Richtige Lüftung – gesünderes Klima
Wer kennt diese Situation nicht? Ein Abend in fröhlicher Runde mit Familie und Gästen, Dampf und Duft von leckerem Essen, Kerzenlicht und die eine oder andere Zigarette sorgen für gemütliche Stimmung. Erst wird es wohlig warm, dann stickig im Raum. „Macht doch mal das Fenster auf“, ruft da jemand. „Uh, ist das kalt“, heißt es kurz darauf, als ein kühler Luftstoß zum offenen Fenster hineinweht.
Der Abend könne auch anders verlaufen: Die Zeit vergeht plaudernd und lachend, aber ans Fensteröffnen denkt niemand. Alle atmen entspannt, kein Mief ist spürbar. Dieses Haus hat eine Lüftungsanlage, die diskret und geräuschlos die verbrauchte Luft aus dem Raum ansaugt und nach draußen pustet, um kontinuierlich frische Luft wieder hereinzufächeln. Der sanfte Hauch, der aus den Lufteinlässen strömt, ist bereits vorgewärmt und verursacht niemandem einen kalten Schauer im Rücken.
Zentral oder dezentral?
Grundsätzlich können Bauherren zwischen verschiedenen Systemen der Kontrollierten Wohnraumlüftung (KWL) wählen. Allen gemeinsam ist, dass Luft mit Hilfe von Ventilatoren ab- oder zugeführt wird. Die einfachste Form sind Abluftanlagen, bekannt auch aus älteren Häusern, etwa zur Entlüftung innenliegender Badezimmer. In energieeffizienten Häusern installiert man jedoch in der Regel Zu- und Abluftanlagen, bei denen auch die Luftzufuhr mechanisch geregelt ist. Dies kann zentral oder dezentral geschehen.
Im Neubau entscheidet man sich meist für ein zentrales System, das zwar teurer, aber auch effizienter ist. Die Technik funktioniert folgendermaßen: An zentraler Stelle – Dachboden, Keller oder Technikraum – steht ein Lüftungsgerät, das verbrauchte Luft aus den Räumen ansaugt und abführt und frische Außenluft hineinführt. Die Luftabfuhr, meist aus Bad oder Küche, und die Verteilung von Frischluft in die Wohnräume erfolgt über ein Rohrsystem von ca. 100 Metern oder mehr. In den Räumen finden sich entweder Abluftventile oder Zuluftanschlüsse – als kleine Einlässe an der Decke oder in Bodennähe.
Im dezentralen System wird jeder Raum für sich be- und entlüftet, eventuell auch nur einzelne Räume. Jedes Zimmer bekommt ein eigenes kleines Lüftungsgerät in Form eines Durchlasses in der Außenwand, in dem die Ventilatoren sitzen. Die Installation ist einfach und auch nachträglich möglich, weshalb die dezentralen Systeme häufig auch für Altbauten genutzt werden.
Energieplus dank Lüftung:
Für das staatlich geförderte KfW-Effizienzhaus 40 plus, ist eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung als Teil des sogenannten Plus-Pakets vorgeschrieben. Zusammen mit einer stromerzeugenden Anlage, zum Beispiel einer Photovoltaik-Anlage, sorgt die Lüftung mit Wärmerückgewinnung als Energieerzeuger für den Energieüberschuss, der aus dem Effizienzhaus ein Plusenergiehauses macht
Ingrid Lorbach
Lesen Sie den ausführlichen Bericht in der Ausgabe September/Oktober von "mein schönes zuhause°°°"