Schlafzimmer einrichten: Bett, Ankleide, Boden, Beleuchtung

Die besten Schlafzimmer-Ideen: Gute Planung für bessere Erholung

Sieben Stunden Schlaf braucht der Mensch im Schnitt, um wieder fit zu sein für den nächsten Tag. Lesen Sie, wie Sie das Schlafzimmer so einrichten, dass es ein wohnlicher Rückzugsort für eine optimale Regeneration wird.

Ähnlich wie im Wohnbereich, in der Küche und im Bad lassen sich auch bei der Konzeption des Schlafzimmers in jüngerer Vergangenheit deutliche Veränderungen beobachten. Auslöser dort: die Ankleide. Sie wird immer häufiger zum realisierten Wohntraum für den Rückzugsbereich. Die Folge: das einstige Elternschlafzimmer mit 60 Zentimeter Platz ums Doppelbett plus Kleiderschrank emanzipiert sich zur wohnlichen Regenerationszone. Dorthin zieht man sich zunehmend auch mal mit einem Buch zurück oder probiert vielleicht mit der besten Freundin bei einer Tasse Kaffee Kleider an. 

Der zunehmend wohnliche Charakter des Schlafzimmers tut auch seiner Funktion gut: In einem Schlafzimmer, das aufgeräumt wirkt, schläft es sich nachweislich besser als in solchen, die dank ein paar Koffern auf dem Schrank, aufgeklapptem Bügelbrett oder Wäscheständer eher Abstellräumen ähneln. 

Hier wurde das Bett mittig in den Raum gestellt.
Schlafzimmer gestalten mit offener Ankleide: Von diesem Bett geht eine Ankleide ab. Hinter dem Schlafgemach steht eine Wäschekommode. (Foto: Bien-Zenker)

Wie groß sollte ein Schlafzimmer sein?

12 bis 15 Quadratmeter ist die Mindestgröße für ein zeitgemäßes Schlafzimmer. Dann allerdings sollten Sie in maßgefertigte Schränke investieren, um den knappen Platz optimal zu nutzen. Und planen Sie unbedingt eine Wand mit etwas mehr als 3 Meter Länge ohne Schrägen ein, damit auch ein großer Kleiderschrank Platz hat. Soll das Schlafzimmer auch wohnlichen Zwecken dienen, sind 20 bis 25 Quadratmeter Fläche sinnvoll. Für eine Ankleide sollten 8 bis 10 Quadratmeter zur Verfügung stehen. 

Bleibt noch die Frage nach der Ausrichtung: Nord oder Süd, Ost oder West? Klassischerweise sind Schlafzimmer nach Norden oder Osten orientiert. Morgensonne ist ein wirklich belebender Kickstart in den Tag. Und in seinem Verlauf heizt es sich nicht so auf wie auf der Süd- oder Westseite. Entscheidend jedoch ist auch, dass es möglichst ruhig liegt, also sollte sich nicht gerade der Carport des Nachbarn direkt unterhalb des Schlafzimmerfensters befinden.

Schlafzimmer einrichten: vor der Planung 

Damit Rückzug, Regeneration und gesunder Schlaf optimal gelingen, sollte das Schlafzimmer vom Wohnbereich deutlich getrennt sein oder sich gut abschotten lassen. Eine feste Wand ist dafür optimal. Besonders, wenn die Treppe nach oben offen im Wohnbereich beginnt. Eine akustische Trennung zwischen Wohnen und Rückzug oder gar Schlafen ist in diesem Fall schwierig. Bei dieser Grundrisskonzeption geht es nicht ohne Rücksicht, wenn sich jemand vorzeitig zum Schlafen zurückzieht. Ein abgetrenntes Treppenhaus ist in dieser Hinsicht praktischer. Im Bungalow ist ein Flur, der den Schlaftrakt vom Wohnbereich abschirmt, als Lärmschutz sinnvoll. 

