe.

Am 6. Juni 2008 zog Familie Bier in Wandlitz ein. Um dem Sohn ein Stück näher sein zu sein, aber auch, um den Ruhestand zu genießen. „Eigentlich wollten wir gar nicht nach Wandlitz, da dieser Ort als ehemalige Wohnadresse der DDR-Obrigkeit ein negatives Image für uns hatte. Freunde luden uns ein und wir waren von der Natur, den vielen Seen ringsum und der Nähe zu Berlin sofort begeistert.“ Mancher Baubetreuer könnte sich ein Beispiel nehmen an der Genauigkeit, der Hartnäckigkeit, dem Spürsinn und dem Fachwissen von Johannes Bier. Während der Bauphase quartierte er sich kurzerhand vor dem Grundstück in seinem Wohnwagen ein. So war er täglich vor Ort, um das Geschehen zu kontrollieren. „Das Team hat sich schnell an mich gewöhnt“, erzählt er schmunzelnd. Und dem akribischen Mann vorgeführt, was Professionalität ist. „Es sind bis heute keine Baumängel aufgetreten. Dan-Wood hat lupenreine Arbeit geleistet und war sogar eher fertig als zugesagt.“

Die Bauzeit für das Fertighaus betrug ab der Bodenplatte gerade mal sechs Wochen. „Da wir auf Tapete verzichteten, mussten die Wände besonders gründlich gespachtelt werden. Es ist im ganzen Haus kein Stoß sichtbar.“ Der Kniestock konnte aufgrund der brandenburgischen Bauordnung nur um 20 Zentimeter erhöht werden. „Unglaublich, wie viel mehr Wohnkomfort und welch großzügigeres Raumgefühl ein 140 Zentimeter hoher Kniestock schafft.“ Die Biers kommen bei 10 mal 10 Meter Grundfläche auf 178 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche. Auf einen Keller haben sie wegen des hohen Grundwassers verzichtet.

„Gäste, die uns regelmäßig besuchen, schwärmen von dem angenehmen Raumklima“, erzählt Frau Dr. Christina Bier. „Ausgleichende Luftfeuchtigkeit wird durch die Bauweise und die verwendeten Holz-Werkstoffe erzeugt.“
Unüblich für diese Gegend ist der Zaun aus Stein-Gabionen. Das sind Drahtkörbe, die einfach aufgestellt und mit Steinen befüllt werden. „Sie halten den Staub der Straße fern, sind preiswert und wir haben sie mit Kapuzinerkresse, Clematis und Knöterich bepflanzt.“

Ökologie und Energieeffizienz praktizierten die Biers schon, bevor diese Begriffe in den Zenit der Medien gerückt wurden. Bereits 1982, in ihrem ersten Neckermann-Haus in der DDR, betrieben sie ihre Heizung über eine Wärmepumpe. Seitdem sind sie dieser Technik treu geblieben. „Ich verstehe die Vorbehalte anderer Hausherren nicht. In Bayern wurden wir skeptisch angeschaut“, erzählt Johannes Bier. Die Anlage im Heizraum ist nicht viel größer als eine Gastherme, der Preis für die Wärmepumpe kaum höher als für eine Gasheizung. Im Garten wurden in 1,20 Meter Tiefe auf 10 mal 8 Meter Fläche Matten in der Erde versenkt. Die nehmen die Erdwärme auf. Die durchfließende Sole wird über einen Kompressor verdichtet und mit einer Vorlauftemperatur von 45 Grad in die Fußbodenheizung geschleust. Das Warmwasser wird auf 65 Grad komprimiert. Selbst im vergangenen Winter, der bis auf 20 Grad unter null ging, benötigten die Biers keine Zusatzheizung. Der Stromverbrauch für Heizung und Warmwasser liegt bei etwa 650 Euro pro Jahr. „Von diesen Kosten kann man mit einer Gas- oder Ölheizung nur träumen“, schwärmt Johannes Bier.

Eine Heizung allein macht noch keine sparsame Rechnung. Wesentliche Wohnbehaglichkeitsfaktoren sind die konsequente Wärmedämmung, die dreifache Wärmeschutzverglasung und die effiziente Fußbodenheizung. Bodentiefe Fenster, der freie Blick in die Küche und ein Durchgang vom Schlaf- zum Arbeitszimmer lassen die Sonnenstrahlen in jeden Winkel des Hauses. Auf einen eingebauten Kleiderschrank in der Dachschräge, wie bei ihrem alten Haus, hat das Paar dieses Mal verzichtet. „Dann lässt es sich später vielleicht besser verkaufen“, so Christina Bier. Nach fünf Häusern hat man offensichtlich genug Routine im Bau.

Und hier treffen wir auf einen besonderen Fall von (Un-)Ruhestand: Mit 70 Jahren wird unternehmungslustig Zukunft gedacht. In der ein sechstes Haus durchaus im Bereich des Möglichen liegt. Deutschland hat viele schöne Ecken und willkommen waren die Biers bis jetzt überall.

Also, alles Gute im Ruhe- beziehungsweise Rastlosstand.

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