Gartenideen für passionierte und Hobbygärtner

Welcher Garten passt zu mir

Die Planung für das Traum- Zuhause endet nicht an der Hausgrenze. Um sein Eigenheim in vollen Zügen genießen zu können, bedarf es auch einiger Gartenideen. Wie soll er aussehen? Hier geht es nicht nur um die Optik, sondern auch darum, welchen Anforderungen und Wünschen seiner zukünftigen Nutzer er gerecht werden soll.

Sind die Hausbewohner Botanikfreunde mit grünem Daumen, die viel Zeit und Lust darauf verwenden, ihre grüne Oase zu pflegen? Oder eine Familie mit mehreren Kindern, für die der Garten im Optimalfall neben einer strapazierfähigen Rasenfläche zum Toben auch einen Naschgarten, viele Spielmöglichkeiten und kleine Verstecke bieten soll? Steht für die angehenden Gartenbesitzer neben dem Erholungsfaktor der eigene Obst- und Gemüseanbau im Vordergrund oder soll der Garten einfach möglichst wenig Arbeit und dafür viel Entspannung bieten?

Was ist Ihr Lieblingsgarten?

Nachfolgend stellen wir die beliebtesten Gartentypen vor. Ausgangslage dafür ist ein Garten (und ein Vorgarten) auf einem gängigen Grundstück mit einem durchschnittlich großen Wohnhaus inklusive Terrasse und Garage und die damit verbundenen Gestaltungsmöglichkeiten. Hier findet jeder seinen ganz persönlichen Lieblingsgarten und obendrein eine Vielzahl von Ideen und Anregungen.

Der pflegeleichte Garten

Einen Garten so anzulegen, dass er auch dem „Faulen“ Spaß macht, ist zwar eine Herausforderung, aber mit ein paar guten Tricks durchaus realisierbar. Wichtig beim pflegeleicht Gestalten ist, dass man den Garten nicht zu kleinteilig und verspielt konzipiert.

Gartenideen pflegeleichter Garten K3 Landschaftsarchitektur
Der pflegeleichte Garten im Grundriss: gerade Linien, klare Formensprache, modernes Material. (Illustration: K3 Landschaftsarchitektur)

Hier wird Wert auf gerade Linien, klare Schwerpunkte und Übersichtlichkeit gelegt. Eine großzügig bemessene Terrasse erweitert den Wohnraum von innen nach außen und lässt sich mit einer Überdachung wetterfester gestalten. Hochbeete als Übergang zum eigentlichen Garten gliedern und gestatten eine bequeme und rückenschonende Küchenkräuter-Kultur.

Gartenideen Hochbeet Kuechenkraeuter K3 Landschaftsarchitektur
Hochbeet mit Küchenkräutern: rückenschonender Übergang zum Garten. (Foto: K3 Landschaftsarchitektur)

Im Anschluss an die Terrasse folgt meist eine freie, ebene Rasenfläche, die eine breit gefächerte Nutzung zulässt. Hier findet die große Sommertafel Platz, wenn die ganze Familie zusammenkommt und im Freien feiern möchte. Am lauen Sonntagnachmittag relaxt man im Grünen auf Gartenliegen, die sich idealerweise bequem auf- und wieder abbauen lassen.

Ein gut gepflegter Rasen benötigt regelmäßigen Schnitt und ausreichende Düngergaben, ist somit eine „Intensiv-Kultur“. Weitere passende Pflanzen sind kleinkronige Gartenbäume, so etwa die Kugel-Robinie, die Felsenbirne, Zierapfel, -kirsche oder -pflaume. Mähkanten, also ein flach liegendes, gut befestigtes Pflasterband, trennen die unterschiedlichen Bereiche voneinander. So kann die Pflanzung nicht in den Rasen hineinwachsen und der Rasen zum Beispiel nicht in die Kiesfläche.