Schlafen und Baden in einem Raum liegen im Trend.
Schlafen und Baden in einem Raum liegen im Trend. Hier ist ein geräumiger Rückzug mit offenem Bad entstanden. Die Sichtbetondusche mit Waschtisch auf der Rückseite fungiert als Raumteiler. (Foto: Baufritz)

Eine weitere grundsätzliche Entscheidung, wenn Sie ein Schlafzimmer einrichten, ist die Platzierung im Erd- oder im Obergeschoss. Dabei von der klassischen Teilung – unten wohnen, oben schlafen – abzuweichen, hat vor allem im Alter Vorteile. Konsequenz: Zumindest ein Duschbad sollte dann ebenfalls im Erdgeschoss vorhanden sein. Im normalen Familienhaus-Grundrisskonzept wird es allerdings schwierig, auf knapper Grundfläche den Traum von der Ankleide zu realisieren. Mehr als die Mindestgröße von 12 bis 16 Quadratmeter stehen dort meist nicht zur Verfügung. 

Platz ist natürlich auch unterm Dach immer ein Thema. Planen Sie mit Ankleide, kann das Schlafzimmer selbst kleiner ausfallen, da dort keine Kleidung mehr untergebracht werden muss. In jedem Fall lohnt es sich, die Flächen für vorhandene oder anzuschaffende Möbel im Grundriss einzuplanen. Perfekt sind natürlich raumhohe Einbauschränke, die den knappen Platz im Schlafzimmer optimal ausnutzen und viel Stauraum schaffen. Wenn Sie ein kleines Schlafzimmer einrichten und den Grundriss planen, sollten Sie die Möbel gleich mitdenken und am besten schon vorab wissen, welche Dimensionen diese haben.

Die Möbel orientieren sich am Bett

Wenn Sie ein Schlafzimmer einrichten, gilt die Maxime optimaler Regeneration: klare Linien und freie Flächen. Ordnung, Ruhe und Entspannung hat die Schlafpsychologie als Basis für einen wirklich erholsamen Aufenthalt ausgemacht. Alles sollte also in Schränken hinter Türen seinen Platz haben. 

Planen Sie Schrankdimensionen großzügig: damit Kleidung nicht gequetscht hängt, rechnen Sie mit 4 Zentimetern Stange für ein Hemd und mit 9 Zentimetern für einen Wintermantel. Pullover oder Wäsche brauchen 45 Zentimeter tiefe Fächer. Achtung: Bei der Schrankraumplanung gilt immer: lieber hängen als stapeln. Und: Schiebetüren benötigen weniger Raum als Drehtüren, die sich immer ganz öffnen lassen sollten und den entsprechenden Platz brauchen. Spiegeltüren vergrößern den Raum optisch. Ein raumhohes Stauraumsystem für Ankleiden kann übrigens zusammen mit Schiebetüren oder einem Vorhang den Schrank ersetzen. 

Das Bett ist im Grunde genommen das Möbelstück im Schlafzimmer, an dem sich die Positionen der weiteren Einrichtungsgegenstände im Raum orientieren. Idealerweise haben Sie von dort aus sowohl das Fenster als auch die Tür im Blick. Es sollte nicht in einer Ecke stehen, damit man bequem links und rechts aufstehen kann und das Bettenmachen nicht zur Akrobatikübung wird. 

Je größer das Bett, desto komfortabler, das liegt auf der Hand. Aber: es muss in seinen Proportionen zum Raum passen. Die Normliegefläche misst 90 mal 200 Zentimeter. Ein französisches Bett hat eine durchgehende Matratze und ist 140 Zentimeter breit. Das sogenannte Queensizebett misst 160 Zentimeter und kann auch über zwei Matratzen verfügen. Das Doppelbett mit zwei Lattenrosten und Matratzen ist 180 Zentimeter breit und vom Kingsizebett spricht man bei einer Breite von 200 Zentimetern. Bezüglich der Höhe sollten Sie bedenken: Je höher die Liegefläche, desto komfortabler das Aufstehen und Bettenmachen. 

