Arbeiten von Zuhause: Homeoffice Lösungen

My home is my office

Beim Frühstück schon mal die Mails checken, nach dem eigentlichen Feierabend rasch ein Telefonat führen und am Wochenende noch einiges abarbeiten, was sonst liegenbleiben würde. Diese Erfahrungen im Homeoffice haben sicherlich viele schon gemacht. Dennoch empfinden die meisten ihre Work-Life-Balance im Homeoffice als besser.

Gerade einmal fünf Prozent der Beschäftigten arbeiteten vor der Corona-Pandemie bequem von Zuhause im Homeoffice. Im Januar 2021 waren es schon 24 Prozent (Quelle: Statista). Danach regelte das geänderte Infektionsschutzgesetz vom 24. November 2021, dass Arbeitnehmer das Homeoffice-Angebot ihres Arbeitgebers annehmen müssen, sofern ihrerseits keine Gründe entgegenstehen, im Homeoffice zu arbeiten.

Die Corona-Krise hat also auch etwas mit sich gebracht, das sich viele Arbeitnehmer schon lange wünschen: das Arbeiten im Homeoffice. Mittlerweile kann sich so mancher vorstellen, in Zukunft häufiger oder generell von zu Hause aus tätig zu sein. Die Vorteile des Homeoffice liegen schließlich auf der Hand: keine überfüllten Bahnen oder Straßen und stattdessen mehr Zeit und Ruhe. Aber tagtäglich nine to five mit dem Laptop am Esstisch sitzen, ist sicher keine Option.

Ein separater Raum für das heimische Büro ist der Idealfall. Doch auch in Nischen, beispielsweise unter der Treppe, im Flur oder Wohnbereich, lassen sich Arbeitsbereiche wunderbar integrieren. Bei der Planung sollten Sie diese Varianten gleich mitdenken.

So können ein zusätzliches Fenster für die richtigen Lichtverhältnisse sorgen oder eine kleine Zwischenwand den geplanten Bereich abschirmen, damit Arbeit und Privates sich möglichst wenig vermischen. Platz für Regale und Stauraum für Akten et cetera sollten ebenfalls von Beginn an eingeplant werden. Wir präsentieren die schönsten Homeoffice Lösungen für Ihren Heimarbeitsplatz: von der flexiblen Nischen-Lösung bis zum vollwertigen Arbeitszimmer.

Normalfall Homeoffice

Politik und Wissenschaft sind sich im Grunde genommen einig, dass das Arbeiten im Homeoffice in Zukunft zum Normalfall werden wird. Tageweise, wochenweise oder dauerhaft. Beinahe jeder Haushersteller hat sich auf diese Gegebenheiten eingestellt und bietet die unterschiedlichsten Möglichkeiten an: vom Anbau über das klassische Arbeitszimmer bis hin zur Office-Nische zwischen Wohnzimmer und Küche.

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Hier sorgen Tageslichtlampen für optimale Lichtbedingungen und die auf Pass eingebauten Schränke schaffen Platz für Akten und Unterlagen. (Foto: Paulmann)


Auch die Möbelindustrie hat die Zeichen der Zeit erkannt: Funktionale, platzsparende Schränke mit ausklappbaren Arbeitsplatten sind der neueste Trend der Homeoffice-Möbel.

1. Das klassische Arbeitszimmer

Wer den Raum hat und am Heimarbeitsplatz möglichst ungestört sein möchte, plant das Arbeitszimmer als eigenständigen Raum ein. Hier können Sie nach getaner Arbeit einfach die Tür schließen und ganz bewusst Feierabend machen.

Darüber hinaus kann sich das Zimmer gleich noch bei der Unterbringung von Gästen nützlich machen. In diesem Fall empfehlen sich ein Schlafsofa und ein freier Schrank mit Fächern und einer kurzen Kleiderstange. Das Arbeitszimmer kann natürlich noch weitere Funktionen erfüllen, etwa als Biblio- oder Mediathek, Musikzimmer oder Fitnessraum. Beim Stauraum gilt generell: lieber großzügig planen. Erfahrungsgemäß wird er immer irgendwann knapp, weil die Menge an Ordnern und Büchern über die Zeit doch eher größer wird. Passende Schränke und schicke Sideboards lassen Akten und Unterlagen verschwinden. 

Klassisches Arbeitszimmer in einem Huf Haus.
Ob Regale, Highboards, Container oder Aktenschränke – Stauraum sollte im Arbeitszimmer nicht fehlen. (Foto: Huf Haus)

Tipps für kleine Räume

Mit der richtigen Planung kann auch ein kleines Arbeitszimmer gut funktionieren und die richtige Atmosphäre erzeugen. Wenn möglich, sollte das Tageslicht ausgenutzt werden. Im besten Fall steht der Schreibtisch im rechten Winkel zum Fenster, damit das Licht von rechts oder links einfällt, aber nicht blendet. Wer den Schreibtisch direkt unter einem Fenster platziert, kann während der Arbeit den Blick nach draußen schweifen lassen. Das entspannt die Augen und sorgt bei einem guten Ausblick für die nötige Inspiration.