Der pflegeintensive Garten

Dieser nahezu botanische Garten lässt das Herz aller Hobby-Botaniker höherschlagen, belohnt mit prächtigen Blütenteppichen und reicher Ernte, bringt regelmäßig Bewegung an frischer Luft, beansprucht jedoch viel Freizeit und erfordert, damit kein Frust aufkommt, einen grünen Daumen.

Gartenideen pflegeintensiver Garten K3 Landschaftsarchitektur
Der pflegeintensive Garten im Grundriss: organische Formen sprache, naturnahe Bepflanzung, kleinteilig, verspielt und farbenfroh. (Illustration: K3 Landschaftsarchitektur)

Die Arbeit im Garten hört eigentlich nie auf, denn die Natur sprießt, blüht, wächst und welkt ja unaufhörlich. Wem das gefällt, der findet im Garten ein ebenso abwechslungsreiches wie befriedigendes Steckenpferd.

Wir haben uns beim Typus „pflegeintensiv“ auf die Pflanzenvielfalt konzentriert. Diese Gärten sind oftmals der Natur nachempfunden, ihre Formensprache organisch und geschwungen, ohne rechte Winkel und scharfe Kanten. Kleine Sitzplätze, Nischen, Figuren, Spielereien schaffen immer neue Eindrücke.

Gartenideen Stauden Garten K3 Landschaftsarchitektur
Stauden und heimische Pflanzen und Gehölze verwandeln den Garten in eine üppig blühende Vielfalt. (Foto: K3 Landschaftsarchitektur)

Wer das möchte, kann mit solch einer Gestaltungssprache schon im Vorgarten beginnen. Warum den notwendigen Müllplatz nicht einfach blühend einrahmen oder mit Hilfe eines Klettergerüstes eingrünen? Der Hausbaum kann mit verschieden hohen Halbschattenstauden unterpflanzt und von blühenden Kleinsträuchern gesäumt sein. Je standortgerechter die Pflanzenauswahl entsprechend der örtlichen Bedingungen getroffen wurde, desto wohler fühlen sich die Mitbewohner in ihrem Lebensraum und desto problemloser werden sie auch gedeihen.

Fast immer braucht man einen Weg, der einmal rund ums Haus führt, sei es für Rasenmäher, Gartengeräte oder auch Besucher, die gleich ins Grüne marschieren. Oftmals reicht es dabei aus, einen weniger stark befestigten Belag zu wählen, etwa Schrittplatten, die ebenerdig auf einer festen Kiesdecke verlegt werden. Seitlich arrangierte Gräser bieten einen spannenden monochromen Kontrast zur bunten Blütenvegetation.

Eine gemischte Pflanzung mit Blütensträuchern, immergrünen Blatt- und Nadelgehölzen sowie Füllstauden empfiehlt sich entlang der Grundstücksgrenze und rahmt den Gartenraum ein. Solch eine Bepflanzung lockt die Insekten an und bietet ihnen vielfältige Nahrungsquellen.

Der nützliche Garten

Der ursprüngliche Nutzgarten gewinnt im Zuge der Entschleunigung unseres Freizeitverhaltens an Bedeutung. Er bringt einen Hauch vom Landlust-Trend in unsere Städte und Wohnsiedlungen. Dabei kann man Gartenfrüchte durchaus abwechslungsreich und sogar platzsparend anbauen.

Nutzgarten K3 Landschaftsarchitektur
Der Nutzgarten im Grundriss: Gut organisiert, leicht in der Handhabung, reich in der Erntezeit. (Illustration: K3 Landschaftsarchitektur)

Bestes Beispiel hierfür: Spalierobst, als Gartenzaun-Ersatz und Sichtschutz oder klassisch an der warmen Hauswand gezogen, erfordert zwar stetigen Schnitt und Erziehung des Gehölzes, bietet dafür Ernteglück auf Augenhöhe.

Spalierobst Mauer Apfel Garten Halter
Obsternte platzsparend: Wandbegrünung mit Spalierobst. (Foto: Garten Halter)

Sogar die zunächst monotone, geschnittene Hecke passt ins Nutzgarten-Muster. Denn warum nicht einmal eine halbhohe Hecke aus „Kartoffelrosen“ pflanzen, die Schnitt verträgt, duftend blüht, sich mit Stacheln gegen Eindringlinge wehrt und im Herbst große Hagebutten hervorbringt, die der Naturfreund gern einkocht.