Schlafzimmer gestalten und Abstellfläche planen

In den Nachttischen links und rechts neben dem Bett sollte vom Ohrstöpsel bis zur Gute-Nacht-Lektüre alles Platz finden, was im Bett zur Hand sein soll. Dafür ist eine Kombination aus Schubfach und offenen Abstellflächen praktisch. Wichtig ist auch, dass Nachttische in der Höhe zum Bett passen. Wenn Sie ein Schlafzimmer einrichten, erweitern Sie mit ein oder zwei kleinen Sessel samt Beistelltisch die Nutzungsmöglichkeiten beträchtlich. Auch ein Schreibplatz ist prinzipiell kein Problem. Erfüllt so ein Sekretär beispielsweise jedoch mehr als einen dekorativen Zweck, sollte er sich zum Bett hin abschirmen lassen. Ernsthafte Arbeit und die sie verbreitende Atmosphäre beeinträchtigen die Entspannungs- und Schlafqualität. Ein dauerhaftes Homeoffice sollte besser in einen anderen Raum verlagert werden.

Ein Schreibtisch sollte außer Sichtweise des Bettes stehen.
Schlafzimmer einrichten und Arbeitsplatz integrieren: In diesem Fall sollte man ihn, wie hier im Bild, nicht im Blickbereich des Bettes platzieren. (Foto: Schmidt Küchen)

Die Ankleide

Eine Ankleide erleichtert die Ordnung im Schlafzimmer und auch die Ankleideroutine erheblich. Sie kann sich zum Schlafraum hin offen anschließen oder mit einer Tür abgetrennt werden. Das hat bei unterschiedlichen Aufstehzeiten den Vorteil, dass der Partner nicht aus seinem Tiefschlaf gerissen wird. Perfekt ist natürlich ein sich daran anschließendes Bad. Das kann als Familienbad auch vom Flur aus zugänglich sein. Die Ankleide kann auch die Aufgabe als Flur zwischen Bad und Schlafzimmer im Elternrückzugsbereich übernehmen. 

Auch eine Ankleide nutzt ihren Raum optimal mit passgenauen Einbauten von Wand zu Wand und vom Boden bis zur Decke. Der verfügbare Stauraum teilt sich auf in Fächer, Stangen, Liftstangen und Auszüge. Letztere lassen sich gegebenenfalls preiswert ersetzen durch Körbe. Das Ordnungskonzept: Hemden, Blusen, Pullover, T-Shirts, Röcke und Hosen sortieren Sie etwa von Knie- bis knapp über Kopfhöhe ein, Handtücher, Waschlappen oder Bettwäsche ganz oben oder unten. Nicht jede Kleinigkeit wie zum Beispiel Krawatten oder Gürtel benötigt übrigens ein Extrafach, wie manchmal in der Werbung für Schränke oder Stauraumsysteme suggeriert wird. 

Stauraum ist kostbar. Ein Einbauschrank im Schlafzimmer lohnt sich.
Einbauschränke nutzen Höhe und Breite des Raumes optimal. Mit Schiebetüren oder einem Vorhang entsteht versteckter Stauraum. (Foto: djd/raumplus)

Tipp: Planen Sie den Grundriss im Schlafzimmer nach einem fertigen Einrichtungssystem, das erspart die Kosten für Maßfertigungen. Stauraumsysteme können je nach Geschmack besonders in einem abgeschlossenen Ankleideraum auf Türen verzichten, sodass die Kleidung wie im Geschäft offen in Fächern liegt oder auf Bügeln hängt. Und: ein großer Spiegel sollte nicht fehlen. 

Die Beleuchtung 

Grundsätzlich gilt: Je mehr Tageslicht, desto besser. Morgenlicht bringt den Organismus in Schwung und hilft beim Wachwerden. Perfekt übrigens, wenn Tageslicht aus zwei Richtungen kommt; ein Dachfenster kann in dieser Hinsicht selbst ein bodentiefes Giebelfenster gut ergänzen. Dunkelschläfer sollten indes eine Verdunkelungsmöglichkeit einplanen, damit der Raum auch in den Morgenstunden komplett abgedunkelt ist. Gegen nachbarlichen Einblick kann jedoch ein schmales Fensterband die bessere Lösung sein, als auf ein zweites Fenster zu verzichten. 

Auch wenn im Schlafzimmer besonders dem Stimmungslicht Bedeutung beigemessen wird, sind die Allgemein- und die Platzbeleuchtung derweil nicht weniger wichtig. Zur Erinnerung: Die Allgemeinbeleuchtung sorgt für die gleichmäßige Grundhelligkeit, die beispielsweise sinnvoll ist, wenn man mal etwas sucht oder Sie abends Koffer packen wollen. Sie wird klassischerweise von weit streuenden Deckenleuchten bereitgestellt. Individueller sind indes Wand-Anbauleuchten, Auf- oder Einbaustrahler und Seil- oder Schienensysteme. Sie können neben der Grundhelligkeit auch zur Platz- und Stimmungsbeleuchtung beitragen. 

