
Kontrastreich und doch harmonisch fügt sich die Aufstockung auf dem 60er-Jahre-Gebäude ein. (Foto: Baufritz)
Aufstocken und Anbauen
Gerade in Städten und Metropolregionen sind Grundstücke Mangelware. Mit Aufstockungen und Anbauten lassen sich dort faszinierende Extra-Wohnräume schaffen.
Mit Lebensträumen ist es so eine Sache – meist gilt es einige Hürden zu überwinden, bevor sie wahr werden. Im Fall eines Eigenheims zählt dazu natürlich die Finanzierung. Die Preise für Neubauten bewegen sich auf einem hohen Niveau. Hinzu kommt: Gerade wer in Großstädten oder Ballungsräumen bauen möchte, begibt sich mit der Suche nach einem Grundstück oft auf eine lange Odyssee. Glücklich schätzen kann sich hingegen derjenige, der bereits eine Eigentumswohnung besitzt oder eine hübsche Bestandsimmobilie entdeckt.
Wohnraum anpassen
Denn auch, wenn eine solche auf den ersten Blick zu klein sein mag oder nicht zu 100 Prozent zu den eigenen Bedürfnissen passt – es gibt eine Lösung: Durch eine Aufstockung oder einen Anbau lässt sich der Wohnraum individuell erweitern. Eine vielleicht notwendige Dachsanierung wird mit einem zusätzlichen Geschoss ebenfalls hinfällig und steigert zudem die Energieeffizienz des Hauses. Bis zu 2,7 Millionen neue Wohnungen lassen sich laut Studien in Deutschland durch Aufstockungen realisieren. Positive Nachrichten könnte es auch aus der Politik geben. Mit der noch von der Ampel-Regierung geplanten Novelle des Baugesetzes soll die Erweiterung von Gebäuden erleichtert werden.
Am besten für eine Aufstockung eignen sich Holzkonstruktionen, da sie leichter sind als Aufbauten in Stein oder Beton. Das draufgesetzte Gewicht darf die Statik des vorhandenen Gebäudes nicht überfordern. Daher ist es wichtig – bevor die Pläne zur Wohnraumerweiterung allzu konkret werden – zunächst Experten wie einen Architekten und die Baubehörde zu kontaktieren. Schließlich muss eine Aufstockung oder ein Anbau auch zum Bebauungsplan passen.
Aufbau mit Aussicht
Die Dachetage in Berlin-Kreuzberg holt das Beste aus ihrem Standort heraus und mit bodentiefen Fenstern das Stadtpanorama quasi in die Wohnung.
Ganz hervorragend passt die neue eineinhalbstöckige Wohnung in Berlin-Kreuzberg auf das Mehrfamilienhaus aus den 1960er-Jahren. Mit seinen bodentiefen, teils rahmenlosen Fensterflächen hebt sie sich optisch vom Stil des Bestandsgebäudes ab, ohne wie ein Fremdkörper zu wirken. Haushersteller Baufritz hat die Aufstockung in einer knappen Woche in Leichtbauweise aus Holzelementen realisiert, sodass die 20 Parteien des Hauses nicht viel von der Bautätigkeit bemerkten.
Das neue Familiendomizil besticht auf 160 Quadratmetern durch seinen Loftcharakter, einen offenen Wohn-, Koch- und Essbereich, vier Zimmer und zwei Bäder. Dank einer innovativen zweiten Ebene gibt es noch mehr Platz zur Entfaltung, wie etwa einen offenen Arbeitsbereich. Die raumhohen Fenster bieten eine fantastische Aussicht – in der warmen Jahreszeit ergänzt durch eine spektakuläre Terrasse über zwei Ebenen.
Mehr Platz: neues Stockwerk per Kran
Ein FlyingSpace-Wohnmodul von SchwörerHaus war die ideale Lösung für die Aufstockung in Stuttgart. Ein neuer Wohn-, Koch- und Essbereich krönt nun die Eigentumswohnung der Baufamilie.
Ortswechsel: 40 Quadratmeter mehr Wohnfläche und eine große neue Dachterrasse umfasst die Aufstockung auf einer bestehenden 60er-Jahre-Wohnung in Stuttgart. Das Wohnmodul von SchwörerHaus machte seinem Namen schon bei der Anlieferung alle Ehre: Als FlyingSpace wurde es mithilfe zweier Kräne auf die Bestandsimmobilie gesetzt.
Mit seiner grauen Putzfassade passt es sich harmonisch an das hell gehaltene Gebäude an. Den Innenbereich hat die Baufamilie als großen, offenen Raum konzipiert, der dank bodentiefer Fenster mit viel Tageslicht versorgt wird. Der Koch- und Essbereich verfügt über einen direkten Zugang zur Dachterrasse. Ein wenig abgeschirmt durch die halb- hohe Brüstungswand der Treppe bildet der Wohnbereich einen gemütlichen Rückzugsort.
Familienzuwachs dank Anbau
In einer Schweizer Kleinstadt leben dank des zweistöckigen Anbaus von WeberHaus nun drei Generationen in einem Haus.
Abstecher in die Schweiz: Zu einem richtigen Mehrgenerationenhaus ist das Zweifamilienhaus aus den 1920er-Jahren dank des Anbaus von WeberHaus geworden. Auf gut 103 Quadratmetern Wohnfläche beherbergt es das neue Zuhause einer vierköpfigen Familie, die nun mit den Eltern und der Schwester der Bauherrin unter einem Dach in einer Schweizer Kleinstadt lebt. Auf der Eingangsseite des Hauses führt der Anbau gestalterisch das Satteldach des Bestandsgebäudes weiter, auf der Gartenseite wird er zu einem modernen Flachdachbau mit heller Holzfassade.
Im Erdgeschoss befinden sich auf knapp 50 Quadratmetern ein Wohnbereich mit offener Küche und Wintergarten, im Obergeschoss die Privaträume mit Elternschlafzimmer, Familienbad und Kinderzimmer. Dieses soll später einmal als Büro genutzt werden, wenn die Kinder ins Dachgeschoss des Altbaus ziehen, das extra dafür an den Anbau angeschlossen wurde.
Perfekter Kontrast: Lounge mit Weitsicht
Der Fachwerk-Anbau von Huf Haus an ein englisches Cottage ergänzt dessen Charme mit einer fast transparenten Lounge und einem modernen Bad.
Gegensätze ziehen sich an: Das beste Beispiel hierfür liefert der Anbau von Huf Haus an ein englisches Cottage aus dem 17. Jahrhundert. Obwohl der Kontrast zwischen dem klassisch aus roten Backsteinen errichteten Haus und dem Anbau in anthrazitfarbener moderner Fachwerkarchitektur nicht größer sein könnte, bilden beide eine Einheit.
Aus der Küche mit der typisch niedrigen Deckenhöhe tritt man in den Essbereich des Anbaus und von dort in die Lounge, die dank der bodentiefen Verglasung wie ein Freisitz wirkt. Dieser Eindruck wird durch die nahtlos angrenzende Terrasse noch verstärkt.
Rückseitig vom Wohnbereich befindet sich ein neues und großes Wellnessbad mit bodengleicher Dusche und einer Badewanne mit Aussicht auf den weitläufigen Garten. Mehr Infos!