Rollladenmotor einstellen

Rollladenmotor einstellen

Motorbetriebene Rollläden als Sonnen- und Sichtschutz vor Fenstern sind besonders begehrt, weil sie eine einfache und bequeme Handhabung versprechen. Viele Eigenheimbesitzer rüsten Rollladenantriebe in ihrem Zuhause selber nach. Die Montage und anschließende Einstellung von Rollladenmotoren stellt für geübte Heimwerker normalerweise kein Problem dar. Wir fassen in diesem Beitrag zusammen, welche unterschiedlichen Arten von Antrieben es gibt und was es bei der Einstellung eines der beliebtesten Antriebe für das Auf- und Abfahren von Rollläden – des Rohrmotors – zu beachten gilt.

Unterschiedliche Systeme von Rollladenantrieben

Sonnenschutz für Dachfenster
Außenliegenden Sonnenschutz gibt es auch für Dachfenster: hier mit elektrischen Rollläden. (Foto: Velux)

Es gibt generell zwei verschiedene Systeme von Elektromotoren, deren Antrieb elektrische Rollläden öffnen und schließen. Zum einen den Rohrmoto. Dieser befindet sich direkt an der Rollladenwelle im Rollladenkasten. Zum anderen gibt es sogenannte elektrische Gurtwickler. Diese haben unmittelbar am Gurt entweder einen Auf- oder Unterputzmotor. Beim Nachrüsten hängt die Entscheidung für eines der Systeme mitunter davon ab, wo sich die Rolllädenkästen befinden und wie diese verbaut sind. Ein Rohrmotor muss direkt an der Welle des Rollladens sitzen und diese antreiben.

Die Rollladenwelle selbst sitzt auf dem Rollladenpanzer. Dieser befindet sich im Rollladenkasten. Bei den meisten Altbauten zum Beispiel sind diese Kästen gut erkennbar und leicht zugänglich. Man kann diese also einfach öffnen und sich einen Überblick über die Funktionsweise der Steuerung verschaffen. Bei Neubauten sind die Rollladenkästen hingegen meist nicht sichtbar verbaut und vom Innenraum gar nicht zugänglich. Für die Montage eines Rohrmotors müsste in diesem Fall zuerst die Wand aufgerissen werden, um an den Kasten zu gelangen. Daher ist bei in der Wand verbauten Kästen ein Rollladen mit elektrischem Gurtwickler die einfachere Lösung.

Vorteile eines elektrischen Rollladens mit Rohrmotor

Rohrmotoren als Antriebe für Rollläden bieten Komfort und Sicherheit. Sie verhindern das Anheben des Rollladenpanzers. Aus technischer Sicht ist es wichtig, dass die Kraft so verlustfrei wie möglich an genau der Stelle ansetzt, wo sie gebraucht wird. Diesen Anspruch erfüllt der Rohrmotor. Er befindet sich direkt an der Rollladenwelle, sodass weniger Hebelkraft benötigt wird. Rohrmotoren sind effektiv, verschleißarm und haben eine lange Lebensdauer. Sie haben den Vorteil der einfachen Installation. Durch die Montage ohne Gurt sprechen sie auch optisch an und garantieren durch den Hochschiebeschutz zudem hohe Sicherheit. Aus diesen Gründen entscheiden sich die meisten Eigenheimbesitzer nach Möglichkeit für einen Rohrmotors als Antrieb für elektrische Rollläden.

Sonnenschutz_Warema
Zur Behaglichkeit in den eigenen vier Wänden gehört Sonnenschutz einfach dazu. (Warema)

Unterschiedlichen Arten von Rohrmotoren als Rollladenantriebe

Bei den Rohrmotoren unterscheidet man zwei verschiedene Varianten: elektronisch geregelte Rollladenmotoren und elektrische Rollladenmotoren mit mechanischen Stopppunkten.

Bei elektronisch geregelten Rollladenmotoren muss keine Einstellung vorgenommen werden. Ist ein bestimmter Druck erreicht, schalten sie sich automatisch ab. Elektronisch geregelten Rohrmotoren schalten aber auch ab, sobald sich der Rollladen beim Auf- oder Abfahren verkantet.

Einstellung eines Rohrmotors mit mechanischen Stopppunkten

Muss jedoch nach der Montage eine manuelle Einstellung vorgenommen werden, handelt es sich um einen elektrischen Rohrmotor mit mechanisch einstellbaren Endpunkten.

Ob der Rohrmotor für links oder rechts eingebaut wurde, ist grundsätzlich egal. Die obere Schraube bedient jeweils das obere Endlager und die untere Schraube das untere Endlager.

Um den Rohrmotor einzustellen, schauen Sie sich als Erstes das Innere des Getriebekopfes im Motor an. Hier entdecken Sie zwei Schrauben. Beide Schrauben haben einen jeweils nach außen zeigenden Pfeil und eine Plus-/Minus-Einstellung. Wenn Sie die Einstellschrauben Richtung Minus drehen, verkürzt sich die Motorlaufzeit und damit die Bewegung (der Laufweg) des Rollladens. Durch ein Drehen Richtung Plus wird diese verlängert.

Beim Rohrmotor sitzt auf der Gewindestange ein PVC-Stopper. Sobald der Anschlag erreicht ist, wird dieser automatisch betätigt. Die Motorlaufzeit kann jedoch über den maximalen Anschlagpunkt hinausgehen. Gerade bei der ersten Inbetriebnahme ist dies zu beachten.

Wenn Sie den maximalen Anschlag erreichen und der Motor sich aber noch nicht abschaltet, müssen Sie sofort den Netzstecker ziehen, um eine Beschädigung der Stoppmechanik zu verhindern. In diesem Fall drehen Sie die Schraube dann deutlich in die Minus Richtung. Fahren Sie den Rollladen zurück und fangen noch einmal an, ihn komplett zu öffnen oder zu schließen. Da Sie die Einstellschraube zuvor weit nach Minus gedreht hatten, sollte der Motor nun bereits vor Erreichen des Anschlags abschalten. Nun drehen Sie behutsam in die Plus Richtung und nähern sich so langsam der korrekten Endlage des Rollladens.

Die richtige Endlage ist der Zeitpunkt, zu dem sich der Rollladen komplett geschlossen oder geöffnet hat. Benutzen Sie nicht den maximal möglichen Endanschlag. Wenn sich der Motor weiterdreht, kann es zur zuvor erwähnten Beschädigung des Stoppmechanismus kommen. Wir empfehlen daher, den oberen Endpunkt mit zwei bis drei Zentimetern Platz einzustellen.

Nach dem korrekten Einstellen der einen Seite, also des Öffnens oder Schließens des Rollladens, muss der Einstellungsvorgang in die entgegengesetzte Richtung wiederholt werden. Dies funktioniert auf der anderen Endlage wie soeben beschrieben.

Sind alle Einstellungen des Rohrmotors korrekt vorgenommen, starten Sie den Probelauf. Schließt und öffnet sich der Rollladen beim Probelauf einfach und ohne Probleme, ist alles in Ordnung. Sie haben den Rollladenantrieb erfolgreich eingestellt. Kommt es zu kleinen Abweichungen, sollten Sie diese aber unbedingt korrigieren und eine Feineinstellung vornehmen, bis das Ergebnis zufriedenstellend ist.

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