Die Platzbeleuchtung brauchen Sie beim Lesen im Bett, am Kleiderschrank und am Spiegel. Leselicht – sei es als Tisch- oder Wandleuchte – sollte stark gebündelt und auf die Buchseiten ausrichtbar sein, falls der Partner schon seinen erholsamen Schlaf herbeisehnt. Die Schrankbeleuchtung, installiert an der Decke etwa 50 bis 80 Zentimeter vor dem Schrank, hilft, auch dunkle Farben von Kleidungsstücken im Schrank eindeutig zu erkennen. Und am Spiegel spätestens sollte dank perfekter Ausleuchtung auffallen, wenn ein Fettfleck die Hose verunziert. 

Die Stimmungsbeleuchtung sollte dimmbar sein (Achtung: nicht alle LED-Lampen und -Leuchten sind dimmbar! Und nicht alle Dimmer sind mit allen dimmbaren LED-Leuchten oder -Lampen kompatibel). Und praktisch ist ein Lichtschalter, mit dem sich vom Bett aus alle Leuchten löschen lassen. 

Die Bodengestaltung 

Teppichboden aus Naturfasern ist komfortabel, wohnlich und fußwarm und daher auf dem Schlafzimmerboden die erste Wahl. Er hält Staub aus der Luft fest, sollte allerdings deshalb regelmäßig gesaugt werden. Auch Parkett ist eine gute Wahl, die sich besonders mit geölter Oberfläche dementsprechend auch barfuß angenehm anfühlt. Kork ist zwar dank seiner weichen Oberfläche sehr komfortabel, aber eben auch druckempfindlich. Obendrein schrumpft und dehnt es sich bei Temperaturschwankungen. In jedem Fall sollte der Bodenbelag wohngesund sein und nicht ausgasen. 

Hier wurde das Bett passgenau an die Breite der Wand angepasst.
Holzboden im Schlafzimmer wirkt behaglich, ist dauerhaft und darf sich bei korrekter Verlegung und sorgfältiger Pflege bis ins Bad ausdehnen. (Foto: Bauwerk)

Wie gestalte ich ein Schlafzimmer?

Die farbliche Gestaltung des Schlafzimmers hat zwar keinen Einfluss auf die Schlafqualität, spielt jedoch beim Aufstehen und Zubettgehen eine Rolle. Da das Morgenlicht bereits das Wachwerden optimal befördert, sollten Sie auf an- oder gar aufregendes Rot oder Orange als dominierende Wandfarbe verzichten. Zu raten ist deshalb eher zu einem bläulichen Grün oder einem ruhigen Blau. Akzente in Schwarz oder dunklem Violett wirken spannend. 

Richten Sie ihr Schlafzimmer nach Feng Shui ein, sollten Sie eher helle Töne verwenden. Sie wirken frisch, ruhig und homogen, können jedoch unabgetönt auch kalt wirken. Creme- oder Naturweißvarianten tun dem frischen Eindruck keinen Abbruch, vermeiden jedoch Klinikatmosphäre. Blasses Gelb wirkt indes entspannt und freundlich und lässt sich apart mit ruhigem Grau kombinieren. Überhaupt ist die Palette von Grautönen zwischen Puder und Schiefer sehr gut fürs Schlafzimmer geeignet. Farbliche Akzente wirken davor um so frischer. Zartes Blaugrau und graustichige Lila- und Blautöne geben dem Schlafzimmer eine meditative Atmosphäre. Wem das jedoch zu düster wird, kann für den beruhigenden, edlen Effekt auch nur eine Wand dunkel gestalten. Und ein dekorativ tapezierter Wandabschnitt hinter dem Betthaupt peppt den Raum auf, ohne vom Bett aus gesehen die ruhige Atmosphäre zu stören.

Weitere Schlafzimmer-Ideen für finden Sie in unseren Heften oder in unserer Online-Rubrik Wohnen und Design.

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