In schmalen Arbeitszimmern sind lange Schreibtische eine gute Lösung. Sie bieten viel Fläche zum Ausbreiten. Bei Bedarf können Sie sogar zu zweit daran arbeiten. Dezente Farben bringen Ruhe in ein kleines Büro und lassen es optisch größer wirken. Pflanzen und Bilder, die dem Büro mehr Tiefe verleihen, sind auch immer eine gute Idee. Ein weiterer Tipp: in die Höhe denken. Deckenhohe Regale lassen den Raum höher wirken und bieten viel Stauraum. Mal als zeitgemäß designter Sekretär, mal als ausziehbarer Schreibtisch oder wegklappbares Stehpult machen sich moderne Büromöbel nach der Arbeit im Handumdrehen unsichtbar.

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Es muss nicht immer der klobige 2 × 2 Meter-Bolide sein, ein filigraner Sekretär erfüllt auch perfekt seinen Zweck als Arbeitsplatz zuhause. Zusätzlich integriert er sich wunderbar in die schon vorhandene Einrichtung. (Foto: Thonet)

2. Homeoffice in der Nische

Es muss nicht immer ein ganzes Arbeitszimmer sein. Für gelegentliche Homeoffice-Tage und den üblichen Schreibkram eignen sich ungenutzte Nischen hervorragend, etwa unter der Treppe oder am Ende eines Flures. Ein kleiner Schreibtisch oder eine Arbeitsplatte, Regale und Staumöglichkeiten – fertig ist das Mini-Büro. Damit Wandschränke nicht zusätzlich einengen, sollten Sie möglichst hoch gehängt werden. Es empfiehlt sich zudem, den Raum so frei wie möglich zu halten und mit wenigen Möbeln einzurichten, da die Tür nach getaner Arbeit nicht einfach geschlossen werden kann. Eine größere Nische wird mit einer gemütlichen Sitzecke und zum Teil offenen Einbauregalen zum kreativen Wohlfühlort. 

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Praktische Stauraumoptionen sowie Zusatzmodule mit Strom- und USB-Anschluss machen diesen Sekretär zum idealen Homeoffice-Möbel . (Foto: Kettnaker)

3. Zeit-Arbeit im Wohnzimmer

Gibt es keinen eigenen Raum oder eine Nische, kann der Schreibtisch auch in den Flur oder Wohnbereich ausweichen. Ein schönes Einzelmöbelstück vor einem Fenster platziert, kann viel hermachen. Oder wie wäre es mit einem Sekretär als Alternative zum Schreibtisch? Modernen Sekretären sieht man ihr multifunktionales Inneres erst auf den zweiten Blick an. Zum Feierabend einfach die Klappe schließen und die Arbeit verschwindet aus dem Sichtfeld. Der Flatmate von Müller Möbelwerkstätten beispielsweise ist ein richtiges Raumwunder. Mit gerade einmal 122 Millimeter Tiefe findet er auch locker hinter einer Tür Platz. 

Wer seinen Arbeitsplatz im Schlaf- oder Wohnzimmer einrichtet, sollte besonders Wert auf Ordnung und Stauraum legen. Wenn der Blick nach Feierabend immer wieder auf Zettel und Unterlagen wandert, fällt es schwer, abzuschalten. Clevere Alternative: Auch einen Schrank können Sie zum Büro umfunktionieren und nach getaner Arbeit einfach zuklappen. Mal als zeitgemäß designter Sekretär, mal als ausziehbarer Schreibtisch oder wegklappbares Stehpult machen sich die modernen Homeoffice Möbel nach der Arbeit im Handumdrehen unsichtbar.

Flatmate-Sekretär fürs Homeoffice
Flacher geht es kaum. Der Flatmate ist der Sekretär fürs Laptop-Zeitalter. (Foto: Müller Möbelwerkstätten)

4. Homeoffice unterm Dach

Hoch über dem Trubel des Hauses können unter dem Dach ruhige und stilvolle Denkräume entstehen. Wenn der Kniestock sehr niedrig ist, sollten Sie den Schreibtisch möglichst in der Mitte des Raumes platzieren. Unter den Schrägen findet sich in niedrigen Regalen oder Maßanfertigungen meistens ausreichend Platz für Stauraum.

Homeoffice in der Nische
Der schwarze Schreibtisch schmiegt sich optimal in die vorhandene Nischen-Architektur ein. (Foto: Vierbrockhaus)

5. Das Büro im Keller

Konzentriertes Arbeiten erfordert nicht unbedingt eine schöne Aussicht, aber zumindest reichlich Tageslicht. Wenn Sie den Keller als Homeoffice in Erwägung ziehen, empfiehlt sich eine Ausgrabung, die – je nach Größe – mit einer Böschung oder, wie in unserem Beispiel, mit Steinen befestigt und bepflanzt werden kann. 

