Carport oder Garage: das Autohaus

Geparkt, geschützt, geladen

Fahrradbox, Carport oder Garage: Ob Auto oder Fahrrad, ob Antrieb per Muskelkraft, Motor oder Strom: Auch unsere Fahrzeuge brauchen ein Dach über dem Kopf, um sie zu schützen und ihren Wert zu erhalten.

Mobilität wandelt sich und wird immer vielfältiger. Zwar ist vor allem außerhalb der größeren Städte für viele Menschen das eigene Auto immer noch das wichtigste Fortbewegungsmittel. Doch auch der (zumindest teilweise) Umstieg auf Bus und Bahn wird attraktiver, Carsharing liegt im Trend, Fahrrad, Lastenrad oder E-Bike gewinnen an Bedeutung.

Wolf Haus Garage Hanglage
Perfekt integriert in Hanglage: Die Doppelgarage hat einen direkten Übergang zum Untergeschoss, das als Gewerbefläche genutzt wird. Die Garage bietet aufgrund ihrer Größe viel zusätzlichen Stauraum. (Foto: epr/Wolf Haus)

Und für viele Pkw-Besitzer steht jetzt schon fest, dass das nächste Auto ein E-Auto sein wird. So wird in Zukunft die Garage immer öfter zugleich die private Stromtankstelle sein. Wer dagegen nur noch gelegentlich ein Auto gebraucht, wird sich vielleicht eher für einen Carport als eine Garage entscheiden. Und wer mehr und mehr aufs Fahrrad umsteigt, braucht zusätzlich oder alternativ eine sichere Unterbringung für die Zweiräder.

Carport Holz von Skanholz
Carport selber bauen: Fertig-Carports aus Holz bieten zusätzlichen Schutz zum günstigen Preis. Die Modelle von SKAN HOLZ sind speziell für DIY-Montage konstruiert und bieten viele Gestaltungsoptionen. (Foto: Skanholz)

Der rechtliche Rahmen bei Carport oder Garage

Carport oder Garage sind bauliche Anlagen, für die rechtliche Vorschriften gelten, auch wenn sie nicht in jedem Fall genehmigungspflichtig sind. Im sogenannten Innenbereich, das heißt dort wo ein Bebauungsplan gilt, ist es in aller Regel kein Problem, ein Haus mit Garage oder Carport zu bauen. Der Bebauungsplan kann aber Vorgaben enthalten, zum Beispiel zum Standort auf dem Grundstück oder der Dachform. Um Boden und Umwelt zu schützen, darf auch nur ein Teil des Grundstücks bebaut und versiegelt werden. Wie viel das ist, gibt die Grundflächenzahl (GRZ) an. Bei einer GRZ von 0,4 sind es maximal 40 Prozent, 60 Prozent der Fläche müssen frei bleiben. Auch müssen Abstände zu Nachbargrundstücken eingehalten werden.

Fertiggarage Zapf Garagen
Ausgesucht, geliefert, aufgebaut: Die Fertiggarage ist eine einfache Komplettlösung und schützt das Auto perfekt vor Wind und Wetter. Der Hersteller Zapf bietet sie auf Wunsch mit Vorbereitung für E-Mobilität oder mit Gründach an. (Foto: Zapf Garagen)

Sollen Carport oder Garage nachträglich errichtet werden, hängt es von der Landesbauordnung ab, ob eine Baugenehmigung notwendig ist. In der Regel ist der Bau bis zu einer bestimmten Größe, die sich in den Bundesländern unterscheidet, genehmigungsfrei und muss nur der Gemeinde angezeigt werden. Alle entsprechenden Vorschriften müssen aber eingehalten werden.

In den sogenannten Außenbereichen, wo kein Bebauungsplan gilt, müssen Carport oder Garage immer genehmigt werden, beziehungsweise dürfen dort oft gar nicht gebaut werden. Das könnte zum Beispiel ein Gartengrundstück außerhalb des Wohngebiets betreffen. Auch besondere Gestaltungs- oder Denkmalschutzvorgaben der Gemeinden können Garagen und Carports untersagen.