Der Klassiker „Beerengarten“ aus Omas Zeiten darf in diesem Landhaus-Konzept natürlich nie fehlen. Früh-, mittel- und spätfruchtende Sträucher mit Johannisbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren oder Jostabeeren sind nur eine kleine Auswahl der gesamten Möglichkeiten, an denen nicht zuletzt die Kinder viel Vergnügen haben. Althergebrachte, fast vergessene heimische Wildfrüchte wie beispielsweise die Kornelkirsche, der sehr Vitamin-C-haltige Sanddorn oder Schlehen, Mispeln, Speierling ergänzen das Gartenreich und danken den Anbau mit einer bunten Schmetterlings- und Vogelwelt.

Gelegenheit zur wohlverdienten Entspannung finden die Nutzgärtner und ihre Freunde schließlich beim Grillen vor dem hübschen Gerätehaus. Wer dann noch die selbst gezogenen Zucchini, Bohnen und Paprika kredenzen oder eigenen Bio-Salat aus dem Garten servieren kann, darf sich wahrhaft glücklich schätzen.

Der Familiengarten

Der Familiengarten ist gewissermaßen die „Keimzelle“ der Gartenkultur. Manch ein großer Meister der Gartenarchitektur war hier im Kindesalter glücklich, was ihn ein Leben lang nicht mehr losließ. Tatsächlich lernen die Kleinen hier die ersten beaufsichtigten Schritte in der gezähmten Natur und dürfen ihre Phantasie spielerisch blühen lassen.

Garten Kinder K3 Landschaftsarchitektur
Der Familiengarten im Grundriss: Die passende Gartenecke für jedes Familienmitglied. (Illustration: K3 Landschaftsarchitektur)

Der Hain aus schmalen Obstgehölzen begrünt den Vorgarten, vielleicht sogar mit „Geburtstags-Bäumen“ und kleinem Namens-Schildchen. Auf der robusten Wiese unterm Blätterdach spielt es sich auch im Hochsommer angenehm temperiert. Und im Beerengarten sind die süßen, großen Früchte natürlich besonders begehrt.

Der Naschgarten auf der Gebäude-Rückseite sollte zum Beispiel von der Küche aus gut zu beaufsichtigen sein. Kleine Beete dürfen durchaus den etwas älteren Kindern gehören und ihrer Verantwortung anvertraut werden: Schnell wachsende bunte Blumen wie Kapuzinerkresse, Ringelblume oder Sonnenblumen sind hier sicher am spannendsten.

Insektenhotel K3 Landschaftsarchitektur
Das Insektenhotel mitten im Grünen, Naturerlebnis im ganz Kleinen. (Foto: K3 Landschaftsarchitektur)

Kinder lieben die verborgenen Winkel ihres Gartens, wo vielleicht Zwerge wohnen und Elfen schlafen. Deshalb braucht es Rückzugsräume, die nicht direkt einsehbar sind. Ein Weidentunnel als „grüne“ Höhle hält einigem Spieldruck stand und ist leicht anzulegen. Frühzeitig geplant, kann ein Rasenhügel einfach aus einem Teil des Aushubs angelegt werden, der beim Hausbau ohnehin anfällt. Rutsche und Kletterkombi sorgen für immer neue Spielideen.

Ein zusätzlicher größerer Nutzgarten bietet Platz für Gemüse wie Kürbis und Co., aus denen sich im Herbst Halloween-Geister schnitzen lassen. Spalierfrüchte wie Trauben, Bohnen, Klettergurken, Kiwi oder Zucchini beim Wachsen beobachten zu können, macht nicht nur Spaß, sondern lehrt auch das Einmaleins der Biologie.

Weitere Gartenthemen finden Sie in jeder Ausgabe von mein schönes zuhause.
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