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Der Arbeitsplatz im Untergeschoss muss nicht düster sein. Dank einer terrassierten Ausgrabung fällt genügend Sonnenlicht ins Kellerbüro. (Foto: Fingerhaus/Katharina Jaeger)

6. Küchen-Office

Wer hat früher nicht hin und wieder Hausaufgaben am Küchentisch erledigt? Die Küche ist ein Wohlfühlort, Snacks und frischer Kaffee stehen immer griffbereit. Warum also nicht hier arbeiten? In einer geräumigen Wohnküche lässt sich der Schreibtisch ins Mobiliar integrieren. Möglich ist auch, die Kücheninsel um eine Sitzgelegenheit zu erweitern, etwa die Arbeitsplatte zum U oder L formieren. In den Schränken und Schubfächern der Küche lassen sich Staumöglichkeiten zur Aufbewahrung des Bürozubehörs integrieren. Wichtig: Der Stromanschluss für Laptop, Smartphone und Co. sollte in Reichweite sein. Daher: Versenkbare Steckdosenleisten in der Arbeitsplatte oder im Tischbein einplanen und für die mobile Arbeit vorsorgen. Im besten Fall wird sie auch nach der Corona-Pandemie für viele deutsche Unternehmen selbstverständlich sein. Dann wohl eher als ausgewogene Kombination von Homeoffice und Arbeit im Büro.

Homeoffice Ballerina
Flexibel und platzsparend: Mit dem schwenkbaren Tischmodul wird aus der ergonomischen Steh arbeitsfläche im Handumdrehen ein Esstisch oder Homeoffice-Platz. (Foto: Ballerina Küchen)

Tipps für das optimale Homeoffice

Darauf sollten Sie grundsätzlich achten:

  1. Optimale Lichtverhältnisse: Ausreichend Licht ist das A und O für produktives Arbeiten. Um Tageslicht optimal nutzen zu können, ist ein fensternaher Platz zu empfehlen. Ergänzend sollte mindestens eine Schreibtischlampe aufgestellt werden.
  2. Stromversorgung: Für die schon erwähnte Lichtquelle, den Laptop, gegebenenfalls Monitor und weiteres technisches Equipment sind ausreichend Steckdosen in der Nähe des Arbeitsplatzes essenziell.
  3. Ergonomischer Bürostuhl: Wenn schon nicht der Schreibtisch den Arbeitsnormen genügt, sollte wenigstens der Stuhl ergonomisch sein – Ihr Rücken wird es Ihnen danken.
  4. Angenehmes Raumklima: Im Keller mag zwar Platz zum Arbeiten sein, aber ist die Raumtemperatur angemessen? 22 Grad ist laut Experten ideal für geistiges Arbeiten. Und frische Luft kann auch nicht schaden.
  5. Stabiles Internet: Top-Licht, genügend Steckdose und auch der ideale Sitzplatz helfen, wenn Ihr WLAN nicht einwandfrei und schnell funktioniert. Ohne Highspeed-Leitung wird jedes Homeoffice zur Qual.

Norm für das Arbeiten von Zuhause

So muss Ihr Arbeitsplatz im Büro ausgestattet sein

Der Gesetzgeber hat Mindestanforderungen festgelegt, wie Büroarbeitsplätze zu gestalten sind. Nachzulesen ist das unter anderem in der sogenannten Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV). Vergleichen Sie das mal mit Ihrem Homeoffice…

Homeoffice AMK
Durch flexible und individuelle Raumgestaltungssysteme kann ein attraktiver Büroplatz in den eigenen vier Wänden entstehen. (Foto: AMK)
  1. Vorgeschrieben sind acht Quadratmeter für den Arbeitsplatz, empfohlen wird aber etwas mehr: 8 bis 10 Quadratmeter je Arbeits platz in Einer-, Zweier- und Gruppen büros, 12 bis 15 Quadratmeter in Großraumbüros.
  2. Auch zum Raumvolumen gibt es Anforderungen: Bei überwiegend sitzender Tätig keit sind 12 Kubikmeter je Arbeitsplatz vorgeschrieben, bei überwiegend nicht sitzender Tätigkeit 15 Kubikmeter (Berechnung: Länge × Breite × Höhe).
  3. Die Fläche des Arbeitstisches muss so groß sein, dass darauf alle Arbeitsmittel gut Platz finden. Als ausreichend groß gelten 1,28 Quadratmeter, wobei die Fläche mindestens 80 Zentimeter Tiefe aufweisen soll.
  4. Mindestanforderungen gelten auch für die Bewegungsfläche am Arbeitsplatz. Sie muss mindestens 1,50 Quadratmeter betragen. Damit ist garantiert, dass man sich an seinem Arbeitstisch frei bewegen kann.
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