Carport Acryl Gutta
Hohe Stabilität und Eleganz: Carport aus Metall auf flexibel verstellbaren Pfosten mit Dach aus Aluminiumprofilen und hochstabilem Acryl. (Foto: Gutta)

Carport oder Garage?

Baurechtlich gibt es keinen Unterschied zwischen Garage und Carport. Schutz vor Regen, Schnee oder Hagel bieten beide Varianten. Die geschlossene Garage punktet beim Schutz vor neugierigen Blicken, Diebstahl, Vandalismus oder Marderschäden und bietet zusätzlichen Abstellraum, zum Beispiel für Gartengeräte, Werkzeug oder Fahrräder. Dafür ist der offene Carport einfach zugänglich, Tor öffnen und schließen entfällt. Eine direkte Verbindung zum Haus ist in jedem Fall sehr komfortabel beim Ein- und Aussteigen oder Be- und Entladen bei jedem Wetter.

Auf kleineren oder schwierig geschnittenen Grundstücken ist ein Carport eventuell einfacher unterzubringen, da er nicht unbedingt an einen rechteckigen Grundriss gebunden ist. Fast jede Fläche lässt sich für den Stellplatz überdachen, zum Beispiel auch durch eine Verlängerung des Hausdachs. Natürlich hängt die Entscheidung auch vom Budget ab: Garagen gibt es vom Haushersteller ab circa 10.000 Euro, Fertiggaragen aus Holz kosten ab 2.500, aus Beton ab 5.000 Euro. Einen Carport bekommt man ab circa 1500 Euro, für den Selbstaufbau auch günstiger. Für den höheren Preis hat die Garage allerdings auch eine deutlich höhere Lebensdauer und es gibt einen höheren Bonus bei der Kfz-Versicherung.

Wallbox Witty Haus
Die Wallbox witty solar schaltet automatisch auf 1-phasiges Laden um, sobald die Solaranlage zu wenig Überschuss produziert hat. Das Laden startet hier schon ab 1,4 Kilowatt. Das dauert länger, verwendet jedoch selbst erzeugten Strom und sorgt damit für Unabhängigkeit. Das Umschalten übernimmt witty solar nämlich ganz automatisch. (Foto: Hager)

Vom Auto-Stellplatz zur E-Tankstelle

Auch wenn das von den EU-Staaten beschlossene „Verbrenner-Aus“ für Neuwagen erst ab 2035 in Kraft treten soll, werden immer mehr Autofahrer in den nächsten Jahren schon auf ein Elektrofahrzeug umsteigen. Um das Auto auch zuhause aufladen zu können, braucht man eine Ladestation, meist in Form einer Wallbox. Sie sollte auf das E-Auto abgestimmt sein, deshalb kauft man sie besser erst zusammen mit dem Auto.

Den Anschluss frühzeitig vorzubereiten, lohnt sich aber. Nach Angaben der Initiative Elektro+ reduzieren sich dann die Anschlusskosten auf etwa ein Viertel dessen, was eine Nachrüstung kosten würde. Notwendig ist eine separate Zuleitung vom Stromkreisverteiler zum Standort der Wallbox. Für eine Ladeleistung von 22 Kilowatt sollte ein 3-phasiger Stromkreis mit einer Belastbarkeit von 32 Ampere vorgesehen werden. Für den späteren Anschluss sollten Leerrohre für das Stromkabel und für eine Datenleitung zur Steuerung des Ladegeräts verlegt werden.

Wallbox E3DC Haus
Über die intelligente Wallbox lässt sich steuern, ob das Auto Solarstrom direkt vom Dach, aus dem Batteriespeicher oder aus dem Netz geladen werden soll. (Foto: E3DC)

Strom fürs E-Auto in Carport oder Garage selbst erzeugen

Den Strom für die Ladestation kann das öffentliche Netz oder eine eigene Photovoltaikanlage liefern. Dass sich die Eigenstromversorgung lohnt, zeigt folgende Beispielrechnung: Neukunden in der Grundversorgung zahlen derzeit fast 44 Cent für eine Kilowattstunde Strom beim Energieversorger, rund 43 Prozent mehr als vor einem Jahr. Fährt man mit dem E-Auto 15.000 Kilometer pro Jahr, dann wären das je nach Verbrauch Mehrkosten von rund 300 bis 600 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage kostet dagegen nur 10 bis 15 Cent pro Kilowattstunde.

