Photovoltaikanlagen und Solarkollektoren gehören nun mal aufs Dach. Dass sie dort nicht immer die beste Figur machen, dokumentieren viele verschandelte Dorfansichten. Jetzt lassen sich PV und Solarthermie in die Dachsteine integrieren – ästhetisch formvollendet und technisch top.
Was macht die Photovoltaikanlagen aus?
Den solaren Fortschritt im Blick zu haben, kann für einen Dachziegelhersteller kaum bedeuten, auf den hochwertigen Steinen seines Dachs irgendwelche andersfarbigen und -formatigen Module zur Stromerzeugung und Warmwasserbereitung zu befestigen. Deshalb haben jetzt auf dem Dach des Ausstellungs-Plusenergiehauses von Weberhaus in der Fertighauswelt Wuppertal zwei Modul-Kandidaten vielbeachtete Premiere gefeiert, die das Zeug zum ersten Preis im Schönheitswettbewerb für Strom- und Wärmeerzeuger auf dem Dach haben: die Module MS 5 2Power und MS 5 PV.
Die Dachziegelwerke Nelskamp wollen vor allem Solarlösungen anbieten, die sich perfekt in die Dachfläche einfügen. Die optische Einheit entsteht in diesem Fall durch den Großflächenziegel MS 5 und eine speziell weiterentwickelte Trägerpfanne. Diese nimmt die im Format angepassten 2Power- und PV-Module auf. Dadurch wirkt das Dach wie aus einem Guss und die Module bleiben keine Fremdkörper wie bei so mancher Standardlösung.
Wie funktionieren Photovoltaikanlagen?
MS 5 2Power ist ein Hybridmodul, dass nicht nur Strom, sondern auch Warmwasser liefert. Es macht sich einen simplen Tatbestand zu eigen: PV-Module werden im Sommer bis zu 80 Grad heiß. Da liegt es wirklich nahe, diese Energie zur Wassererwärmung zu nutzen. Das geschieht über eine Solarflüssigkeit, die durch einen Vollflächen-Wärmetauscher auf der Modulrückseite fließt. Sie nimmt die Wärme auf und leitet sie in einen Schichten-Wassersspeicher. Dadurch wird zugleich das Modul gekühlt, was wiederum seinen Wirkungsgrad verbessert: Je kühler ein Modul, desto besser sein Stromertrag.
MS 5 PV ist dagegen ein monokristallines Photovoltaikmodul zur Stromerzeugung. Es ist optisch durch nichts vom 2Power-Modul zu unterscheiden. Während das 2Power-Modul seinen Maximalertrag nur exakt nach Süden ausgerichtet erwirtschaftet, liefert das PV-Modul auch schon bei schwächerer Einstrahlung Strom. Daher wurden auf der Wuppertaler Stadtvilla die Hybridmodule nur auf der Dachsüdseite verlegt. Die Ost- und die Westseite wurden mit den PV-Modulen bestückt. Insgesamt wurden 40 MS-5-PV- und 26 MS-5-2Power-Module installiert. Das entspricht einer Dachfläche von etwa 64 und einer Kollektorfläche von 52 Quadratmetern. Die MS-5-PV-Anlage liefert rund 5.300 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Hinzu kommen ungefähr 1.200 Kilowattstunden Wärmeenergie aus den 2Power-Modulen. In der Fertighauswelt Wuppertal fließt der überschüssige Strom in einen zentralen Gemeinschaftsspeicher, an den alle Häuser der Ausstellung angeschlossen sind.
Wie viele Photovoltaik Module braucht man?
Um die für ein Plusenergiehaus benötigte Zahl von PV- und Hybridmodulen zu errechnen, wird eine Energiebedarfsprognose erstellt. Hier spielen Faktoren wie Bewohnerzahl, Dachneigung und -ausrichtung eine Rolle. Bei Verschattung müssen mehr Hybridmodule verlegt werden als bei direkter andauernder Sonneneinstrahlung.
Lesen Sie den ausführlichen Bericht ab Seite 100 in der Ausgabe Mai/Juni 2015 mein schönes zuhause°°°