Solarcarport mit PV-Modulen
Solarcarports sind mit PV-Modulen auf dem Dach und einer Wallbox zur Stromversorgung des Autos ausgestattet. Bei entsprechender Größe kann auch Energie für den Haushalt produziert werden. (Foto: Solarcarporte)

Rechnerisch reicht ein Garagen- oder Carportdach von 10 bis 15 Quadratmetern aus, um das Auto komplett mit eigenem PV-Strom zu versorgen. Ob das auch praktisch funktioniert, hängt vom Ladeverhalten ab. Ist das Auto tagsüber nicht zuhause, geht der in den Sonnenstunden erzeugte Strom ins Netz statt in die Batterie. Ein Akku-Speicher für überschüssigen Strom lohnt sich für so kleine Anlagen in der Regel nicht.

Sinnvoller ist ohnehin die Anbindung der E-Ladestation an eine größere PV-Anlage, die Haushalt, E-Auto und eventuell eine Wärmepumpe mit Strom versorgt. Diese wird in der Regel auf dem Hausdach installiert, Carport- oder Garagendach können zusätzlich genutzt werden. In diesem Kontext kann das E-Auto als Stromabnehmer den Eigenstromverbrauch steigern und damit das ganze System effizienter und wirtschaftlicher machen. Steht das E-Auto tagsüber in der Garage, kann seine Batterie überschüssigen Strom speichern. Diesen Strom später wieder zu entnehmen und im Haushalt zu verwenden, ist jedoch nur bei Autos mit bidirektionaler Ladetechnik möglich. Davon gibt es bisher nur wenige Modelle.

Carport oder Garage Zweiradgarage
Abdeckung hochklappen, Fahrrad aus der Box holen, losfahren. Mit Schlossriegel und Alu-Stehfalzdach sind die Räder in der geschlossenen Mini-Garage vor Witterung und Diebstahl bestens geschützt. (Foto: Zweiradgarage)

Eine Garage für Zweiräder

Wer viel Fahrrad fährt, hat in der Regel keinen alten Drahtesel, sondern ein hochpreisiges Fahrgerät zuhause stehen, das ebenso vor Witterung und Diebstahl geschützt werden soll wie das Auto. Als Alternative zum offenen Fahrradunterstand oder dem klassischen Fahrradschuppen bieten sich spezielle Fahrradgaragen oder -boxen an. Sie sind geschlossen und deshalb besser gesichert als ein einfacher Unterstand.

Während der Fahrradschuppen für den Fahrradbesitzer begehbar ist, hat die Fahrradbox meist nur eine Höhe von circa 120 bis 140 Zentimetern, sodass nur das Fahrrad hineinpasst. Dadurch sind die Boxen weniger auffällig, können flexibler positioniert werden, ohne beispielsweise die Sicht aus einem Erdgeschossfenster zu verstellen.

Fahrradgarage 2radbox
Die Fahrradbox aus Metall von Buttazoni ist robust und punktet auch in Sachen Ausstattung. Dazu gehören Hängefixierung, Ablagefach und LED-Beleuchtung sowie optional ein elektronisches Schließsystem, das per App steuerbar ist. (Foto: 2radbox)

Damit man dennoch das Rad bequem einparken kann, haben die Boxen einen nach oben oder hinten aufklappbaren Eingang. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen für ein, zwei oder mehr Fahrräder und in verschiedenen Materialien wie imprägniertem Holz, Metall, Kunststoff oder auch Beton. Wichtig ist eine gute Belüftung, damit nasse Räder abtrocknen können. Die Preisspanne ist groß, je nach Material, Größe und Bauart kosten Fahrradgaragen zwischen 200 und 3.000 Euro, eventuell auch mehr.

Am günstigsten sind Modelle aus Holz, die als Bausatz zum Selbstaufbau geliefert werden. Manche Modelle lassen sich einfach auf ein Kiesbett oder Platten setzen. Zu empfehlen ist jedoch ein Fundament, auf dem die Box verschraubt wird. So ist sie besser gegen Stürme oder menschlichen Zugriff gesichert und kann nicht einfach umkippen oder hochgehoben werden.

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